Auf vier Pfoten zur Millionenbeute
bekannt.«
»Klar doch. Ich schlage vor, Rudi, wir treffen uns am Mittwoch um 14 Uhr im Café Mozart am Hauptbahnhof. Vielleicht erkennst du mich nicht gleich. Denn ich werde mich ein bisschen verkleiden. Aber ich kenne dich.«
»Ist das eine Anspielung auf meine Falten?«
»Wieso? Die stehen dir doch gut. Also, Rudi. Wir treffen uns. Wir fahren zum Versteck. Du übernimmst die Lieferung, ich kriege die Kohle â und alle sind happy.«
»So machen wirâs.«
»Tot straks (Auf baldiges Wiedersehen)«, sagte Lappen- Olaf â und beendete das Gespräch.
6. Wochenende â ganz privat
Gaby hatte Recht behalten. Kommissar Oberströter lieà nicht zu, dass TKKG dabei sein durften, als Olaf Ladickes Wohnung durchsucht wurde. Der Kriminalist wusste, mit welcher Hartnäckig- und Findigkeit sich die Junior-Detektive gleichsam rund um die Uhr einsetzen. Es war ihm ein Dorn im kurzsichtigen Auge. Er hasste Einmischung. Er handelte immer streng nach Vorschrift.
»Bevor er sich Hosenträger anschnallt«, meinte Tim, »liest er erst die Gebrauchsanweisung. Man kann auch übertreiben.«
»Zu uns ist er unfreundlich«, nickte Karl.
»Deshalb wird er auch nicht teilhaben an unseren Ermittlungen«, verfügte Tim. »Das hat er nun davon. Im Ãbrigen erfährt ja Gaby von ihrem Papi, was anliegt.«
Und so war es dann auch. Noch am Freitagabend konnte Tims schöne Freundin mitteilen, dass Oberströters pingelige Sorgfalt zumindest bei Durchsuchungen ein Vorteil war. Denn in Olaf Ladickes Wohnung wurde hinter einem Wohnzimmerschrank ein Versteck entdeckt.
Eine flache Aktentasche hing an der Schrankrückwand. Und enthielt neben 60000 Euro â dem Rest der Bankraub- beute â gefälschte Papiere: Reisepass und internationalen Führerschein auf den Namen Ernst-Friedrich Rötke. Die Fotos waren gleich und zeigten einen sanft lächelnden La- dicke.
Das war am Freitag gewesen.
Ob Ladicke in Malaga gesucht wurde â durch Amtshilfe über Europol â, wussten TKKG nicht. Jedenfalls würde hier am Montag bei der Rückkehr des Gangsters die Falle zuschnappen.
Samstag und Sonntag, die beiden letzten Ferientage, warenverplant. Gaby hatte sich als weihnachtliches Gemeinschaftsgeschenk von den Jungs handwerkliche Hilfe gewünscht. Ihr Zimmer sollte neu tapeziert werden, einschlieÃlich Anstrich von Tür, Türrahmen und den beiden Fenstern.
Natürlich hätten das auch hauptberufliche Maler und Tapezierer bewerkstelligen können. Aber Selbermachen macht Spaà und kommt auÃerdem billiger.Im Heimwerker- Markt hatten sie alles besorgt und dann zwei Tage geschuftet, bestens versorgt von Frau Glockner, die immer wieder lecker belegte Brote servierte und viel Tee. Nur Oskar fand die Aktion nicht sehr lustig, denn für zwei Tage wurde sein Körbchen in die Diele ausquartiert.
Am Montag begann die Schule. Niemand, einschlieÃlich der Pauker, hatte so richtig Lust. Der Vormittag verlief lahm. Gaby achtete mit einem Ohr auf ihr Handy. Ihr Vater hatte Mitteilung versprochen, sobald Ladicke festgenommen wurde. Am Flughafen warteten Polizisten auf ihn. Der Flieger aus Malaga sollte um 11 Uhr landen.
Viertel nach elf endete der Unterricht für die 9b, denn zwei der zuständigen Lehrer mussten wegen fiebriger Grippe das Bett hüten.
TKKG radelten zur Stadt. Der Tag war kalt, aber sonnig. Gaby wollte ihren Oskar holen. Dann war ein Termin angesagt bei Caroline Faltfinger, einer Hundetrainerin von besonderer Qualität. Frau Faltfinger arbeitete nämlich für Film und Fernsehen. Ihr oblag die Ausbildung vierbeiniger Superstars, die in der Gunst des Publikums stets Spitzenquoten erreichen. Der absolute Liebling der europäischen TV-Gucker war Wuff. Ein Serienstar. Ein Wunderhund. Mit ihm sollte Oskar in einem TV-Krimi mitmachen. Wuff gehörte dem TV-Produzenten Eberhard Kleinkuck-Kauzner, der allerdings im Verdacht stand, er habe Wuff nicht aus Tierliebe erworben, sondern wegen dessen phänomenalerIntelligenz. Kleinkuck-Kauzner hatte vermutlich vorausgesehen, dass aus Wuff ein Star werden würde â also ein Quotenbringer, was bares Geld bedeutet.
Gleichwohl â dem Vierbeiner gingâs bestens. Lebte er doch ständig bei Caroline Faltfinger â und hielt sie für sein Frauchen.
»Papi hat noch nicht angerufen«, sagte Gaby. »Sicherlich hat der Flieger aus Malaga
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