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Auf vier Pfoten zur Millionenbeute

Titel: Auf vier Pfoten zur Millionenbeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Glockners gefahren, um Gabys Hund Oskar zu holen. Dann radelten sie weiter zur Hundetrainerin in die Leisheimer Landstraße. Das sonnige Wetter hielt an. Aber eisiger Wind wehte durch alle Knopflöcher.
    Â»Wuffs einziger Fehler«, hatte Gaby den Jungs berichtet, »ist seine Klaustrophobie, seine Platzangst in geschlossenen Räumen. Deshalb bleibt er auch bei großer Kälte lieber im Freien – in seiner Winterhütte, denn die hat einen offenen Eingang. In geschlossenen Räumen – namentlich im Haus – hält er’s auf die Dauer nur aus, wenn er Körperkontakt mit seinem Frauchen hat, mit Caroline. Aber im Bett will sie ihn nicht haben. Bei aller Tierliebe – es wäre unhygienisch. Andererseits kriegt Wuff Jaulanfälle, wenn er nur auf dem Teppich liegen darf. Deshalb ist die Hütte die beste Lösung. Es schadet ihm nicht. Ein Hund ist nun mal ein Hund, besonders ein Schäfer-Sennenhund-Mischling. Abgesehen von der Klaustrophobie ist Wuff ein wahres Wunder. Er war nachweislich der erfolgreichste Drogenhund der Welt. Hat in fünf Jahren mehr Rauschgift-Transporte entdeckt als 100 seiner Kollegen. Dann hat er sich im Einsatz die Pfote verletzt und wurde Frührentner, obwohl alles gut verheilt ist. Gerade da wurde sein Herrchen, ein Zollkommissar, von einem Drogenschmuggler erschossen. Wuff soll endlos getrauerthaben. Er stand zum Verkauf und der TV-Produzent Kleinkuck-Kauzner von Kuck-TV hat ihn sich angeeignet. Nicht aus Tierliebe. Nein! KK, wie sie ihn nennen, ist Großwildjäger und soll, wie gemunkelt wird, in Spanien Kampfstiere züchten, die dann in der Stierkampf-Arena bestialisch abgemetzelt werden – von diesen Torero-Typen in ihren superengen Hosen. Aber KK hat schlau erkannt, dass aus dem Wunderhund Wuff ein Fernsehstar werden könnte und das ist er ja, wie wir alle wissen, auf fast allen Kanälen geworden. Ich glaube, er spielt in fünf Serien. Und bei Caroline ist er glücklich. Die beiden sind ein tolles Team.«
    Â»Und wie hast du Kontakt gekriegt«, fragte Klößchen, »zu Wuff und seiner Trainerin?«
    Â»Natürlich über den Tierschutz«, erwiderte Gaby. »Ich mach doch Kontrollbesuche, wenn wir – der Tierschutzverein – einen Hinweis erhalten, dass irgendwo ein Tier leiden muss. In diesem Fall bestand der Verdacht, dass die vielen Einsätze vor der Kamera Stress für Wuff sind, also Quälerei. Zumal ja wir Tierschützer fordern, dass bei Dreharbeiten mit Tieren immer ein Tierarzt dabei sein sollte – was aber leider nicht der Fall ist. Ich bin also mit unserer zweiten Vorsitzenden zu den Dreharbeiten hingeeiert. Gern haben die Filmschaffenden das nicht gesehen, aber anlegen wollten sie sich auch nicht mit uns, denn dann hätten sie sich einem Verdacht ausgesetzt. Außerdem hatte ich Oskar mit und der hat sich gleich mit Wuff angefreundet. Tja, das Ergebnis war dann doch ziemlich beruhigend. Wuff macht’s offenbar Spaß. Er spielt gern vor der Kamera. Er wird auch nicht überanstrengt. Caroline würde das nicht zulassen. Sie hatte dann die Idee, dass Oskar mitmachen könnte. Der Regisseur fand das gut. Und jetzt muss ich mit Caroline Einzelheiten besprechen. Denn Oskar hat ja keinerlei Filmerfahrung.«

    Â 

    Â»Tolle Sache«, meinte Tim. »Oskar ist bestimmt fotogen (bildwirksam).«
    Sie erreichten Caroline Faltfingers Adresse.
    Wuff war in seinem Zwinger, erkannte Gaby und wedelte erfreut. Dann reckte er die Schnauze himmelwärts und ließ ein melodisches Jaulen hören.
    Alle kannten das aus den TV-Filmen. Wuffs Erkennungszeichen. So pflegte er seine jeweiligen Filmherrchen zu begrüßen – Schauspieler, die garantiert einen Kommissar spielen mussten.
    Â»Hallo, Wuff!«, rief Gaby. »Ist denn dein Frauchen zu Hause?«
    Sie war’s. Caroline Faltfinger öffnete die Haustür.
    *
    Stunden vergingen. Der Drogenboss Barzik hatte Magenschmerzen vor Wut. Ruhelos tigerte er in seiner Villa umher. Inzwischen verteilten sich fünf angezündete Zigarren im Haus,jede zu 22 Zentimeter Länge – anfangs – und teuer wie ein Seidenhemd. Während er an einer nervös schmauchte, lagen die andern in schweren Aschenbechern und kokelten vor sich hin. Bevor er in einen anderen Raum rannte, ließ er die Havanna fallen – nur um nebenan an der nächsten zu suckeln. Er hielt das für Kampfrauchen auf höchstem Niveau. Alle

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