Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)
Gesichtszüge der Frau zu mildern. „Nun, du verdammter Hurensohn, Ian. Du bist clever und hübsch. Ich liebe es, dass du immer wieder eine neue Überraschung aus dem Ärmel schüttelst.“ Sie drückte ihn. Durch den Jeansstoff hindurch. „Ich hätte es nie für möglich gehalten. Du bist sicher, dass er es ist?“
Er konzentrierte sich auf den Whisky und auf das winzige Bächlein aus Wärme, als er an dem dritten nuckelte. Das war der schlechte Teil am Tod von Raul. Es gab keinen Puffer mehr zwischen ihm und Lacey. „Ich habe sein verdammtes Foto oft genug gesehen“, erwiderte Ian. „Genau auf Fieldings Schreibtisch.“
„Wo ist er?“ Sie stupste weiter.
„Ich verfolge seine Spur. Es dauert nicht mehr lang. Und da niemand anders von ihm weiß, rechne ich auch mit keinen Problemen.“
Lacey lächelte, ihre Lippen breit und rot. Männer fanden sie attraktiv, bis sie herausfanden, was unter der Oberfläche – in ihr drinnen – versteckt lag. Außer den Tentakeln des Kristalls. Ian hatte diesen Fehler begangen. Einmal.
„Ich werde die Nachricht weitergeben. Fielding hätte nicht glücklicher sein können, wenn du gesagt hättest, du hast Remington Truth gefunden. Das ist so ziemlich die einzige Sache, die dir den Arsch retten wird. Vor seinem Zorn, weil du Raul getötet hast.“
„Ich bin mir sicher, dass er es so aufnehmen wird.“ Ian bleckte die Zähne – ein humorloses Lächeln – und nahm noch einen Schluck von dem Drink. Fielding hatte noch keine Ahnung, was er als Bezahlung verlangen würde.
„Was auch immer du tust, lass dich nicht von Seattle einholen“, befahl sie ihm. „Hol dir Fielding, bevor dieser schwanzlutschende Schleimbeutel überhaupt herausfindet, dass er am Leben ist.“
Was, wie Ian wusste, im Klartext hieß: sie wollte nicht, dass der Kopfgeldjäger mächtig genug wurde, um Fielding davon zu überzeugen, ihn zu kristallieren. Das würde bedeuten, sie und Seattle wären auf der gleichen Stufe. Und das würde sie scheißdurchdrehen lassen.
Genau da öffnete sich die Tür.
Zuerst erkannte er sie nicht wieder. Aber die bloße Tatsache, dass da eine Frau im Eingang stand, erregte seine Aufmerksamkeit – und die von allen anderen. Und als er sie sich näher anschaute, fühlte er, wie seine Welt gerade kippte. Er war sich ziemlich verflucht sicher, dass es nicht am Whisky lag.
Unmöglich.
Ian schaute nochmal hin, als sie da in dem sonnigen Eingang stand. Groß, mit Kurven. Ja, langes, dunkles Haar. Nach hinten und oben frisiert. Aber ja. Unglaublich blaue Augen. Mmmmmm. Das unnahbare Gesicht einer Prinzessin – der Typ Frau, den Männer in ihren Träumen einfingen. Jep.
„Wer zum Teufel ist das da?“, sagte Lacey, ihre Stimme hoch und angespannt.
„Das“, sagte Ian, als er aufstand und sich gekonnt ihren Klauen entzog, „ist mein neuer Partner.“
DREIZEHN
In dem Moment, in dem sie die Tür aufstieß, wusste Remy: sie hatte einen Fehler gemacht.
Aber sie reagierte zu langsam, gelähmt von zu wenig zu essen und Schlafmangel. Ian Marck – zuerst wollte sie ihren Augen nicht trauen, aber es war tatsächlich er – hatte sie schon gesehen. Ihre Blicke kreuzten sich quer durch den trüben Raum und er sprang sofort auf.
Wie hatte das nur passieren können? Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit?
Bevor sie die Situation richtig erfasst hatte und wieder rausgehen konnte, war Ian schon da, packte die Tür, die sie hatte schließen wollen. Hinter ihm sah Remy die Frau, die er dort auf dem Barhocker sitzen gelassen hatte, die ihm jetzt vom Tresen aus giftig nachschaute. Und dann fiel ihr an der Schulter der Frau das Leuchten des Kristalls auf. Stolz und hell.
Unglaublich. Mitten ins Wespennest.
„Sag jetzt nichts“, befahl Ian ihr leise, wie er da im Türrahmen stand zwischen ihr und dem Rest der Barbesucher. „Mach, wie ich es vorgebe. Oder du bist gleich Futter für die Würmer.“
„Du machst wohl Witze“, sagte sie, ihr Herz klopfte wild, ihre Handflächen waren feucht. Als ob sie Ian Marck trauen würde in ihrem besten Interesse zu handeln. „Ich gehe jetzt.“ Dantés saß unter einem Baum, wo sie es ihm befohlen hatte, und sie blickte hinüber zu dem Hund, dessen Ohren sich da aufrichteten.
„Wenn du jetzt gehst, wird man dir folgen.“ In seinen blaugrauen Augen lag der gleiche kalte Blick wie immer. Außer bei dem einen Mal, wo er sie geküsst hatte. Da waren sie dann
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