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Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Titel: Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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ihren Drinks machen, dachte er angesäuert. Etwas so Simples würde die Schweine nicht umbringen.  
    Die einzige Frau hier war immer hinter dem Tresen. Ursprünglich hatte Ian angenommen, der Laden war nach ihr benannt worden. Obwohl ... mit diesen stacheligen Kampflesbenhaaren an ihrem Kinn und dem verblichenen, roten Turban, sah sie einer Madonna etwa so ähnlich wie eine Bulldogge. Heute trug sie ein trägerloses Lederoberteil, seitlich und hinten rum geschnürt, und Jeans. Wer auch immer das Schnüren übernommen hatte, hatte Schwerstarbeit geleistet, denn massige Fleischwülste schoben sich bleich durch die diamant-förmigen Öffnungen.  
    Wie sich dann herausstellte, war die Bar nicht nach der Besitzerin getauft worden, sondern nach der Sängerin. Er hatte erst nach ein paar Besuchen bemerkt, dass alle diese Bilder da an der Wand von derselben Person waren und dass all die Musik, die gespielt wurde, von derselben Künstlerin stammte.  
    Der Whisky schmeckte beim zweiten Mal genauso gut und Ian schloss die Augen, genoss die Wärme, wie sie ihm runter in den Magen lief. Er war gerade dabei, sich zu entspannen, als die Tür sich öffnete und sein Tag beschissen aus dem Ruder lief.  
    Es hatte keinen Sinn zu versuchen in die Schatten hinein zu verschwinden, obwohl Ian sich schon dachte, wenn er unbemerkt bleiben wollte, saß er hier – am dunkelsten Ende der Bar – am richtigen Platz. Aber nein.  
    Ihre Augen erspähten ihn sofort und sie spazierte gemächlich zu ihm rüber, ließ sich Zeit, so dass jeder Mann hier ihre lange, schlanke Figur bewundern konnte, insbesondere bei diesen hohen Absätzen. Die Jeans war so tief geschnitten, dass sie den Blick auf ihre Hüftknochen und die kleine Rundung ihres Bauches freigab, ein bisschen ausgebeult hinten, wo ihre Waffe drinsteckte, der Lauf der Pistole mit Absicht genau in ihrer Arschspalte. Zumindest sah das trägerlose, hochgeschnürte Top an Lacey so aus, als würde es da hingehören. Es ließ auch ganz klar den kleinen, leuchtenden Kristall sehen, der in ihrer Haut vergraben war. Laceys weißblondes Haar war auf ihrem Kopf zu einer ganzen Reihe Knoten geschnürt. Mit stacheligen Strähnen, die bei jedem davon abstanden.  
    „Ian“, sagte sie, als sie sich auf den Stuhl neben ihm setzte und eine kleine Wolke von Moschusduft zu ihm rüberwehte. „Wo zum Teufel hast du gesteckt?“  
    Er nahm noch einen Schluck von seinem Whisky, genoss den Geschmack, bevor er ihn herunterschluckte. Er antwortete, indem er verächtlich die Lippen verzog.  
    „Wo zum Teufel ist Marley Huvane?“, fragte Lacey laut. „Raul hat eine SMS geschrieben, dass ihr sie hättet, und dann höre ich nichts mehr von euch. Fielding wird diesen Bastard Seattle nach ihr ausschicken, sobald der wieder zurück ist – er jagt gerade den verdammten Ganga-Jäger, den mit den merkwürdigen Pfeilen. Wenn du Marley also bis dahin nicht zu fassen kriegst, sind wir aus dem Rennen. Und das ist ein Kopfgeld, bei dem der letzte Schwanz zu trällern anfangt.“  
    „Ich habe sie nicht.“  
    „Und Raul?“ Lacey lehnte sich näher zu ihm hin, stieß mit ihrem Bein gegen seins. Absichtlich. „Hat er sie noch? Ihr Wert liegt bei–“  
    „Raul ist tot.“ Er dehnte diese Worte.  
    Lacey zuckte etwas überrascht zusammen, aber Schwäche zu zeigen war nicht ihre Art, also wurde es schnell überspielt. „Tot? Wie das denn?“ Er konnte geradezu hören, wie ihr Hirn abwog, arbeitete, Intrigen spann.  
    Ian zuckte mit den Schultern, machte Zeichen für einen weiteren Whisky. „Ich habe ihn getötet.“ Und jetzt ver-scheiß-piss dich.  
    „Das gibst du so offen zu?“, sagte Lacey, wobei sie ihre Stimme zum ersten Mal senkte. „Was zum Schwanz ist mit dir los? Fielding wartet nur auf eine Gelegenheit–“  
    „Fielding wird es egal sein, weil ich etwas entdeckt habe, was für ihn wesentlich wertvoller ist.“ Der Whisky kam und er kippte den zweiten mit einem letzten Schluck hinunter, wobei er feststellte, dass der bis dato noch nichts dazu beigetragen hatte, ihm die Sinne etwas abzustumpfen. Ganz besonders nicht seit dem Eintreffen von Lacey. Jetzt wo sie ihre Hand auf seinem Oberschenkel abgelegt hatte, als würde er ihr gehören.  
    Dummerweise war das im Grunde der Fall. Dank Raul.  
    „Was?“  
    „Seinen Sohn.“  
    Totaler Schock breitete sich auf Laceys Gesicht aus. Dann kam bei ihr ein gieriges Lächeln zum Vorschein, was wenig dazu beitrug, die Fuchs-artigen, spitzen

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