Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)
Überfluss, tu dir also keinen Zwang an.“ Er lächelte wissend.
„Ich bin nicht sonderlich hungrig“, sagte Quent, als er seine Aufmerksamkeit von dem Kristall losriss. „Du musst meinetwegen nicht das gemästete Kalb schlachten.“
„Aber wenn du Antworten auf deine Fragen haben möchtest, wirst du mir Gesellschaft leisten. Und ich sehe, du hast viele davon – auch ich habe viele an dich. Ich werde dich der Elite noch einmal vorstellen“, sagte Fielding und wies Quent an ihm in den Flur voranzugehen. „Ja, das wäre am besten.“ Dann schaute er hoch und runzelte die Stirn. „Aber ich werde dich nicht in diesem Aufzug dort teilnehmen lassen.“
Die Tür schloss sich hinter ihnen und sie waren wieder einmal in dem Flur, der Kristall war sicher eingeschlossen.
Sie waren nur eine kurze Strecke gegangen, bevor Fielding eine der Türen auf dem Weg öffnete – nicht die gleiche, die in das Zimmer mit den Kristallgläsern und dem Tisch führte. Innen drin redete er mit einer jungen Frau. Offensichtlich eine Art von Dienerin, denn sie war in ein loses, gebrochen weißes Kleid gekleidet. Sie nahm Fieldings Anweisungen entgegen, um für Quent saubere Kleidung aufzutreiben.
Während sein Vater der Dienerin Anweisungen gab, hatte Quent einen Augenblick Zeit nachzudenken und er ging vorsichtig zur Tür und berührte den Türknauf auf der Suche nach Zoë. Die Bilder bombardierten ihn, weil er tollkühn seinen Verstand einfach geöffnet hatte – in seiner Eile sie alle durchzugehen und zu sehen, ob sie hier gewesen war. Und er fühlte, wie sie um sein Bewusstsein kämpften. Nur durch seine starke Willenskraft gelang es ihm, sich wieder einzufangen und mühsam in die Realität zurückzukämpfen. Ein Fortschritt. Aber Hölle nochmal, das war nah dran gewesen!
Er blinzelte und kämpfte darum, seinen Verstand klar zu kriegen, seinen Atem ruhig zu halten. Schweiß lief ihm am Rücken runter und er fragte sich, wie lange er so weggetreten da gestanden hatte. Offensichtlich nicht allzu lange, denn die junge Dienerin hörte immer noch Fielding zu.
Wenn sie ging, wäre Quent alleine mit seinem Vater, was alles war, was er brauchte, um den Mann zu überwältigen und den Elker in seinen Kristall zu rammen.
Er könnte es alles jetzt sofort beenden.
Aber er konnte auch nicht leugnen: das Wissen, dass Atlantis tatsächlich existiert hatte, dass Fielding darüber etwas wusste und ihm mehr erzählen könnte, war verlockend. Etwas über diese mythische Welt zu erfahren, etwas über eine der größten untergegangen Zivilisationen herauszufinden – Quent konnte dieser Versuchung nicht ganz widerstehen.
Und je geduldiger er war und je näher er seinem Vater kommen könnte, desto mehr könnte er über die Elite lernen. Und er wäre vielleicht in der Lage einen Weg zu finden ihn zu zerstören, ohne selber erwischt zu werden.
Aber am allerwichtigsten war da noch Zoë. Wenn sie erst vor so kurzer Zeit hier gewesen war, könnte sie immer noch hier sein – freiwillig oder nicht. Quent würde hier nicht weggehen, ohne das herauszufinden.
Indem er einfach den Regeln von Fielding gehorchte, sein Ego streichelte und einfach zustimmte bei dem Spiel mitzuspielen. Das war der beste Plan. Wenn sein Vater ihm weiterhin sein Vertrauen schenkte, hätte er mehr als genug Zeit mehr über Atlantis zu lernen und dann Fielding zu vernichten.
Quent würde den verlorenen Sohn spielen. Zumindest vorübergehend.
. . .
Grundscheißgütiger. Was zum Teufel hatte sie denn verbrochen, um das hier zu verdienen?
Zoë konnte sich nicht entscheiden, was unbequemer war: die blöden Schuhe, die ihre Fersen zwölf Zentimeter vom Boden hochstemmten, was ihr andauernd das Gefühl gab gleich auf die Schnauze zu fallen; oder das Kleid, in das ihr Körper von einer schüchternen, aber entschlossenen Zofe gezwängt worden war. Eine beschissene Zofe ! Zoë konnte gar nicht fassen, dass ein Weibsbild, das sie nicht kannte, sie – Zoë! – nackt gesehen hatte. Und ihr geholfen hatte sich anzuziehen. Während sie badete, hatte sie die Frau rausgeworfen, aber das schüchterne kleine Ding hatte sich wieder reingeschlichen und ihr dann irgendwelche ganz schrecklich enge Unteräsche aufgenötigt.
Und diesen Fummel, den sie da trug. Sie hatte Angst, wenn sie Luft holte, würden die Nähte platzen und es würde alles runterfallen. Das Kleid war so verflucht eng, es ließ jede Rundung und Kurve sehen und
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