Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)
Haus wieder. „Los geht’s, Zoë“, sagte er. „Steig ein.“
Zoë stellte fest, dass ihre Hände eiskalt waren. Ihr Puls jagte nur so durch ihren Körper. Wie konnte sie auch nur in so etwas Großem und Schwarzem sitzen? Etwas, das rumpelte und grollte und schrie? Sie wäre gefangen. Drinnen.
Er kam auf sie zu und sie erstarrte, wobei sie ihr Gesicht ausdruckslos hielt.
„Was ist los?“ Seine Stimme war ein klitzekleines bisschen sanfter, in seinen Augen stand ganz leise angedeutet eine Frage. Aber seine Körperhaltung war immer noch steif und sie wusste, seine Wut war nur kurz beiseite geschoben, aber noch lange nicht weg.
„Ich mag die Dinger nicht. Ich würde lieber zu Fuß gehen.“
„Wir werden Raul Marck schneller finden. Es ist die geschickteste Methode für uns – und das ist auch, warum die Elite sie immer noch benutzen, selbst wenn die Straßen komplett am Arsch sind.“
Zoë schaute das böse, schwarze Ding an, holte tief Luft und lief auf die andere Seite davon zu. Sie brauchte etwas länger als eigentlich nötig, um herauszufinden, wie man die Tür aufkriegte, und dann begriff sie, dass es so hoch war, dass sie auf eine Stufe klettern musste, um hinein zu gelangen ... aber sie hielt die Luft an und zwang sich es zu tun.
Ihr Magen war ein einziges Gewurstel und ihr war übel, als sie sich auf dem zerschlissenen Ledersitz niederließ und ihren Köcher und das Bündel auf den Boden gleiten ließ. Das Innere roch wie ... etwas. Sie wusste nicht was. Aber es war ihr nicht vertraut. Dann begriff sie, dass sie sich strecken musste, um die Tür wieder zu schließen. Die ganze Zeit über sagte Quent kein Wort. Er schien sie nicht einmal zu beobachten.
Er musste total scheißangepisst sein.
Nun, das war sie verdammt nochmal auch.
Zoë schluckte heftig, als er mit dem Arm an ihr vorbei langte, um sich etwas zu greifen. „Anschnallen“, befahl er, dann schickte er sich an, das Metallende an dem Gurt in eine Halterung mit einem scharfen Klick reinzuschieben. Ohne sie auch nur zu streifen.
Zoë merkte da, dass sie sich hoch über dem Boden befand und dass sie viel weiter sehen konnte als zu Fuß. Sie krallte sich am Rand des Sitzes fest, als das Gefährt mit einem unfreundlichen Satz losfuhr und dann auch weiterhin heftig ruckelte und hüpfte.
Ein Anflug von Panik überkam sie und sie holte tief Luft. Quent mochte rasend vor Wut sein und sprachlos vor Zorn. Vielleicht fasste er sie nie wieder an – was absolut in Ordnung war – und er ließ sie vielleicht irgendwo stehen. Aber sie fürchtete sich nicht vor ihm.
Er mochte aussehen, als wolle er ihr gleich den Hals umdrehen, aber das würde er nicht. Das wusste sie genau.
Also lehnte Zoë sich auf ihrem Sitz zurück und gab ihm Anweisungen, wie sie zu dem Ort kommen würden, wo sie Remy gefunden hatte. Da das der letzte Ort gewesen war, wo sie Raul Marck gesehen hatte, würden sie dort beginnen.
Und sie würden, das musste sie widerstrebend zugeben, in diesem schwarzen Ungeheuer wesentlich früher dort eintreffen, als wenn sie sich zu Fuß aufgemacht hätten.
Oh Gott, das gab ihr dann noch den Rest, dass – zu allem anderen an ihm noch – er obendrein auch hier noch Recht behielt.
. . .
Den Rest des Tages über gestattete Quent es sich kaum Zoë anzuschauen, obwohl er sich jeder ihrer Bewegungen sehr wohl bewusst war und ebenso jeden verdammten Atemzug merkte, den sie tat.
Selbst ein gebranntes Kind, hatte es ihm die Augen geöffnet und er trat den Rückzug an.
Sie waren zu etwas gefahren, was einmal ein kleines Gebiet Downtown, irgendeine typische US-Hauptstraße, gewesen war – wenn man diese holprige, ruckelnde Fortbewegungsart fahren nennen konnte. Hier hatte Zoë Raul Marck gesehen und die Frau gerettet, die sich als Remington Truth entpuppt hatte. Da sie dort gerade um die Mittagzeit herum ankamen, hatten sie jede Menge Tageslicht, um nach Reifenspuren zu suchen und diese zu finden, denen sie dann in östlicher Richtung folgten, bis sich die Spur des niedergedrückten Grases und der abgebrochenen Zweige verlor. Es war sehr mühselig gewesen: alle paar Meter hatten sie angehalten, um die Spur wieder zu finden und in welche Richtung sie sich nun fortsetzte. Aber das war Zoës Arbeit und sie war verdammt gut im Spurenlesen.
Und immer wenn sie sich bückte, um die Spur zu untersuchen, kam Quent dann in den zusätzlichen Genuss ihren perfekten Hintern zu
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