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Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Titel: Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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ihr noch über die glänzenden, schwarzen Haare, die vollen Lippen und die zarte Kurve ihres Bizeps. Quent setzte sich etwas um und schaute weg.  
    „Du hättest Raul Marck also getötet, wenn du die Chance bekommen hättest. Ihn einfach so umgelegt?“, fragte er. „Keine weiteren Fragen.“  
    „Scheiße, ja“, antwortete sie. „Ohne zu zögern.“ Ihre Augen schauten ihn jetzt ruhig an, groß und braun, eine Form wie Mandeln. „Willst du damit sagen, du würdest den Mann, der dir alles genommen hat, nicht abknallen?“  
    Oh, du machst dir keinen Begriff davon, zu was ich fähig bin. „Das will ich damit nicht sagen“, erwiderte er. „Ich würde nur wissen wollen, warum er es getan hat. Warum meine Familie, warum mein Dorf. Bist du nicht neugierig?“  
    „Nein. Ich will das Schwein tot sehen.“ Sie setzte ihre leere Schüssel mit lautem Klappern ab. „Die Sonne is’ bald weg. Ganga werden unterwegs sein. Du bleibst hier.“  
    Quent machte sich nicht die Mühe zu antworten. „Ich muss mit Raul Marck reden, bevor du ihn tötest.“  
    Zoë schnaubte. „Die Chance wirst du nicht kriegen. Ich töte ihn, sobald ich ihn sehe.“  
    Er versuchte sie sich vorzustellen, wie sie den Bogen von einem hoch gelegenen Aussichtspunkt hob, eine Art Steinzeit-Scharfschütze, ein skrupelloser Mörder ... und er wusste, sie war dazu fähig. Aber der Gedanke beunruhigte ihn. „Keine weiteren Fragen? Du würdest den Mann kaltblütig abschießen?“  
    „Er hat meine Familie kaltblütig umgebracht“, entgegnete sie, ihre Stimme eisig. „Was? Soll ich ihn erst kennenlernen, ihm eine verfluchte Chance verschaffen wieder zu entkommen? Ich bin seit fast zehn Jahren auf der Suche nach ihm. Und das eine beschissene Mal, wo ich ihn finde ... bevor ich einen guten Schuss auf ihn abfeuern kann, muss Remy die Heldin spielen und es vermasseln. Und dann muss ich sie auch noch retten.“  
    Quent legte seine Schüssel beiseite. „Hast du jemals einen Mann getötet?“  
    „Noch nicht. Aber das werde ich.“  
    „Ohne zu zögern. Ohne ihm die Möglichkeit zu geben sich zu verteidigen?“ Aus irgendeinem Grund ließ ihn dieser Gedanke nicht los. „Wo ich herkomme...“ Dann unterbrach er sich. Verdammt.  
    Wo er herkam, existierte nicht mehr. Die Gesetze, die Gefängnisse, die Richter, die Geschworenen. Recht und Ordnung.  
    Wie hatte Lou es doch nochmal ausgedrückt? Es ist in mancher Weise wie der Wilde Westen. Ein Mann nimmt das Gesetz in die eigene Hand, weil es einen anderen Weg nicht mehr gibt.  
    Nach fünfzig Jahren nur schwer zu glauben, dass dem nicht so war. Aber dann wiederum, es war gar nicht so schwierig. Die Ansiedlungen waren klein und lagen weit auseinander. Wie das dämliche Unsere kleine Farm ... und in Envy hatte Vaughn Rogan die Dinge gut im Griff. Hielt die Dunge ruhig und jedermann sicher. Und er würde bald Simon als Hilfe haben, um so weiterzumachen.  
    Warum störte es Quent also dermaßen?  
    Er hatte absolut vor Fielding umzubringen, sobald er ihn in die Finger bekam.  
    Aber der Unterschied war, dass Fielding schon vor langer Zeit hätte sterben sollen. Er war kein Mensch mehr. Und er hatte den Wechsel herbeigeführt.  
    „Was, wenn es ein Missverständnis gab? Was, wenn Raul nicht wusste, was er da tat? Was, wenn es ihm befohlen wurde?“  
    „Warum zur Scheißhölle versuchst du ihn zu entschuldigen?“, fragte Zoë wütend, ihre Augen sprühten in dem schummrigen Licht. „Er hat meine Familie getötet. Kaltblütig. Räucherte sie aus ihren verdammten Häusern heraus. Hat zugesehen, wie die Ganga sie in Stücke gerissen haben und sich ein Festmahl aus ihrem Fleisch machten!“ Die Stimme versagte ihr jetzt und er sah Tränen in ihren Augen glitzern. „Ich werde nicht hier sitzen und dir zuhören, wie du den Mann verteidigst, der mir alles genommen hat. Alles. Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie sich das anfühlt?“  
    Quent schluckte . Ja, das kann ich. Er streckte die Hand nach ihr aus, aber bevor er sie fassen konnte, war sie schon aufgesprungen. Was wahrscheinlich besser so war, redete er sich selbst ein. Sie wischte sich rasch mit dem Handrücken über die Augen und dann stapfte sie schon davon. Im Gehen schnappte sie sich noch Pfeil und Bogen.  
    „Ich gehe jagen. Bleib hier, Quent! Das meine ich ernst. Ich bin heute Nacht nicht in der Stimmung irgendjemandem den Arsch zu retten. Ganz besonders nicht deinen.“  
    Er schaute zu, wie sie fortging, nahm sich

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