Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)
betrachten, in dieser tief auf den Hüften liegenden Hose, die sie so gerne trug.
Als sie die Spur verloren hatten, war ihr einziger Plan, dann weiter in Kreiseln zu fahren von dort aus, wo die Spur endete, und so zu versuchen sie irgendwo wieder aufzunehmen oder, als die Nacht hereinbrach, zu sehen, ob sie irgendwo die Vorderlampen eines Fahrzeuges entdeckten, das den Marcks gehören – oder das sie zu ihnen führen – könnte. Jetzt war es schon fast Abenddämmerung und sie hatten sich in einer Mittelschichtswohngegend niedergelassen, um auf die Nacht zu warten und dann zu jagen.
Er schaute kurz dort hinüber, wo Zoë in einem Topf eine Art Suppe umrührte, die aus zwei Wildvögeln gemacht war und die ihn an Rebhuhn, Erbsen und Karotten erinnerte. Er war beeindruckt gewesen, als sie aus ihrem Bündel ein kleines Beutelchen gezogen hatte und dem Gericht getrocknete Kräuter, Salz und sogar Chilischoten hinzufügte. Es roch verdammt lecker und er war hungrig und vielleicht erklärte das auch, warum sie immer ein bisschen nach Zimt roch.
„Meine Naanaa sagte immer, wenn du schon kochst, dann tu es am besten richtig“, hatte sie ihm erklärt, als er eine Bemerkung zu dem Gewürzbeutelchen machte. „Selbst unter ganz primitiven Bedingungen.“
Sie hatte ein kleines Feuer gemacht, in etwas, was mal eine Badewanne gewesen war, und dann darauf gekocht. Dabei verwendete sie einen Topf, der ganz offensichtlich schon seit dem Wechsel in Gebrauch war. Sie schien sich in der Tat in diesem alten Gebäude so gut auszukennen, dass ihm aufging, sie müsse schon einmal hier gewesen sein.
„Legst du hier öfter einen Zwischenstopp ein?“, fragte er, während er sich gegen die Wand im Flur außerhalb des Badezimmers zurücklehnte. Das war, nachdem er die Möglichkeit in Augenschein genommen hatte, auf einem alten Lehnstuhl Platz zu nehmen, und die Idee verworfen hatte, als er feststellte, was jetzt da drin lebte. Er hatte nichts gegen Mäuse, aber er musste auch nicht unbedingt auf Tuchfühlung mit ihnen gehen.
„Ja“, antwortete sie. Sie hockte sich neben der Badewanne hin und diese tiefsitzende Hose löste sich vom unteren Ende ihres glatten Rückens. Quent schaute weg und ließ seinen Blick dem aufsteigenden Rauch nachwandern, wie der durch einen Sprung in der Fensterscheibe nebendran davonwehte.
Es bestand kein Grund den aufsteigenden Rauch ihrer Feuerstelle zu verbergen, aber er hatte den Humvee in eine alte Garage hineingefahren und das Tor geschlossen. Ein paar Wochen zuvor hatten Elliott und Jade das Vehikel beschlagnahmt, nachdem sie den Elite-Fahrer fortgejagt hatten. Und seither hatten sie es immer dort in der alten Garage außerhalb von Envy geparkt gelassen, damit jedes Mitglied der Widerstandsbewegung es sich nehmen konnte.
Zuerst waren sie etwas in Sorge es zu benutzen und keinen Treibstoff mehr zu haben, aber Wyatt und Fence hatten unter die Kühlerhaube gespäht und ein paar echt knifflig aussehende Batterien entdeckt, welche den Motor antrieben und die sich während der Fahrt wieder aufluden. Quent hatte den Humvee heute Nacht versteckt, weil niemand wollte, dass die Elite Wind davon bekam, dass sie einen Truck „erworben“ hatten. Sie könnten misstrauisch werden, was für andere Informationen, Technologien oder Fähigkeiten der Widerstand sonst noch in petto hatte.
Ein Teil der Stärke von der Elite bestand darin, die Menschen in Unkenntnis und unwissend zu halten und ihre eigene Technik zu diesem Zweck einzusetzen.
Quent schaute auf seine Hände in Handschuhen runter und ihn überkam plötzlich wieder der Widerwille. Er hasste es, sie so oft tragen zu müssen, aber an fremden Orten riskierte er lieber nichts. Dort in Envy in seinem Zimmer und an den anderen Orten, die er oft aufsuchte, war es leichter geworden die Erinnerungen abzuwehren. Es war, als ob sich sein Körper an sie gewöhnte, wenn sie nicht mehr neu oder ihm bereits vertraut waren.
Er war vorsichtig gewesen, was er berührte, nachdem er erst mal die alte Garage geöffnet und – wo er dann die Handschuhe angezogen hatte – den Humvee herausgefahren hatte. Bis jetzt. Der Trick bestand auch darin – so hatte er mittlerweile gelernt –, wie er etwas berührte und in welcher mentalen Verfassung er sich da befand, wenn er es tat. Solange er seine Fingerkuppen dabei nicht benutzte, „las“ er gar nichts. Und wenn er doch etwas mit den Fingerkuppen berührte und sich konzentrierte und es plante,
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