Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)
auch dem Grollen eines Motors, das einem kalt den Rücken runterlief. Aber die Nacht war ganz still bis auf die Geräusche der Natur: das ferne Heulen von Wölfen, das Scharren von nachtaktiven Tieren, das leise Rufen einer Eule. Gelegentlich sauste eine Fledermaus vor ihnen nieder und schwang sich dann wieder lautlos hoch.
Zoë roch sie, bevor sie es hörte. Ganga.
Quent hob im selben Augenblick den Arm, um sie am Weitergehen zu hindern, und sie schaute zu ihm hoch. Ihre Blicke trafen sich und er nickte. Zoë machte eine Geste nach rechts, wo lange, dunkle Schatten lagen, und er nickte erneut.
Als sie auf die Schatten zu schlich, ging ihr auf, wie reibungslos das alles vonstatten ging. Wie ... total normal. Wortlos Blicke auszutauschen, angespannt. Mit einem Partner zu kommunizieren.
Und dann schob sie es grob beiseite, denn die Ganga waren schon da, strömten plötzlich aus einem Gebäude vor ihnen. Als hätten sie auf sie gewartet. Die Kreaturen stanken, ihr graues, fauliges Fleisch bildete Säcke unter den brennenden, orangenen Augen und um die offenen, stöhnenden Mäuler.
Aber sie sagten nicht mehr ruu-uuuthhhh , wie sie es früher getan hatten, solange sie zurückdenken konnte. Sie seufzten und stöhnten jetzt etwas wie duuu-aaahne ... duuu-vanne ... liiii ... vaaane...
Zehn von diesen Kreaturen, und sie kamen überraschend schnell auf sie zugestolpert. Und sogar mit ein bisschen mehr Beweglichkeit. Ohne Quent auch nur anzuschauen, legte Zoë einen Pfeil an und schoss.
Genau zwischen die Augen. Der Ganga stolperte, stieß mit einem seiner Mitgenossen zusammen und beide fielen hin, kopfüber, ein wilder Haufen unbeholfener Beine und ins Leere greifender Arme. Ein kühles Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie blitzschnell nach einem weiteren Pfeil griff und auch den lossausen ließ.
Mittlerweile waren die Zombies schon recht schnell auf sie zugekommen und Zoë stellte überrascht fest, dass sie Position wechseln musste ... rückwärts. Normalerweise war sie hoch oben und außer Sichtweite der Monster – diese Lektion hatte sie schon sehr früh gelernt. Aber diesmal waren sie beide von denen überrascht worden. Ihnen auf Augenhöhe entgegenzutreten war nicht ganz so einfach, wie von einem Ast oder einem Hausdach aus zu schießen.
Neben ihr holte Quent mit dem Metallrohr nach einer der Kreaturen aus – die ihn um ein, ja zwei Meter überragten – und schaffte es, den Ganga mit Wucht seitlich am Kopf zu erwischen. Sein ständiges Duuu-vaaane kam ins Stocken, aber es nahm es wieder auf, als das Monster auf seinem Angreifer zu vorpreschte. Während er sich unter dem grabschenden Arm der Kreatur hindurch duckte, wich Zoës blonder Einstein nach hinten aus, um den schwankenden Ganga herum und ließ das Rohr abermals auf seinen Kopf niedersausen.
Der Zombie ging wie ein Stein zu Boden und Quent sprang behände aus dem Weg, wobei er mit dem Rohr auch noch kraftvoll gegen ein weiteres Monster ausholte, das gerade auf etwas unkoordinierten Beinen vorwärts rannte. Die Waffe traf den Arm und dieses Körperglied flog in die andere Richtung durch die Luft davon, was den – ehemaligen – Besitzer aber nicht abbremste. Aber Quent war schneller auf den Beinen und entwischte, indem er über einen umgestürzten Baumstamm sprang. Das Geschöpf folgte ihm, stolperte und kam aus dem Gleichgewicht. Quent schlug mit seiner Waffe hart auf den Kopf des Geschöpfs, der auch gleich hörbar entzweibrach.
Zoë griff nach einem dritten Pfeil und stellte fest, sie war zu nahe dran, um gut zu zielen. Dicke Scheiße, waren diese Zombies irgendwie auf Droge? Schneller, stöhnten was anderes... Sie rannte ein paar Schritte zurück, während sie den Pfeil in Position brachte, und schrie, „wo sind denn deine Superbomben jetzt?“
„Ich brauche eine Sekunde, um eine rauszukramen“, rief er zurück, während er auf zwei sich nähernde Zombies eindrosch. „Kannst du sie kurz ablenken?“ Verdammt. Er schien viel zu scheißgelassen und cool.
Aber dann, er war in guten Händen und wusste das auch.
„Alles klar“, sagte sie, als ihr Pfeil schon durch die Luft sauste.
Sie beobachtete, wie Quent blitzschnell einem angreifenden Ganga seitlich auswich und dann um ein verrostetes Auto herumschlich, das neben einem der Gebäude hier stand. Das Auto würde keinen Schutz bieten, außer als Schutzschild für kurze Zeit, aber das wäre hoffentlich genug Zeit, damit er eine seiner Sprengsätze
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