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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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Niemand muss ihm mehr Ehre erweisen oder ihm in den Hintern kriechen«, erwiderte Mia mit einem wissenden Lächeln.
    »Du weißt doch, dass es meine Spezialität ist, jemandem in den Hintern zu kriechen, um mich einzuschmeicheln.«
    »Du sprichst wie ein wahrer Politiker.«
    Peter Womack war Bundesanwalt und mit sechsunddreißig Jahren der jüngste US -Staatsanwalt, der jemals für den Southern District von New York zuständig war. Er leitete die wichtigste Regierungsbehörde, die in besonderem Maße im Fokus der Öffentlichkeit stand. Er und Jack arbeiteten gelegentlich zusammen, und ihre Frauen hatten sich bei einer der zahllosen politischen Veranstaltungen angefreundet.
    »Special Agent Keeler?«, rief eine tiefe Stimme.
    Mia wirbelte herum und erblickte den neuen Direktor des FBI , den Boss ihres Bosses, Lance Warren, der auf dem Gang hinter ihr stand. Er hatte im Dienst des Staates Karriere gemacht und schon beim Militär, der CIA , der NSA und dem Außenministerium gearbeitet, und ihm waren – was selten vorkam – beide politischen Parteien gewogen. Das hatte nicht nur mit seiner Cleverness zu tun, zwischen ausländischen und amerikanischen Geheimdiensten zu vermitteln, sondern auch mit seiner Hartnäckigkeit und seinem Anspruch, alle Aufgaben möglichst umgehend zu erledigen. Er war ein gut aussehender, großer Mann in einem blauen Sakko. Mia reichte ihm die Hand, worauf er sie schüttelte, als wollte er ihr gratulieren.
    »Sie haben so viele Fälle gut gelöst, Mia«, lobte Warren sie.
    »Danke, Sir.«
    »Mia …«, sagte Warren in vorwurfsvollem Ton.
    »Lance.« Mia gab zögernd nach. »Mein Dad hat mich so erzogen, dass ich Vorgesetzten gegenüber eine formelle Anrede benutze.«
    Sie kannten einander schon, seitdem Mia zur Highschool gegangen war und Warren und ihr Vater zusammen in Washington gearbeitet hatten. Er hatte ihr weit mehr als ihr Vater geholfen, ihre Karriere voranzutreiben.
    »Jack.« Warren drehte sich um. »Wie ist es Ihnen ergangen?«
    »Hervorragend, Lance. Und Ihnen?«
    »Großartig. Wie läuft es im Büro des Bezirksstaatsanwalts? Jemals daran gedacht, es zu verlassen?«
    »Jeden Tag.« Jack lächelte. »Okay, ich lasse Sie mal allein, dann können Sie sich in Ruhe unterhalten. Ich besorge mir etwas zu essen.«
    Als Jack und Peter sich zu einem Kellner umdrehten, der gerade vorbeikam, und sich mit Schinken umwickelte Jakobsmuscheln vom Tablett nahmen, wurde Warren ernst. »Ich habe gehört, dass eine Beweismittel-Kassette fehlt.«
    »Fehlt?« Mia lächelte.
    »Ich habe einen Anruf von Gene Tierney über einen Mordfall Anfang der Woche in einem Hotel bekommen.«
    »Ja, im Waldorf.«
    »Er erwähnte, dass eine Reihe von Leuten interessiert daran sind, den Fall noch einmal zu überprüfen und die Beweisstücke zu sichten.«
    »Von meinem Fall?« Mia gehörte nicht zu den Leuten, die ihre Gefühle verbargen, auch nicht vor ihren Vorgesetzten.
    »Mia.« Warren hob beschwichtigend die Hände und versuchte, sie zu besänftigen. »Es ist Ihr Fall, aber ich habe den Anruf bekommen. Ich will nicht auf meiner Autorität beharren, vor allem nicht jemandem wie Tierney gegenüber.«
    »Danke.«
    »Mal ganz im Vertrauen, Sie haben die Beweismittel-Kassette doch nicht verloren, oder?«
    »Nur verlegt.« Mia schüttelte lächelnd den Kopf. »Wir arbeiten in diesem Fall mit der New Yorker Polizei zusammen. Die Kassette wurde von den Kollegen unter dem falschen Namen abgelegt. Niemand gibt gerne zu, wie oft so etwas passiert.«
    »Ah«, sagte Warren erleichtert. Er hob sein Glas und brachte einen Toast aus. »Auf die verdammte Bürokratie in den Behörden, bei denen wir angestellt sind.«
    Kurz nach Mitternacht gab Mia ihrer Mutter und ihrem Vater einen Abschiedskuss, ehe sie mit Jack still und heimlich die Party verließ, die allmählich dem Ende zuging. Sie liefen durch den strömenden Regen, stiegen in den weißen Tahoe und schlugen die Türen zu. Als sie im Wagen saßen, atmeten sie auf und genossen einen Augenblick die Stille.
    »Das hätten wir hinter uns«, sagte Jack erleichtert. Er zog sein nasses Sakko aus und legte es über die Mittelkonsole zwischen ihnen. »Ich wusste schon vor zwei Stunden nicht mehr, worüber ich mich mit den Leuten unterhalten sollte.«
    Mia nahm eine Strickjacke von der Rückbank und zog sie an. Sie knöpfte sie zu und schüttelte sich den kalten Regen aus dem Haar.
    Dann lehnte sie sich auf dem Beifahrersitz zurück, umfasste Jacks Hand und schenkte ihm ein warmes,

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