Auferstanden: Thriller (German Edition)
liebevolles Lächeln. »Danke. Ich weiß, wie sehr du diese Dinge hasst.«
Jack beugte sich zu ihr hinüber und küsste sie zärtlich auf die Wange. »Für dich würde ich viel schlimmere Dinge als deinen Vater über mich ergehen lassen.«
»Das sagst du nur, weil du auf eine heiße Nacht hoffst.«
»Und funktioniert es?«, fragte Jack lachend. Er startete den Wagen und fuhr in die verregnete Nacht hinein.
»Nein«, erwiderte Mia mit einem strengen Blick, der bald einem Lächeln wich. »Nun … die Kinder schlafen bei deiner Mutter. Ich finde, es wäre eine furchtbare Verschwendung, wenn wir den Abend einfach so verstreichen ließen.«
»Es wäre wirklich ein Jammer. Du weißt doch, was man über verpasste Gelegenheiten sagt, nicht wahr?«
»Ich nehme an, das bedeutet, dass deine Kopfschmerzen weg sind«, sagte Mia und strich ihm durchs Haar.
»Kopfschmerzen? Welche Kopfschmerzen?« Jack lächelte.
Als sie auf die Route 22 auffuhren, fiel Mia auf, dass die Brusttasche von Jacks Sakko, das über der Mittelkonsole lag, leicht ausgebeult war. Sie griff in die Tasche und zog eine blaue Schmuckschachtel heraus.
Mia drehte sich um, runzelte die Stirn und öffnete die kleine Schachtel. Sie enthielt ein goldenes Kreuz an einer schlichten Goldkette, die in dem Schlitz des schwarzen Samtbodens steckte.
»Du hast sie nicht einmal aus der Schachtel herausgenommen«, sagte Mia.
»Ich weiß.« Jack lachte schuldbewusst. »Das mach ich noch.«
»Das Kreuz habe ich schon vor Wochen für dich gekauft. Ein etwas stärkerer Glaube würde dir nicht schaden, Jack. Ich erinnere mich nicht einmal mehr, wann du das letzte Mal in der Kirche warst.«
»Du kennst mich doch. Solange du an mich glaubst und ich an dich glaube, brauche ich keinen anderen Glauben. Und außerdem weißt du genau, dass ich keinen Schmuck trage. Ich trage nicht einmal eine Uhr.«
»Wenn du das hier trägst …«, Mia hielt die Schachtel wie in einem Werbespot hoch und nahm das Goldkreuz heraus, »… kannst du an mich denken.«
Sie lehnte sich über die Mittelkonsole und hängte Jack die Kette um den Hals.
»Ich brauche keinen Schmuck, der mich an dich erinnert. Wie wäre es, wenn du die Kette trägst?«
»Ich habe sie für dich gekauft.«
In einer abgelegenen Gegend gelangten sie an eine rote Ampel. Das rote Licht erhellte Jacks lächelndes Gesicht. »Wenn es so ist …« Jack nahm ihr die Schachtel aus der Hand und hob den Samtboden hoch, worauf eine zweite Kette zum Vorschein kam.
Mia beugte sich vor und betrachtete sie. »Sie ist schön.«
An der Kette aus Platin hingen in gefälliger Anordnung eine Vielzahl verschiedener blauer Edelsteine: Topase, blaue Onyxe und kleine Saphire. Blaue Lichtreflexe leuchteten im kristallinen Inneren der geschliffenen Steine auf und schienen die Halskette zum Leben zu erwecken.
»Und was ist der Grund?«
»Verwöhne mich«, sagte Jack. Er nahm die Kette aus der Schachtel und beugte sich zu ihr vor.
Mia senkte zögernd den Kopf. Jack legte ihr die Kette um und machte den Verschluss zu. Behutsam nahm er die einreihige Perlenkette ab, die er ihr zum Hochzeitstag geschenkt hatte, legte sie in die Schmuckschachtel und steckte sie in seine Tasche.
Jack betrachtete die Kette mit den Edelsteinen, die das Licht reflektierten. Er öffnete die Knöpfe von Mias Strickjacke, sodass ihr Dekolleté zu sehen war und die blauen Steine auf ihrer Haut richtig zur Geltung kamen. Jack strich über die zarte, weiße Haut auf ihrem Hals, und dann glitt sein Finger hinunter zu ihrer Brust. »Die Kette steht dir großartig.«
»Ich glaube, du schaust gar nicht auf die Kette.« Mia schmunzelte. Die Ampel sprang auf Grün um. Sie zeigte auf die Ampel und räusperte sich, um ihn darauf hinzuweisen.
Grinsend wandte Jack seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zu und setzte die Fahrt auf dem Highway fort.
»Weißt du, dass ich dir auch so eine heiße Nacht beschert hätte?«, sagte Mia. »Du hättest das Geschenk für einen Tag aufbewahren sollen, an dem ich sauer auf dich bin.«
»Das kommt so oft vor, dass ich gar nicht gewusst hätte, für welchen Tag ich mich entscheiden soll.«
Mia strich Jack zärtlich über die Wange. »Danke.«
Sie fuhren auf der Route 22 Richtung Byram Hills und waren beide in Gedanken versunken. Der Regen, der auf die Windschutzscheibe prasselte, übertönte beinahe das Klicken der Scheibenwischer. Als sie sich der Rider’s Bridge näherten, sahen sie fünfzehn Meter tiefer den aufgewühlten Fluss,
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