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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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der weit über die Ufer getreten war und dessen wirbelnde Wassermassen alles mitrissen.
    Als der Geländewagen auf die Brücke auffuhr, verloren die Hinterräder auf dem nassen Asphalt die Haftung. Der Tahoe geriet ins Schleudern und schlidderte von links nach rechts. Jack umklammerte das Lenkrad mit beiden Händen und versuchte leicht gegenzulenken, um die Kontrolle über den Wagen zurückzuerlangen. Mia hielt sich krampfhaft an dem Haltegriff über der Tür fest. Ihnen stockte beiden der Atem, als der Tahoe direkt auf das Brückengeländer zuraste.
    Endlich gewann Jack die Kontrolle über den Wagen zurück, und sie atmeten beide erleichtert auf. Er drehte sich zu Mia um und lächelte zerknirscht, als wollte er sagen: »Das war knapp.« Und genau in diesem Augenblick leuchtete im Rückspiegel ein Blaulicht auf, das den hinteren Teil des Tahoes erhellte.
    »Ich hoffe, du hast nicht mehr als zwei Gläser getrunken«, sagte Mia, die noch immer nach Atem rang.
    »Mein Gott, das war knapp«, murmelte Jack und fuhr an den Rand der Brücke, die sich über den rauschenden Byram River spannte. »Ich bin vollkommen nüchtern, aber dieses kleine Manöver hat mich, glaube ich, fünf Jahre meines Lebens gekostet.«
    Der Wagen mit dem Blaulicht auf dem Dach fuhr langsam an ihnen vorbei. Es war ein Chevy Suburban, und er hielt genau vor ihnen an.
    Jack öffnete das Fenster, worauf der strömende Regen sofort seinen Arm und die Innenverkleidung der Tür durchnässte, was ihm vollends die Laune verdarb. »So ein Mist.«
    »Pst, immer schön die Ruhe bewahren«, sagte Mia und strich ihm übers Bein. »Trag’s mit Fassung, wenn sie dir gleich ein Bußgeld verpassen. In zehn Minuten sind wir zu Hause, und dann kannst du wieder mit meiner neuen Halskette spielen.«
    Sie saßen schweigend in dem Wagen, starrten in die Ferne und lauschten dem rhythmischen Klicken der Scheibenwischer. Als ein Mann in einem schwarzen Anzug sich ihnen näherte, spähte Jack auf die blaue Halskette auf Mias Dekolleté und rollte mit den Augen.
    Mia verstand den Wink und knöpfte die Strickjacke zu.
    Jack bekam einen mächtigen Schreck, als der Mann ihm plötzlich eine Waffe ins Gesicht hielt. Der schwarze, stählerne Lauf war nur wenige Zentimeter von seinem linken Auge entfernt.
    »Hände aufs Lenkrad«, befahl ihm der Mann, dessen nasses blondes Haar auf seinem Schädel klebte, in ruhigem Ton. Er wandte sich Mia zu. »Hände aufs Armaturenbrett.«
    Langsam legte Mia ihre Hände über dem Handschuhfach auf das Armaturenbrett und drehte sich nach rechts um, wo ein zweiter Mann in einem schwarzen Anzug stand und eine Waffe auf ihren Kopf richtete. Er war mager und hatte eine lange spitze Nase.
    Im selben Augenblick wurden die Türen aufgerissen. Die Männer zerrten die Eheleute brutal aus dem Auto in den strömenden Regen hinaus. Der dürre Mann schleuderte Mia gegen den Wagen.
    »Was zum Teufel hat das zu bedeuten?«, stammelte sie.
    »Halten Sie den Mund«, fuhr der dürre Typ sie an, dessen rotes Haar durchnässt war.
    »Sie haben keine Ahnung, mit wem Sie sich hier anlegen«, sagte Mia drohend. Der Regen rann ihr übers Gesicht. »Vielleicht öffnen Sie mal meine Handtasche und schauen sich meine Dienstmarke an, denn ich schwöre bei Gott …«
    Der Mann richtete die Waffe genau auf ihr Auge und brachte sie so zum Schweigen. Er war furchtbar dünn, sein Hals und die Wangen sahen beinahe knöchern aus. Dieser Typ, der in dem strömenden Regen stand und keine Miene verzog, kam ihr vor wie eine Gestalt aus einem Albtraum.
    Der blonde Mann schleuderte Jack gegen den Wagen und bedeutete ihm, die Beine zu spreizen, indem er gegen die Innenseiten seiner Füße trat. Als Jack sich nun wie ein Verbrecher am Dach des Tahoes abstützte, tastete der Typ ihn von oben bis unten ab, wobei er auf die blaue Schmuckschachtel in Jacks Tasche stieß. Er öffnete sie und entdeckte die Perlenkette. Sie schien ihn nicht zu interessieren, denn er machte die Schachtel wieder zu und warf sie in den Wagen. Dann packte er Jack am Kragen, schlug ihm mit der Faust in die Nieren und warf ihn auf den nassen Bürgersteig.
    Der dürre Angreifer wirbelte Mia herum und tastete sie ab. Er strich mit den Händen über ihren Oberkörper, ihre Beine, die durchnässte Strickjacke und das schwarze Kleid. Unterdessen öffnete ein dritter Mann, der die Statur eines Quarterbacks hatte und einen schwarzen Anzug trug, den Kofferraum ihres Tahoes.
    Das Dreierteam arbeitete mit militärischer

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