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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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mehr. Ich weiß es nicht. Sind Sie bereit?«
»Nein, aber packen wir es trotzdem an.« Jim schwang die Tür auf, sprang auf die
Veranda und feuerte. Die Schüsse waren ungezielt, lenkten die Zombies aber
lange genug ab, damit er Position einnehmen konnte. Er warf die Hülsen aus und
feuerte erneut. Zuerst nahm er den Hirsch ins Visier und drückte rasch den
Abzug. Das Gewehr zuckte in seinen Händen, und die Kugel schlug in den Hals des
Tieres ein. Der nächste Schuss erledigte es. Martin zielte auf den nächsten
menschlichen Zombie, ei-
    nen fettleibigen Hinterwäldler,
der im Tod zu abscheulichen Proportionen angeschwollen war. Sein erster Schuss
zerschmetterte die Kniescheibe der Kreatur. Er zielte erneut und vergrub den
zweiten in dem ungeheuerlichen Wanst. Der Gestank, den die Eingeweide des
Monsters verströmten, trieb bis auf die Veranda. Martin zielte höher, und die
nächsten beiden Schüsse trennten den Kopf des Zombies vom Rumpf. Kurz baumelte
er noch an ein paar dünnen Streifen aus Sehnen und Fleisch, bevor er sich
löste, von den Schultern fiel und über den Boden rollte. Der Körper brach
daneben zusammen.
    Martin näherte sich dem Kopf. Die
Augen folgten ihm, die Lippen bewegten sich, bildeten Worte, hatten aber keine
Lungen und Stimmbänder mehr, um ihnen Ausdruck zu verleihen.
    Er kniete sich daneben. Sogleich
schnappten die Zähne nach ihm. Martin stand auf und schob den Lauf in den Mund
des Dings. Seine Augen weiteten sich. Er feuerte.
    Der dritte Zombie ergriff die
Flucht. Jim folgte ihm einen Moment lang mit dem Lauf, nahm ihn ins Visier,
feuerte und beobachtete, wie das Gehirn durch die Rückseite des Schädels
spritzte.
    Keuchend lächelten die beiden
Männer sich verkniffen an. Das Echo des letzten Schusses hallte zwischen den
Hügeln wider. Schließlich ergriff Martin das Wort.
    »Clendenan ist in üblem Zustand.«
Es war keine Frage.
    »Ja, ich fürchte, das ist er.«
    »Jim«, setzte er an und verstummte
kurz, bevor er fortfuhr, »Ihnen ist doch klar, dass wir die beiden so nicht
zurücklassen können.«
    »Ja, ich weiß.«
    Er starrte zur untergehenden
Sonne. New Jersey und
    Danny hatten nie weiter entfernt
gewirkt als in jenem Augenblick.
    Sie verbrauchten zwei Flaschen
Peroxid und mehrere Schachteln Wattebäusche, um die Bisse zu verarzten. Martin
gab Delmas eine großzügige Dosis Aspirin und eine Flasche Jim Beam, um die
Schmerzen zu betäuben, während sie die Wunden verbanden. Delmas hatte eine
Menge Blut verloren, und seine Haut war kalkweiß. Sein Bein war beinah auf die
doppelte Dicke angeschwollen. Jim musste die Hose darum abschneiden. Sie lagerten
das Bein mit Kissen hoch, und als Jim den Oberschenkel berührte, fühlte das
Fleisch sich heiß und gespannt an.
    Gnadenreicherweise verlor Delmas
schließlich das Bewusstsein und stöhnte sich in den Schlaf.
    »Wir müssen etwas mit dem Bein
machen«, stellte Jim fest, »aber ich weiß nicht, wie.«
    »Wir könnten versuchen, es zu
richten«, schlug Martin vor. Er schaute zu Jason. »Hat dir dein Papa je
beigebracht, wie man so etwas anstellt?«
    »Nein. Mami hat mir gezeigt, wie
man eine Breipackung macht, aber ich habe nicht die richtigen Sachen dafür.«
    »Gibt es noch irgendwelche
Nachbarn, die vielleicht helfen könnten?«
    »Nein. Tom, Luke und der alte John
Joe waren die Letzten.«
    Jim lief auf und ab, während
Martin sich um die eigenen Verletzungen kümmerte und sich am Waschbecken wusch.
    »Versuch ein wenig zu schlafen«,
meinte der Priester zu Jason.
    »Kann ich nicht. Ich bin nicht
müde.«
    »Na dann, warum setzt du dich
nicht ein Weilchen zu deinem Vater? Mr. Thurmond und ich überlegen einstweilen,
was wir als Nächstes tun.«
    Nachdem er die Tür hinter sich
geschlossen hatte, seufzte Martin und lockerte seinen Kragen.
    »Also, was machen wir?«, fragte
Jim und blieb stehen.
    »Keine Ahnung. Ich habe mir eine
ganze Weile den Kopf darüber zerbrochen. Im besten Fall können wir eine
Infektion verhindern, und der Mann ist für den Rest seines Lebens ein Krüppel.
Was schätzen Sie, wie lange die beiden überleben, wenn er nicht laufen kann?«
    Jim antwortete nicht.
    »Wir könnten sie mitnehmen«,
schlug Martin vor. »Wenn wir einen Van oder so etwas finden. Früher oder später
würden wir bestimmt einem Arzt oder zumindest jemandem mit medizinischen
Grundkenntnissen über den Weg laufen.«
    »Er ist nicht in der Verfassung
zum Reisen, Martin. Vor ein paar Stunden waren Sie nicht einmal sicher, ob

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