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Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

Titel: Aufs Spiel gesetzt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Lane
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schläfrig.
    „Mh-hm.“ Chris schaffte es immer, dass es ihm besser ging.
    „Dann lass mich zufrieden, du Sadist. Wir sind sowieso mitten im Konditionstraining. Glaubst du, dass ich auch noch Lust habe, heute mit dir um den See zu laufen?“
    „Du wirst feh-hett“, zog Xander ihn auf und versuchte, mit dem Singsang seiner Stimme die Tatsache zu übertünchen, dass er seinen Alptraum noch nicht ganz überwunden hatte. Aber Chris ließ sich nicht täuschen. Er schnappte nach Xanders Hand und küsste die Rückseite.
    „Du wirst mich trotzdem lieben“, sagte er leise.
    Xander legte seine Schläfe an Chris´ und sagte: „Verdammt richtig“, bevor er sich aus dem Bett rollte und seine morgendliche Routine abspulte. In weniger als fünf Minuten hatte er sich die Zähne geputzt, seine alten, löchrigen College-Sportklamotten angezogen, 800 mg Ibuprofen mit Pepto-Bismol, seinem bevorzugten Magenmedikament, runtergespült, seine wunderbaren, extra angefertigten, Super-Spann-Stütz-Laufschuhe angezogen und seine riesenhaften Knochen auf die Straße bewegt.
    Sie hatten sich nicht wirklich umgesehen, als sie eingezogen waren, aber Leo hatte sehr gut für sie gewählt. Eine dünn gepflasterte Privat-Straße führte vom Eingang des Hauses weg und wurde zu einem Pfad, der über einen der hohen Hügel führte, der sich über dem Folsom Lake auftürmte.
    Xander (und oft auch Chris, trotz seines Maulens) gingen morgens laufen. Im Sommer war es die reinste Folter. Meistens war die Temperatur schon vor acht Uhr früh auf über 27 Grad geklettert und das Unterholz war trocken und brüchig. Kletten und Dornen schlichen sich in die Sportsocken der Jungs und zerkratzten ihre Beine während sie liefen und mit jedem Fußtritt hautfarbenen Staub aufwirbelten.
    Im Winter war es kalt, manchmal kalt genug für Handschuhe und Mütze und die Gräser, die lang genug waren, um über den Weg zu fallen, wurden rutschig. Sie legten sich auch um unaufmerksame Knöchel, wenn Xander und Chris sich zu weit vom Weg entfernten und da es in der Gegend Gifteichen gab (wie Chris im ersten Jahr auf sehr unangenehme Weise herausgefunden und mit lautem Gejammer quittiert hatte) versuchten sie, auf dem Weg zu bleiben.
    Aber egal, ob es Winter oder Sommer war, es war es wert. Obwohl der Berghang immer mehr von Multimillionen-Dollar-Häusern bevölkert wurde, (offensichtlich begrenzte das Baugesetz sie auf zehn, worüber sie beide sehr froh waren) blieb auf ihrem kleinen Weg die Illusion erhalten, völlig allein zu sein. Mehr als einmal hatten sie angehalten und sich geküsst, sanft, leidenschaftlich, auf die selbe Art, wie sie es als jungfräuliche Teenager getan hatten, als sie noch nach der Schule im Fast-Food-Restaurant gearbeitet hatten. Manchmal ließen sie das Laufen sein und gingen einfach nur spazieren, hielten sich an den Händen und sprachen über alles, was ihnen einfiel.
    Die Presse war in ihrem Haus gewesen, hatte still den „stoischen, ernsten“ Xander bemitleidet und nachsichtig über den „fröhlichen, gesellschaftssüchtigen“ Chris gelacht und war wieder verschwunden, ohne die Lüge zu durchschauen, die direkt vor ihnen ausgebreitet worden war.
    Das bedeutete aber nicht, dass es sich nicht wie eine Invasion anfühlte und als hätte man ihnen ein Label verpasst. Sie waren gefangen unter einem Berg der Erwartungen von Tausenden von Leuten, die ihr Team genauso liebten, wie sie selbst.
    Aber sie konnten die Fans nicht einmal dafür hassen, dass sie ihnen diese Bürde auferlegten. Immerhin benutzten sie das Spiel genauso, wie Xander es früher getan hatte: Um einem Leben zu entkommen, das manchmal zu schwer zu ertragen war.
    Aber die Presse war ihnen nie beim Laufen gefolgt. Es gab keine Fotos von ihnen auf ihrem unebenen Weg, wie sie sich gegenseitig anfeuerten, nur zum Spaß Wettrennen machten oder anhielten und sich leidenschaftlich, hinter dem dichten Eichenbestand auf der Hälfte des Weges, küssten.
    Es gab keine Bilder von den Golden Retriever Hunden, Max und Mercury, wie sie Bälle, Stöcke und Fasanen durch das Unterholz jagten und versuchten, sie zu Fall zu bringen und zu töten. Diese Dinge gehörten ihnen ganz allein. Dieser Ort war echt. Es war eine unausgesprochene Abmachung zwischen ihnen, dass sie, obwohl sie soviel Geld hatten, dass sie nicht wussten, was sie damit anfangen sollten, niemals anfangen würden, den Weg zu befrieden oder zu pflegen. (Mal abgesehen davon, dass sie jemanden engagiert hatten, um die Gifteichen zu

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