Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
davon.
Sie liebten sich, bis Chris zum Flughafen musste, ohne überhaupt geschlafen zu haben.
Nachdem Chris, in zerknitterten Jeans, Xanders Sweatshirt und mit Sperma auf der Haut, gegangen war, ließ Xander sich zurück auf das Bett fallen und schaute unglücklich auf die Uhr. Noch zwei Stunden, bevor er gehen musste und alles, was er zustande brachte, war, sich an das Gefühl von Chris Händen auf seinem Gesicht zu erinnern, während sie sich küssten.
Juni, sagte er sich immer wieder. Juni. Wir können es bis Juni schaffen. Juni.
Es schien tausend Jahre weit weg zu sein.
Wie von Sinnen
X ANDERS Fuß heilte in den nächsten Wochen komplett aus und er spielte wie ein verdammter Gott. Alle Sportzeitungen behaupteten das und das war einer der Gründe, warum Xander froh war, dass er und Chris sich niemals angewöhnt hatten, sie zu lesen.
Alles, was er wusste, war, dass auf dem Spielfeld die Welt perfekt war. Die Leute waren dort, wo er sie erwartete und der Ball fiel durch das Netz. Das war doch eigentlich alles, worauf es ankam, oder nicht? Der Ball fiel durch das Netz. So ein einfaches Ziel. Nichts vielschichtiges. Das Brüllen der Menge, die Spannung in den Muskeln, der Geruch von Schweiß? Belanglos. Alles was zählte, war, dass der Ball durch das Netz fiel. Auf dem Spielfeld war Xander glücklich und frei. Er lieferte keine Show ab wie Chris, aber da Chris nicht hier war, hatte er angefangen, dem Rest des Teams seine Freude offen zu zeigen. Er begann, das Team anzufeuern, Anweisungen zu rufen, wenn er an der Seite saß und das Spielfeld mit diesem einen Verlangen zu regieren: den Ball ins Netz zu befördern.
Chris sagte ihm immer wieder am Computer, dass es schön anzusehen war. Leo sagte ihm, dass er über die nächste Saison nachdenken musste. Penny sah ihn finster an und fragte ihn, ob sich irgendetwas daran ändern würde, wenn er sich outete. Die Presse sagte ihm, dass er ein geborener Star war. Xander ignorierte Leo, Penny und am allermeisten die Presse, aber er hörte auf Chris, weil er immer auf Chris hörte und sagte ihm die Wahrheit.
„Wenn ich schön bin, dann bin ich es nur für dich.“
Chris war von so viel Lob peinlich berührt und Xander konnte über den Computerbildschirm sehen, wie er rot wurde. Er liebte es, wenn Chris rot wurde.
Eines Nachts, Ende März, nachdem sie auf sehr schmerzhafte Weise in Chicago ein Spiel verloren hatten, wurde Xander von kühlen, männlichen Händen geweckt, die den Knoten zwischen seinen Schultern massierten. Er drehte sich herum und gab sich mit einem schrecklichen Stöhnen Chris´ Berührung hin, umfing ihn dann in einer alles verzehrenden Umarmung, bis Chris sich seinerseits ergab, sich ihm freiwillig auslieferte und zu einem Meter einundneunzig und 82 Kilo geschmeidiger Muskelmasse in Xanders Armen wurde und Xander verschlang ihn.
Der Kuss hörte nicht auf, bis sie beide nackt waren, schwitzten und mit Sperma bedeckt waren und selbst dann setzten sich die kleinen Küsse, die kleinen Berührungen und das leise Stöhnen fort, bis ihr Atmen sich beruhigte und Chris schon fast an seiner Schulter eingeschlafen war.
„He, Xander“, murmelte er, während Xander ihm schon in die stille Dunkelheit folgte.
„Mmm?“
„Wann hörst du endlich auf, diesen Primitivlingen Würfe zuzuspielen, wo sie doch nicht einmal ihre eigenen Schwänze in die Hand kriegen können, geschweige denn, den Ball in den Korb?“
Xander kicherte leise. „Wenn der Trainer endlich damit aufhört, ihnen zu sagen, dass sie es ja wohl auch können müssten, wenn eine Schwuchtel wie Karcek es schafft.“
Das ließ Chris plötzlich wieder wach werden. Er rollte sich herum und sah Xander mit in der Dunkelheit leuchtenden Augen an. „Das ist nicht witzig.“
„Shhh ...“, beruhigte Xander ihm. „Nein, ist es nicht, aber ich wette mit dir, dass aus dem Team auch keiner darüber lacht.“
Chris machte es sich wieder bequem, dieses Mal mit dem Gesicht zu Xander, aber immer noch an seine Schulter gelehnt. „Hast du es gemacht, um ihnen eine Lektion zu erteilen?“, fragte er und in seiner Stimme schwang ein wenig glückliche Bewunderung mit.
Xander, der sich plötzlich unwohl fühlte, weil das so Machiavelli-istisch klang, zuckte mit den Achseln. „Ich war es einfach leid, weißt du? Er schreit mich an, als ob ich unwichtig wäre, aber ich bin auf eine gewisse Art wichtig für das Team. Wir sind immer noch die ersten an der Westküste und Chicago ist immer noch auf dem letzten
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