Aufstand der Maschinen
ihm herankamen.
»Was ist passiert?« fragte Helga und ließ sich neben ihm fallen.
»Dein Freund Van Hagan hat eben das zweite angreifende Auto erledigt«, erklärte Charles ihr.
»Aber dort hinten kommen noch mehr«, keuchte Enders und sank erschöpft zu Boden. »Sie greifen bald an. Ich spüre es ganz deutlich.«
»Richtig«, stimmte Charles zu. Er hörte zahlreiche Motoren aufheulen. »Da ..., sie kommen!« Der Suchscheinwerfer hatte einen weiten Bogen beschrieben und zeigte jetzt zehn Fahrzeuge. Sie hatten den Zaun und eine Hecke niedergewalzt und fuhren nun über ein freies Feld auf den Bunker zu.
»Zu viele, viel zu viele«, murmelte Helga. »Er kann sie bestimmt nicht alle abwehren.«
»Aber er versucht es wenigstens«, stellte Charles fest, als die ersten Granaten die vordersten Wagen trafen und einen explodieren ließen, dessen Benzintank getroffen worden war. Aber die anderen ließen sich dadurch nicht aufhalten, sondern schwärmten aus und rasten weiter.
Dann wurde plötzlich der vorderste Wagen – ein langes schwarzes Ungetüm, das an El Toro erinnerte – in die Luft geworfen und in Stücke zerfetzt.
»Minen!« sagte Charles. »Er hat das ganze Vorfeld mit Minen gesichert. Nur gut, daß wir nicht einfach weitergegangen sind.«
Die restlichen acht Wagen rollten langsam an dem zerstörten Fahrzeug vorbei und schienen weiteren Minen ausweichen zu wollen.
»Sind sie etwa mit Minensuchgeräten ausgerüstet?« fragte Charles Enders.
»Sie haben jedenfalls genügend Zeit gehabt, sich seit Beginn der Rebellion damit auszurüsten«, antwortete der Professor. »Vielleicht hat das Militär gleich in den ersten Tagen Minen benützt, und die Autos haben daraus ihre Lehren gezogen.«
»Da ... der Lastwagen! Er hat das Minenfeld hinter sich!« rief Helga und zeigte auf einen blauen Lastwagen, der mit deutlichem Vorsprung vor den anderen Autos auf den Bunker zuraste, ohne sich um den Granathagel zu kümmern, der ihm von dort entgegenschlug.
Charles sah fünf oder sechs große Fässer auf seiner Ladefläche und erriet, daß sie Benzin enthielten. Damit war auch klar, was die Autos beabsichtigten, sobald sie den Bunker erreicht hatten. Der Stahlbeton würde ihnen lange Widerstand leisten, aber mit Feuer ließ sich die Bunkerbesatzung binnen kurzer Zeit ausräuchern.
»Jetzt müssen wir unsere letzte Rakete verwenden, nehme ich an«, stellte Charles fest. Er stand auf und visierte den Lastwagen an, der nur noch dreißig Meter vom Bunker entfernt war. Offenbar war der Motor mit Panzerplatten geschützt worden, denn sonst hätte der Lastwagen längst nicht mehr fahren können. Aber selbst Panzerplatten boten keinen Schutz gegen eine Rakete – falls Charles imstande war, dieses bewegliche Ziel zu treffen.
Charles betätigte den Abzug und sah die Rakete davonfliegen. Als er schon glaubte, das Ziel verfehlt zu haben, folgte eine Explosion, die ihn zu Boden warf und den Lastwagen und die beiden folgenden Autos zerstörte.
Damit war der Kampf beendet. Die restlichen Wagen hielten, wendeten und rasten davon. Charles richtete sich auf und drohte ihnen mit der Faust. Dirkman schoß aus einer Flinte hinter ihnen her. Dann waren sie verschwunden. Auf dem Schlachtfeld blieben nur die brennenden Wracks zurück.
Wenige Sekunden später wollte Charles seinen Augen nicht trauen. Aus dem Bunker trat ein Mann. Er trug einen Stahlhelm, der im zweiten Weltkrieg modern gewesen sein mochte, hielt eine amerikanische Flagge in der linken Hand und schwang einen Degen in der Rechten. Hinter ihm erschien ein Mann in der Uniform eines Butlers, der einen steifen Hut trug. Dieser Mann war mit einer Maschinenpistole bewaffnet und blies auf einer Trompete zur Attacke.
»Ich sehe es«, sagte Charles, »aber ich kann es nicht glauben.«
»Das ist Gordon Van Hagan mit seinem Kammerdiener«, erklärte Helga ihm.
»Aha«, sagte Charles nur.
Van Hagan schwenkte seinen Degen und brüllte: »Vorwärts, Männer, wir greifen an! Wir haben Verstärkung bekommen, und die Kommunisten laufen davon!«
Der Butler blies entsetzlich falsch, als die beiden Männer hinter den flüchtenden Autos herliefen.
»He, Gordie!« rief Helga. »Hierher! Ich habe ein paar Freunde mitgebracht.«
Die beiden Männer blieben stehen und sahen zu ihr hinüber. Dann hob Van Hagan grüßend den Degen. »Ah, meine schöne nordische Göttin! Sind Sie gekommen, um mir in Ragnarok Gesellschaft zu leisten?«
»Vorhin hätten Sie fast die Walküren gebraucht«, stellte
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