Aufstand der Maschinen
»Suchscheinwerfer!«
Charles beugte sich vor, horchte aufmerksam und glaubte entferntes Geschützfeuer zu hören.
»Lichtblitze an Steuerbord!« meldete Dirkman. »Das könnte Mündungsfeuer sein.«
Charles nickte. »Wir fahren dorthin. Vielleicht wird Van Hagans Ranch angegriffen.«
Die Mary Lou nahm Kurs auf den Strand, der an dieser Stelle von einem starken Scheinwerfer beleuchtet wurde.
»Das ist der Anlegeplatz!« rief Helga aufgeregt. »Dort vorn, wo die Brandung aufhört!«
Sie waren kaum hundert Meter vom Strand entfernt, und Charles sah die Klippen über dem weißen Sand aufragen. Die Wogen schäumten bis an die Felswände, aber an einer Stelle bildete der Strand einen natürlichen Hafen, in dem das Wasser ruhiger war.
»Schaffen Sie das auch?« fragte Enders besorgt, als Charles die Bucht ansteuerte.
»Wenn nicht, bekommen wir alle nasse Füße«, antwortete Charles nur. Er ließ die Segel reffen und vertraute ganz auf den Hilfsmotor, der die Mary Lou langsam vorwärtsschob.
»Da ist der Steg!« Helga deutete auf die Holzkonstruktion, und Charles brachte es fertig, dort anzulegen, ohne mehr als etwas Farbe von der Mary Lou abzukratzen.
»Wo geht's weiter?« fragte Dirkman.
»Ich höre noch immer Schüsse«, stellte Charles fest. Er trug die Bazooka mit der letzten Rakete. »Anscheinend sind Autos in der Nähe.«
»Richtig«, stimmte Enders zu. »Ich spüre sie. Ich nehme ihre böse Ausstrahlung auf.«
Charles nickte wortlos; Enders hatte dieses Gefühl offenbar wirklich. »Wie weit ist es von hier bis zu Van Hagans Ranch?« fragte er Helga.
»Dort drüben beginnt der Fußweg über die Klippen«, antwortete sie. »Der Weg ist mit einem hohen Maschendrahtzaun und einem Bunker gesichert.«
»Mit einem Bunker?«
»Ja. Er hat den Verdacht, kommunistische Froschmänner könnten nachts an Land gehen und das Haus von rückwärts überfallen. Deshalb hat er sogar eine Kanone im Bunker.«
»Hoffentlich hat er nicht den Finger am Abzug, wenn wir kommen«, meinte Jonas.
»Wer deinen roten Bart sieht, kann dich nicht mit einem Auto verwechseln«, sagte Dirkman.
»Nein, aber vielleicht mit einem Kommunisten«, meinte Charles.
»Wie sieht ein Kommunist aus?« fragte Jonas.
»Das weiß ich nicht«, antwortete Helga, als alle zu ihr hinübersahen, »aber wenn man Gordon zuhört, könnte man glauben, sie hätten Hörner und einen Schwanz.«
»Hmmm, dann lassen wir Jonas besser ganz hinten marschieren«, schlug Dirkman vor.
»Okay, wir müssen weiter«, drängte Charles. Er fürchtete einen plötzlichen Überfall in dieser nebligen Dunkelheit. Enders konnte kaum gehen und hätte ihre Flucht behindert, und sie waren nicht in der Lage, einen konzentrierten Angriff abzuwehren. Sie hatten nur eine Rakete für ihre Bazooka und eine Schrotflinte, mit der Dirkman sich bewaffnet hatte. Jonas trug eine mittelalterliche Schlachtaxt, die er auf San Marco in einem Antiquitätengeschäft entdeckt hatte, über der Schulter. Er hatte den richtigen Körperbau, um damit mühelos umzugehen, aber Charles bezweifelte doch, daß eine Schrotflinte oder diese Axt viel gegen einen heranstürmenden Wagen ausrichten würden.
Sie machten sich auf den Weg. Helga stützte Professor Enders und folgte Charles, der ganz selbstverständlich die Führung übernommen hatte, während Dirkman und Jonas die Nachhut bildeten. Als sie nur noch wenige Meter vom höchsten Punkt der Klippe entfernt waren, hörten sie über sich Schüsse und eine Explosion.
»Was war das? Was ist passiert?«
»Wahrscheinlich hat es ein Auto erwischt!« rief Charles zurück.
Er erreichte eine Art Hochebene und betrachtete die Szene im Lichtschein eines brennenden Wagens und des Suchscheinwerfers, der sich ständig bewegte. Der Scheinwerfer, zeigte jetzt einen Dexter Dash, der sich den Weg durch einen schweren Maschendrahtzaun gebahnt hatte und nun auf einen massiven Bunker zurollte, der den Fußpfad sicherte. Charles sah mehrere undeutliche Schatten und hörte Motorenlärm im Hintergrund. Er nahm sofort Deckung, kroch nach rechts an einen Felsbrocken und hob langsam die Bazooka.
Als der Suchscheinwerfer den Dexter Dash erfaßte, fuhr das Auto langsam rückwärts. Aber es trat den Rückzug zu spät an; der Scheinwerfer beleuchtete es hartnäckig, und im Bunker begann eine Maschinenkanone zu hämmern.
Die 40-mm-Granaten trafen den Motor des angreifenden Wagens, der sofort in Flammen aufging.
»Gut getroffen!« rief Charles begeistert, als die anderen hinter
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