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Aufstand der Vampire

Aufstand der Vampire

Titel: Aufstand der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Ich dachte immer, bei Frauen würde Ordnung herrschen, doch dem ist anscheinend nicht so. Na ja, dann eben morgen.« Jeff stand auf und hatte Mühe, ein Gähnen zu unterdrücken.
    Serena merkte das wohl. Sie erhob sich ebenfalls und hakte sich bei Jeff unter. »Komm, ich zeige dir dein Zimmer.«
    Jeff rief den anderen Frauen noch einen Gutenachtgruß zu und verließ mit Serena den Salon. Er hörte noch, wie Carmen sagte: »Ein sehr schöner Mann.«
    Jeff maß dieser Bemerkung keinerlei Bedeutung zu. Erfragte sich nur die ganze Zeit, wo Gonny geblieben war. Hoffentlich machte er keinen Unsinn. Jeff kannte seine Späße schließlich. Ob er damit bei den Frauen auf Gegenliebe stoßen würde, war zumindest fraglich.

Kapitel 7
    Jeff Harper erreichte sein Zimmer über eine stabile Holztreppe. Da auf dem Weg keinerlei Licht brannte, ging Serena vor. In der rechten Hand trug sie einen dreiarmigen Leuchter. Um das Flackern der Kerzen zu mindern, hielt sie schützend die Hand vor die Flammen.
    Jeffs Zimmertür war die zweite in einer langen Reihe. Es gab nur auf einer Seite des Ganges Räume, die gegenüberliegende Wand war frei – bis auf ein großes Bild. Als der Lichtschein der Kerzen für einen Moment über die Leinwand huschte, glaubte Jeff die Abbildung einer Fledermaus zu sehen.
    Das konnte aber auch eine Täuschung sein. Jeff fragte nicht weiter. Er hatte einige Dutzend Horror-Romane gelesen und war eine Menge gewohnt.
    Die Zimmertür besaß eine Messingklinke und war mit Schnitzereien versehen. Sie war nicht abgeschlossen.
    Serena öffnete die Tür und ließ Jeff eintreten.
    »Ich hoffe, du verbringst eine ruhige Nacht«, sagte sie. »Sollte irgend etwas sein, dann rufe. Jemand von uns wird dich sicher hören. Ich wünsche dir eine gute Nacht.«
    Serena hatte es plötzlich sehr eilig. Sie stellte den Leuchter auf den Tisch und verschwand. Jeff hörte noch ihre Schritte auf der Treppe, dann schloß er die Tür.
    Das Zimmer war klein, aber gemütlich eingerichtet. Manche Zeitgenossen hätten auch gesagt, mit Plunder vollgestopft. Es roch nach Staub und Muff. Bei so vielen Bewohnern im Haus hätte es eigentlich sauberer sein sollen, dachte Jeff.
    Das Bett besaß noch ein Holzgestell mit hohem Vorder- und Rückenteil. Jeff ließ sich darauf nieder. Es störte ihn nicht, daß er das blütenweiße Oberbett zerdrückte. Harper war ziemlich sauer. Und zwar auf Gonny. Der Bursche hatte schon lange nichts mehr von sich hören lassen. Außerdem blickte Jeff durch das bunte Treiben, das auf der Burg herrschte, nicht durch. Das wurmte ihn.
    Jeff Harper wollte Gonny zu sich rufen. Zuerst jedoch wollte er noch einmal nach dem Bild sehen, das im Gang hing. Das Gemälde ging ihm nicht aus dem Kopf. Er überzeugte sich, daß die Luft rein war, und schlich dann aus dem Zimmer.
    Vor dem Bild blieb er stehen.
    Die Flamme des Feuerzeuges gab genügend Licht, um zu erkennen, daß das Bild tatsächlich eine riesige Fledermaus mit weit aufgerissenem Maul darstellte. Die Fledermaus flog über ein Gebäude, in dem Jeff unschwer die Burg erkennen konnte, in der er sich aufhielt.
    Er ging wieder zurück in sein Zimmer. Jetzt war das Mißtrauen in ihm erwacht. Diese Damen schienen doch nicht so harmlos zu sein, wie sie den Anschein gaben. Sie hatten zwar nichts Dämonisches an sich, aber trotzdem war Vorsicht geboten. Und Jeff Harper wäre nicht Jeff Harper gewesen, wenn ihn das Mysteriöse nicht gereizt hätte.
    Als Jeff das Erlebte gedanklich zu ordnen suchte, betrat Gonny den Raum.
    »Das trifft sich gut, ich brauche deine Hilfe«, sagte Jeff. Gonny grinste geschmeichelt. »Und wo drückt der Socken?«
    »Es gibt in dieser Burg eine Bibliothek.«
    »Weiß ich. Da war ich schon.«
    »Laß mich doch einmal ausreden. Wie bist du überhaupt in die Bibliothek gekommen?«
    »Zu Fuß.« Gonny lachte über seinen Witz.
    »Also, du wirst dieser Bibliothek einen Besuch abstatten. Ich konnte nicht hinein, weil man angeblich den Schlüssel verlegt hat. Dort soll es Tagebücher über die Damen geben, die sich hier auf der Burg aufgehalten haben. Auch von denen, die schon vor langer Zeit hiergewesen waren. Vielleicht befindet sich auch Vanessas Tagebuch dort. Wenn ja, bringst du es mir. Hast du verstanden?«
    »Natürlich.« Gonny sprang vom Stuhl. »So etwas mache ich doch mit der linken Hand.«
    »Mach's lieber mit der rechten«, meinte Jeff.
    »Was hast du gesagt?«
    »Nichts. Schon gut.«
    Die Tür klickte leise hinter Gonny ins Schloß.

Kapitel

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