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Aufstand der Vampire

Aufstand der Vampire

Titel: Aufstand der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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8
    Gonny schlich unten durch die große Halle. Es war fast völlig dunkel. Nur eine Kerze brannte, doch die Flamme war zu klein, um den Raum auszuleuchten.
    Gonny versteckte sich hinter einem Sessel.
    Nicht alle Frauen hatten den Raum verlassen. Carmen, die Frau mit den dunklen Haaren, war noch da. Sie ging mit schnellen Schritten durch die Halle, dabei wehte ihr langes Kleid wie eine weiße Fahne hinter ihr her.
    Carmen ging auf eine schmale, kaum zu erkennende Tür zu, öffnete sie und verschwand.
    Jetzt befand sich niemand außer Gonny in der Halle.
    Er wartete noch einige Augenblicke und nahm dann die Verfolgung der Frau auf. Jeff hatte ihn mit seiner Entdeckungslust angesteckt.
    Gonny huschte auf die Tür zu, freute sich, daß sie nicht abgeschlossen war und tauchte in den dahinterliegenden Raum. Er lauschte und hörte im Hintergrund einige Stimmen.
    Er ging den Geräuschen nach.
    Im Gang war es ziemlich kühl. Dann sah er Licht flackern, und als er noch einige Meter weitergeschlichen war, sah er die Umrisse einiger Frauen.
    Lachend und kichernd gingen diese weiter und bogen dann um eine Ecke. Gonny rekapitulierte, daß sie sich nun in dem schmalen Teil des Gebäudes befanden.
    Bald sah er die Frauen wieder vor sich. Sie verursachten beim Gehen kaum Geräusche, schienen wie Geister über dem Boden zu schweben. Geister, gab es sie doch? Gonny war sich mit seinem »Nein« nicht mehr sicher.
    Langsam wurde es ihm unheimlich zumute, aber er wollte sich keine Blöße geben und ging weiter. Keine der Frauen drehte sich um, alle fühlten sich sehr sicher.
    Sie erreichten eine Treppe. Sie war aus Stein und führte in die Tiefe.
    Überrascht blieb Gonny vor der obersten Stufe stehen. Die Treppe war mit einem Teppich belegt worden. Blutrot leuchteten die Wände links und rechts der Stufen Gonny entgegen, während der Läufer eine dunkelgrüne Farbe aufwies.
    Die Frauen hatten die Treppe schon hinter sich gebracht. Unten zündeten sie jetzt mehrere Fackeln an, deren geisterhafter Schein über die Wände tanzte und zuckte.
    Gonny ging die ersten drei Stufen hinunter, um besser sehen zu können. Es interessierte ihn brennend, was die zahlreichen Weibsbilder dort unten trieben.
    Vorerst jedoch sah er nichts. Die Frauen hatten einen Kreis gebildet. Sie deckten mit ihren Körpern den Mittelpunkt des Kreises ab.
    Gonny überlegte und entschied sich blitzschnell. Bis zur nächsten Mauernische waren es nur wenige Schritte. Von dort hatte er gute Sicht, wurde aber selbst nicht gesehen.
    Er warf einen raschen Blick zu den Gestalten und huschte unbemerkt in die Nische.
    Gonny hatte jetzt den besten Logenplatz, den er sich vorstellen konnte. Und er konnte sehen, was den Mittelpunkt des menschlichen Kreises ausmachte.
    Es war ein Sarg!

Kapitel 9
    Gonny verriet sich nicht mit dem leisesten Geräusch. Noch nie hatte er einen so prächtigen Sarg gesehen. Er war aus feinstem Marmor. Der schwere Deckel lehnte an der Wand, und Gonny konnte einen Namen lesen, der in den Deckel hineingehämmert war: DIABLO NEGRO.
    Das mußte der Name des Mannes sein, der in dem Sarg lag. Er war auf rotem kostbarem Samt gebettet worden. Unter seinem Kopf lag ein weißes Kissen.
    Diablo Negro war ein Vampir.
    Er hatte den Mund etwas geöffnet. Gonny erkannte deutlich die beiden spitzen Zähne, die dieser Blutsauger in den Hals seines Opfers treiben würde.
    Für Gonny war es eine schreckliche Entdeckung.
    Der Vampir war altmodisch gekleidet. So lief man heute nicht mehr herum. Ein schwarzer Umhang lag um seine schmalen Schultern. Der Kragen war steif wie Pappe. Diablo Negro trug eine schwarze Hose und dazu eine weiße Weste. An einem blauweißen Band lag ein goldenes Amulett vor seiner Brust. Es glänzte.
    Atemlos beobachtete Gonny weiter. Er glaubte zu träumen.
    Jetzt hob der Vampir seine rechte Hand. Er faßte nach Serenas Arm und zog sie zu sich.
    »Erzähle«, sagte er mit kaum hörbarer Stimme.
    Serena kniete sich hin. In ihren Blicken lag völlige Hingabe, als sie den Vampir ansah.
    »Heute ist jemand in unsere Burg gekommen. Ein Mann«, berichtete sie.
    Die anderen Frauen lachten. Sie hatten sich vorgebeugt und hörten gespannt zu.
    »Was habt ihr mit ihm gemacht?« wollte Diablo Negro wissen.
    »Noch nichts. Wir spielen mit ihm.« Bei dem letzten Wort bleckte Serena die Zähne. Gonny sah zwei lange Vampirhauer, und er bekam es mit der Angst zu tun. Wenn er daran dachte, daß Carmen, die sich um ihn gekümmert hatte … Gonny wollte den Gedanken nicht

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