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Auftanken, bevor die Seele streikt

Auftanken, bevor die Seele streikt

Titel: Auftanken, bevor die Seele streikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Garthe
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Sumatra vielfältige Widerstände überwand und nur knapp dem Tod entkam, berichtete von seinem ersten Besuch:
Im Geiste sehe ich schon überall christliche Gemeinden, Schulen und Kirchen. Ich sehe Gärten und Felder, auf jetzt kahlen Höhen … Noch mehr, ich schaue sumatranische Prediger und Lehrer auf allen Kanzeln und Kathedern … Sie werden behaupten, ich fantasiere. Ich sage: Nein, nein, das stimmt auf keinen Fall. Mein Glaube schaut das alles, es muss, es wird so kommen …
    Johann Wolfgang von Goethe erkannte:
Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden
.
    Es wurde im Zusammenhang von derartigen Fragestellungen schon sehr treffend von der sogenannten
Höhen-Psychologie
im Gegensatz zur traditionellen
Tiefen-Psychologie
gesprochen. Es reicht eben auf die Dauer
nicht
aus, nur in unsere Abgründe zu blicken.
    Gott hat uns Menschen mit der besonderen Fähigkeit ausgestattet, nicht resignieren zu müssen, sondern hoffen zu dürfen.
    Ein plastisches Beispiel verdeutlicht dies: Im Herrscherpalast von Teheran gibt es einige der schönsten Mosaikarbeiten der Welt. Die Decken und Wände spiegeln das Licht wie Diamanten wider. Ursprünglich plante der Architekt riesige Glasspiegel für die Wände. Doch als die erste Schiffsladung mit den Spiegeln aus Paris eintraf, entdeckte man mit Entsetzen, dass alle Spiegel zertrümmert waren! Völlig niedergeschlagen ließ der Bauherr den Scherbenhaufen entsorgen und teilte diese deprimierende Nachricht dem Architekten mit. Zum Erstaunen aller ließ sich der Architekt die zerbrochenen Scherben erneut anliefern! Alle zerbrochenen Spiegel sollten in
noch kleinere
Teile gebrochen und diese dann an den Wänden angebracht werden. So entstand ein prächtiges, einzigartig leuchtend-spiegelndes Mosaik! Völlig zerbrochen, aber gerade durch das Zerbrechen hindurch zur vollendeten Schönheit erhoben!
    Es sind oft die rauen Wege, die unsere Seele stärken – das wissen auch die Landwirte: Es sind die
rauen, holprigen
Feldwege, die nach kräftigem Durchschütteln die
großen
Kartoffeln im Anhänger nach oben befördern. So kann auch manches „Durchschütteln“ in unserem Leben Großes zum Vorschein bringen!
    Friedrich von Bodelschwingh, der sich während der Zeit des Nationalsozialismus stets für die Würde des Menschen einsetzte, schrieb:
Aus scheinbar schwersten Lasten schafft Gott neue Möglichkeiten
.
    Chinesen besitzen nicht umsonst für das Wort „Krise“
zwei
Schriftzeichen: „Problem“
und
„Chance“! Sie wissen, es sind gerade
diese
neuen Chancen, die es in unserem Problem zu entdecken gilt.
    Wir dürfen nach vorn blicken. Gott fragt auch unser Herz. Manche sind durch ihre Prägung eher zurückhaltend darin, ehrlich eigene Wünsche und Visionen zu äußern. Und gerade hierin liegt oft unser Problem. Natürlich gilt es, Wünsche zu prüfen. Aber wie kann man etwas prüfen, wenn man sich – völlig desillusioniert – nicht traut, große Träume zu träumen, weil man von klein auf blind zitieren kann: „So etwas klappt ja sowieso nicht!“
    Haben wir den Mut zu träumen. C. H. Spurgeon sagte:
Wenn der Herr seine Kinder zu überraschen wünscht, braucht er nur ihre Gebete zu erhören
.
    Haben wir den Mut, um Großes zu beten. Wünschen nachzuspüren, sie niederzuschreiben, herauszutreten aus dem Hamsterrad unseres ewigen Problemewälzens und wieder befreiende Höhenluft zu schnuppern – auch dazu verhilft uns eine seelische „Traumzeit“.
    Ich glaube, dass eine Wiederentdeckung dieses Mutes zum Träumen uns helfen könnte, vergrabene Tiefenschichten unserer Seele wieder ans Licht zu holen. Unseren Wünschen nachzuspüren und nach Möglichkeiten zu suchen, sie Wirklichkeit werden zu lassen, könnte uns helfen, uns aus manchen seelischen Tiefs wieder in die Höhe zu schwingen.
    Manchmal kommt es mir vor, als verhielten wir uns wie ein Adler, dessen Flügel gestutzt wurden, oder der nie gelernt hat, dass er ein Adler ist und seine Flügel auch tatsächlich gebrauchen kann. Auch wir leben oft unter unseren von Gott gegebenen Möglichkeiten.
    Dabei verfügen wir über natürliche und geistliche Gaben. Allerdings sind die oft unentdeckt, und wir lassen sie ungenutzt tief in uns schlummern. Wie sehr sind wir nicht bis zur Meisterschaft darauf gedrillt, unsere tiefe Leidenschaft im Namen der Pflicht zu begraben.

    Träume beflügeln
    Ich werde nie die Aussage eines Schlagzeugers vergessen, der

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