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Auge um Auge

Auge um Auge

Titel: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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weiter.

    Als Bell an der Hintertür der South Audley Street eintraf, ließ Rashid ihn herein und führte ihn nach oben, wo er eine Tür zu einem Raum aufschloss, der sich als Waffenlager entpuppte. Es war so ziemlich alles im Angebot, doch Bell wählte ein Armalite.
      »Das ist ein alter Freund. Man kann den Schaft einklappen und es hat außerdem einen Schalldämpfer.«
      »Vollständig leise ist es aber nicht. Was haben Sie eigentlich vor?«
      »Einen Reifen zu zerschießen, dann bekomme ich sie alle gleichzeitig.«
      »Das klingt gut. Schauen wir mal, ob Sie’s schaffen. Kehren Sie aber auf jeden Fall in die Wohnung zurück. Ich erwarte, Sie dort wieder zu treffen.«
    »In Ordnung. Geben Sie mir jetzt einen Stadtplan.«
    Bell fand einen alten Regenmantel mit geräumigen Taschen, in
    dem er das Armalite mit seinem einklappbaren Schaft leicht verbergen konnte. Er ging die South Audley Street entlang, bis er das Lokal gefunden hatte. Der Daimler stand tatsächlich davor. Der Chauffeur hatte die Innenbeleuchtung eingeschaltet und las Zeitung.
      Bell hatte dem Stadtplan entnommen, dass sie nach dem Verlassen des Lokals nach links in die Park Lane einbiegen, dann wenden und durchs Curzon Gate fahren mussten, um den auf der anderen Seite der Park Lane gelegenen Cavendish Place zu erreichen. Also überquerte er die Straße, trat in den Schatten des Hyde Parks, kletterte über den Zaun und stellte sich ins Dunkel eines Baumes. Er hatte ein Nachtsichtgerät dabei, das er an seinem Kopf befestigte, um den Eingang des Lokals zu beobachten.
      Als Ferguson, Blake und Dillon herauskamen, gingen sie zum Daimler und stiegen ein. Bell holte das Armalite heraus, klappte es auf und wartete. Zu dieser Nachtstunde war nur wenig Verkehr, und bald durchfuhr der Daimler das Curzon Gate und beschleunigte. Bell zielte auf das Hinterrad der Beifahrerseite und drückte ab. Im selben Augenblick drehte Dillon zufällig den Kopf und sah das Mündungsfeuer. Der Reifen platzte, und der Daimler schleuderte über die Straße und wieder zurück, bevor er auf den Bordstein prallte. Ferguson wurde an die Beifahrertür geworfen; Blake lag auf den Knien.
      »Das ist ein Anschlag«, sagte Dillon. »Ich habe das Mündungsfeuer gesehen. Den hole ich mir.«
      Er hechtete hinaus, sprang über den Zaun und zog seine Walther. Aidan Bell drehte sich um und rannte davon, das Armalite an die Brust gepresst.
    Dillon verfolgte ihn und jagte ihn durch die Schatten. Sie kamen zu einem riesigen Denkmal, das hell angestrahlt war. Bell stolperte und fiel zu Boden; das Armalite flog davon. Dillon stoppte, stand schwer atmend da und hielt sich die Walter an die Seite.
      »Ach, Aidan, du bist’s, alter Junge. Wie viel hat der Earl dir geboten?«
    »Scher dich zum Teufel, Dillon.«
      Bell griff nach dem Armalite, und Dillon schoss ihm zweimal ins Herz.

    Dillon kehrte zum Wagen zurück. Ferguson hielt sich den Arm. »Ich glaube, der ist gebrochen.«
    »Was ist geschehen, Sean?«, wollte Blake wissen.
      »Es war Bell. Ich habe ihn erschossen. Er liegt am Denkmal. Ich weiß nicht, wie Sie die Sache handhaben wollen, General. Soll man den berühmten IRA-Terroristen tot im Hyde Park finden oder wollen Sie das Bergungsteam rufen?«
      »Unter diesen Umständen sollten wir diskret vorgehen. Melden Sie sich, sagen Sie, wo Sie sich befinden, und warten Sie. Ich fürchte ich muss ins Rosedene.« Er stieg mit Blake aus dem Daimler und sagte zu seinem Chauffeur: »Rufen Sie für den Wagen den Abschleppdienst. Mr. Johnson wird sich um mich kümmern.«
      Später, als er im Schatten des Denkmals saß, nahm Dillon sein Handy und rief Paul Rashid an. »Ich bin’s, Dillon. Aidan Bell hat versucht, uns zu erledigen, hat aber leider zum allerletzten Mal versagt.«
    »Sie haben ihn umgebracht?«
    »Ja.«
    »Nun, wenn Sie es nicht getan hätten, hätte ich’s getan.«
    »Das überrascht mich nicht. Ich freue mich auf die Bestattung, Rashid. Wenn Sie meinen, Sie können mich erledigen, bitte sehr. Es reicht allmählich.«
    »Ich freue mich auch darauf, Dillon.«
    Kate, die ihm gegenübersaß, sagte: »Was ist denn?«
    »Bell ist tot.«
    »Dillon?«
    »Wer sonst.«
    »Er wird also zur Trauerfeier kommen?«
    »Wenn es nach mir geht, kommt er zu seinem Tod.«
    Dillon saß auf den Stufen des Denkmals und rauchte eine Zigarette. Nach einer Weile kam das Bergungsteam.

    DAUNCEY PLACE

    14

    Blake flog am folgenden Vormittag in die USA zurück; Bell verschwand

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