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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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natürlich.«
    »Oh!« Mehr brachte sie nicht heraus. Ihr Innerstes fühlte sich noch zu sehr in Aufruhr, um überhaupt vernünftig reagieren zu können. Irgendwie war es ihr peinlich vor Zac. Woher wusste Babs, dass sie keine Unterwäsche trug? Obenherum konnte man das vielleicht an den Brüsten sehen, aber … Oje! Sie wollte gar nicht weiter darüber nachdenken. »Danke.«
    »Du kannst dich auf der Toilette umziehen. Hier lang durch den Flur. Mach dich ruhig kurz frisch.«
    »Das wäre toll. Danke, Babs.«
    View tastete sich an der Wand entlang.
    »Fünf Meter, dann links.«
    »Sechs Schritte und links«, sagten Babs und Zac beinahe gleichzeitig.
    »Danke«, murmelte sie und verschwand rasch in der Toilette.
    Nach dem vielen Wasser erleichterte sie sich und fand ein wenig ihre entglittene Fassung wieder. Später würde sie über William und sein eigenartiges Verhalten nachdenken. Im Moment war sie einfach viel zu durcheinander und zudem hundemüde. Sie roch vorsichtig an dem Slip. Frischer Pfirsichduft, Baumwolle. Erleichtert seufzte sie auf, wusch sich rasch am ganzen Körper und zog sich wieder an. Eine Wasserlache hatte sich auf dem Boden gebildet. Dass sie sich nicht hatte abtrocknen können, war nicht schlimm, es war warm genug.
    Ein plötzlicher, durchdringender Schrei fuhr ihr wie eine scharfe Klinge in den Körper, obwohl er kaum zu hören war, sodass sie im Flur strauchelte.
    Sie presste sich instinktiv mit dem Rücken an die Wand. William! Weshalb brüllte er so?
    »Nein! Nicht!«
    »Wo ist sie?«
    View erstarrte. Obwohl sehr leise, erkannte sie auch diese Stimme. Sie fragte sich jetzt nicht, wieso es hier von Leuten wimmelte, die sie zu kennen glaubte.
    »Was ist da los?«, rief Babs und entfernte sich mit schnellen Schritten.
    »Sie ist nicht … nicht hier. Warum auch? Lassen Sie mich!«
    William verleugnete … sie? View verstand überhaupt nichts mehr.
    Abermals brüllte William grell auf, doch der Schrei wurde sofort erstickt.
    »Hey, Sie! Lassen Sie den Mann in Ruhe!« Babs’ wütende Stimme.
    O Gott, o Gott! Was passierte dort? Wer tat William etwas an? Und warum? Babs! »Babs! Bleib hier!«, schrie sie und tastete sich bis zur Tür vor.
    »Nein, View. Bleib im Flur! Wir müssen weg«, rief Zac.
    »Was?«
    Ein entsetzliches Gurgeln drang an ihr feines Gehör. Wie erstarrt sackte sie auf die Knie. William! Jemand hatte ihn getötet. Sie sah es bildlich vor sich, nur aufgrund der kaum wahrnehmbaren Geräusche. Die Kehle durchgeschnitten. Blut sprudelnd. Panikverzerrtes Gesicht, schreckgeweitete Augen.
    Babs kreischte auf. View schlug sich die Hände vor das Gesicht. »Nein«, hauchte sie fassungslos.
    »View! Steh auf!« Zac schrie sie außer sich vor Angst an. »Steh auf! Sofort! Du musst weg. Hinten raus!«
    »Ich?«
    »Wir. Los!«
    Wie betäubt erhob sie sich auf die Füße. Sie schwankte, hatte völlig die Orientierung verloren. Der Boden kippte ihr entgegen. Oder war es die Wand? Sie würgte.
    »Umdrehen!«
    Sie drehte sich um.
    »Geh los! Rechts ist die Wand. Weiter!«
    Wie ein Roboter bewegte sie sich vorwärts, folgte Zacs panikunterdrückten Anweisungen. Ecke für Ecke, Stufe für Stufe, bis sie über einen Sandweg durch Bäume ins Freie stolperte. Immer weiter und weiter und weiter. Durch ein Waldstück, Äste peitschten ihr ins Gesicht, über Straßen und am Rand von Feldern entlang, bis sie abermals grenzenlos erschöpft und keuchend auf die Knie brach.
    »Alles ist gut, View. Wir sind jetzt sicher. Beruhig dich, atme tief durch.«
    Sie rollte sich wie eine Kugel zusammen und ließ ihren Tränen freien Lauf. Ihre Lungen und ihr Herz schienen zu bluten. William und Babs waren tot. Sie wusste es, sie fühlte es. Wegen ihr, weil sie aus dem Labor geflohen war.

Tag 8
    der geistigen
     
     
     
    M ax putzte seine Brillengläser und zog dabei krampfhaft die Wangen zu einem breiten Grinsen nach oben. Die Tür seines Büros war geschlossen, die Bildschirmwand vor ihm dunkel. Niemand begann mit der Konferenz, bevor er sie nicht einleitete.
    Er schob sich die Brille auf die Nase und rückte die Krawatte zurecht. Noch einen Schluck Wasser und er lehnte sich in seinem Chefsessel zurück. Er war bereit, um mit diesen Schwachköpfen aus aller Welt einmal wöchentlich zu konferieren.
    Max fuhr mit dem Zeigefinger über das Touchpad und eröffnete die Onlinekonferenz. Das Emblem seines Konzerns Best-Menu erschien auf dem größten der vierzehn Bildschirme in der Mitte und erlosch. Nach und nach

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