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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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Belege aus dem Bankautomaten. Alle persönlichen Daten hatte sie abgerissen. »Wie du siehst, zweitausend Dollar, eben abgehoben. Ich habe das Geld also und werde es euch geben, wie abgemacht. Nun raus mit der Sprache! Ich will alles wissen. Aussehen, ungefähres Alter, Besonderheiten, warum hat sie mit deinem Handy telefoniert?«
    Die beiden tauschten einen Blick. »Na, die hatte wohl keins, nech?«
    »Und da warst du so freundlich.«
    »Ja logisch.«
    »Okay, Aussehen?«
    »Die Tussi war voll krass. Süß, geile Figur, dicke Titten, aber die Klamotten, man …«
    »Geht’s auch genauer?«
    »Pfff, T-Shirt und ’ne Leggins , aber viel zu groß. Wer trägt denn heutzutage noch so was? Supergeile lange Haare, aber völlig verwahrlost. Sein Haar muss man schon pflegen.« Er strich sich über den hohen Iro.
    »Farbe?«
    »’ne Weiße, glaub ich, aber sie muss mal duschen.«
    »Ich meine die Haarfarbe.«
    »Schwarz.«
    »Nee, dunkelbraun«, mischte sich der andere ein.
    »Quatsch, du bist doch völlig zu. Das war schwarz.«
    »Wie alt waren sie?«
    »Geschlechtsreif.« Beide lachten ausgiebig. »Na, so achtzehn würd ich schätzen.«
    »Wie groß waren sie?«
    Iro legte den Kopf schief, musterte sie. »So wie du.«
    »Und der Mann bei ihr?«
    »Da war keiner.«
    »Da war wohl einer«, erwiderte Anja energisch.
    »Warst du dabei, oder was? Ich bin doch nicht besoffen.«
    »Doch da war einer.« Wieder sein Kumpel.
    »Schwachsinn, du hast die Schnecke nur doppelt gesehen.« Der andere fing an zu kichern und Iro stimmte nach einem bösen Blick offensichtlich ungewollt mit ein.
    »Was?«, fragte Anja.
    »Na, sie war blind.«
    »Sie war blind?«
    »Du echost, ist dir das schon mal aufgefallen?«
    »Blind?«, keuchte Anja.
    »Sprech ich etwa so undeutlich?«
    Sie war blind und hieß View? Anjas Herz sackte ihr in die Hose. Ein Schwindelanfall überfiel sie, und sie musste sich an der Ecke des Kiosks anlehnen. So ganz konnte sie sich darauf keinen Reim machen, aber wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass das alles nur ein Zufall war? Sie hatte immer befürchtet, dass Flo wegen seiner besonderen Nase entführt worden war. Lösegeld hatte nie jemand gefordert. Vielleicht hieß sie nicht View, sondern wurde nur View genannt. Warum hatte sie ihr dann diesen Namen gesagt? Als Hinweis? O Gott, lebte Flo wirklich noch?
    Anja atmete tief durch und streckte sich. Adrenalin peitschte ihr durch den Körper. Die Blicke der beiden Burschen kümmerten sie nicht. Das war die erste heiße Spur! Es war die richtige Entscheidung gewesen, nach Vancouver zu kommen. Sie stellte noch eine weitere Litanei an Fragen, bis ihr wahrlich keine mehr einfielen und Iro zusehends ungehalten wurde.
    Anja schlug ein paar Mal auf die Klingel des Kiosks, bis ein älterer Mann auftauchte. Sie hob Zorro hoch und klemmte ihn halb unter einen Arm. Sie kaufte zwei Cola , stilles Wasser, eine Zeitung und eine Dose Hundefutter, bezahlte und wich rückwärts zurück.
    »Hey, du!«
    Sie zog das dicke Bündel Scheine aus der Tasche und warf es ihm in hohem Bogen zu. »Danke«, rief sie und rannte davon. Sicher war sicher.
     
    *
     
    Ich stand bis zum Hals im Wasser eines großen Schwimmbeckens. Eli reichte das Wasser bis zur Hüfte. Um mich herum tobten viele Kinder jeglichen Alters, doch ich konzentrierte mich auf Grandma. Sie lächelte mir aufmunternd zu und legte eine Hand auf meinen Bauch, eine auf meinen Rücken.
    »Du vertraust mir doch?«
    Wenn es jemanden gab, dem ich vertraute, dann Eli. Ich nickte und holte tief Luft. Viel zu hektisch hob ich die Füße vom sicheren Boden und verlagerte mein Gewicht auf Grandmas Hand. Sie reagierte blitzschnell und hielt mich über Wasser.
    »Atmen, mein Schatz. Nicht die Luft anhalten. Du bist über Wasser.« Sie lächelte und rieb mir beruhigend über den Rücken, während ihre ausgestreckten, warmen Finger auf meinem Bauch mich tatsächlich über Wasser hielten. Ich trieb beinahe auf der Wasseroberfläche dahin. Es fühlte sich total leicht an, wie schweben.
    Ich legte den Kopf in den Nacken und grinste sie an. »So einfach ist schwimmen?«
    »Fast, mein Engel. Jetzt üben wir die Arm- und Beinbewegungen, die ich dir zu Hause schon gezeigt habe. Du wirst sehen, bald schwimmst du besser als jeder kleine Delfin.«
    Das hörte sich super an, ich mochte diese Tiere. Ich konzentrierte mich und versuchte, Arme und Beine in einem Bogen um meinen Körper gleiten zu lassen. Die Finger fest zusammengelegt, wie Grandma es mir

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