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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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an einem Haken fest und band es sich um die Hüfte. Ihre Finger zitterten. Sie konnte schwimmen! Sie wusste, dass sie schwimmen konnte. Sie konnte sich nur nicht daran erinnern. Aber jeder konnte doch schwimmen, oder? View versuchte, klar zu denken, doch es gelang ihr kaum. Panik erdrosselte ihr Herz.
    Eine Woge warf das schaukelnde Boot beinahe um. Ihr Magen hob sich und sie erbrach den Thunfisch und das Bier, halb aufs Deck, halb ins Meer. Noch während sie spie, röchelte und würgte, sprang sie über Bord.
    Eiskalte Wassermassen schlugen über ihr zusammen.
     
    *
     
    Selten war sie so enttäuscht worden. Sie hatte so viel Hoffnung gehegt wie noch nie. Als Anja das japanische Restaurant am Hafen zum verabredeten Zeitpunkt erreichte, wartete niemand auf sie. Weder im Takumi noch davor noch auf dem gegenüberliegenden Parkplatz der Marina. Eisern hatte sie versucht, die Enttäuschung und mit ihr die Tränen zurückzuhalten, hatte gewartet, leise mit Zorro geredet, um sich abzulenken, hatte die Bauarbeiter hinter dem Haus gefragt, die Servicekraft, vom Parkplatz wegfahrende Besucher. Niemand hatte zwei Personen, eine junge Frau und einen Mann, hier warten sehen.
    Nach über einer Stunde stieg Anja mit Zorro auf dem Arm in den gemieteten Kleinwagen und brach im Schutz des Autos in Tränen aus. Zorro rollte sich auf dem Beifahrersitz ein, eine Pfote über dem Ohr, als wollte er ihr Geschluchze nicht hören.
    »Du undankbare, kleine Mistkröte«, wisperte sie stockend in Zorros Richtung. Sie schlug mit den Handballen auf das Lenkrad. Mann! Die Frau hatte doch von Flos Gabe gewusst, sie mussten ihn kennen oder zumindest gesehen haben. Wo waren sie nur? Konnte was dazwischengekommen sein oder hatten sie sie einfach versetzt?
    Anja stutzte in ihrer Überlegung. Wie konnten sie von Flos außergewöhnlichem Geruchssinn wissen, wenn sie ihn nur flüchtig kannten? Das war nichts Äußerliches, und Flo hatte nie damit geprahlt oder es bereitwillig rumerzählt. Niemals, das war im Denken der meisten Menschen viel zu verrückt, um es jemandem zu erzählen. Und vor allem gefährlich. Deshalb hatten sie damals nach seinem ersten Schub mit sieben Jahren beschlossen, es geheim zu halten.
    Sie wischte die Tränen fort und sah in den kleinen Spiegel hinter der Sonnenschutzklappe. Zum Glück trug sie kein Make-up. Trotzdem sah sie schrecklich aus. Schmal im Gesicht, verhärmt und wie so häufig im letzten Jahr verquollen vom Heulen.
    Das Klingeln des Handys schreckte sie auf. Mit leicht zittrigen Fingern holte sie es aus der Handtasche. Unbekannte Nummer. »Hallo ?«
    »Mrs. Summer? Royal Canadian Mounted Police, Vancouver. Inspector Miller.«
    Der Inspector hatte ihre Anzeige gegen den brutalen Kerl aufgenommen, der sie im Motel überfallen hatte, und sie bereits gestern kontaktiert. »Ja, hallo Inspector Miller.« Sie räusperte sich, klang noch ziemlich verheult. »Gibt es etwas Neues?« Als sie die Anzeige gemacht hatte, hatte sie nach der Aussage nicht wirklich geglaubt, dass sich überhaupt noch jemand deswegen melden würde. Doch als Miller sie gestern Morgen beim Frühstück in dem Café anrief und ihr erzählte, dass der Angreifer Bob steif und fest behauptete, dass er für den Job, wie er es nannte, bezahlt worden sei, war sie sofort alarmiert aufgebrochen. Der Schock über diese Nachricht saß noch tief. Nur einer kam infrage, der ihr schaden , sie vielleicht sogar tot sehen wollte.
    Uwe!
    Vielleicht sah ihr Ex es als eine nette Gelegenheit an, sie unauffällig in einem fernen Land zu beseitigen oder ihr zumindest ein bleibendes Leid zuzufügen, ohne dass man es mit ihm in Verbindung bringen würde. Denn das Ganze war auf jeden Fall mehr als nur ein kleiner Denkzettel gewesen.
    »Geht es Ihnen gut?«
    »Danke, ja.«
    »Okay. Bob Tim Mally bleibt bei seiner Aussage.«
    Das wunderte sie nicht. Es konnte gelogen sein, um vor Gericht besser wegzukommen, doch sie glaubte eher nicht daran. »Erzählen Sie, Inspector.«
    »Möchten Sie nicht aufs Revier kommen, Mrs. Summer? Mir ist nicht wohl dabei, Sie allein herumlaufen zu lassen.«
    »Das geht leider nicht, wie ich Ihnen bereits gesagt habe. Was wollten Sie denn erzählen?«
    »Die Beweise untermauern Bobs Aussage. Wir haben das Geld gefunden, das er für den Auftrag erhalten hat. Genau dort, wo er uns hingeschickt hat.«
    »Was wohl eher selten der Fall ist«, interpretierte sie seine Aussage.
    »Genau, Ma’ am.«
    »Fingerabdrücke?«
    »Keine.« Er räusperte sich. »Sie

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