Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
Vom Netzwerk:
erkennen, wissen, was all das zu bedeuten hatte. Doch da war nichts. Nur Leere, ein Vakuum, ein Loch. »Welchen Tag haben wir heute?«
    »Den neunten August.«
    »2014.«
    »Ja«, sagte er skeptisch.
    »Und 2000 ist Layla verschwunden.«
    »Ja, verdammt!«
    »Entschuldige.« Sie schwiegen. Langsam beruhigte sich ihr rascher Herzschlag. Sie verstand ihn. Sie bohrte zu tief, dabei wollte sie doch bloß verstehen. Lange Zeit ließ sie die Gedanken schweifen, die jedoch immer wieder bei Zac landeten. Er schien recht genau gewusst zu haben, was im Labor vor sich ging. Sie stutzte. Warum hatte er niemals ernsthaft darauf bestanden, dass sie die Linsen herausnehmen sollte? Wusste er, dass sie ihn und alle, die ihr in die Augen sahen, erblinden lassen würde? Sie hatte es ihm erzählt, doch von seiner Stimmlage her hatte er ihr nicht geglaubt. Bisher hatte sie sich auf die Tonlage ihrer Gegenüber verlassen können. Diese war stets ehrlich, im Gegensatz zu den Worten, die einige sagten.
    Da war noch etwas, fiel ihr ein. Er hatte ihr sogar angeraten, sich zu erinnern, an ihr Spiegelbild. Doch wenn er davon überzeugt war, dass ihr Blick anderen nicht schaden konnte, warum zum Henker hatte er dann nicht gefordert, dass sie die Dinger aus den Augen nahm, damit sie den Verfolgern schneller entkommen konnten? Sie seufzte. Egal, wie sehr sie grübelte, es ergab irgendwie keinen Sinn. Und im Endeffekt war es wurscht. Sie würde es eh niemals erfahren.
    »Okay, View. Wenn du mir noch nichts erzählen magst, darf ich dir dann erzählen, was ich vermute?«
    »Natürlich.« Sie fühlte sich nicht halb so selbstsicher, wie sie sich gab. Was würde er ihr sagen?
    »Darf ich dir vorher in die Augen sehen?«
    »Nein!«
    »Okay, schon gut. Genauso hätte Zac reagiert, wenn deine Mutter ihm gegenübersitzen würde und ihn gefragt hätte, ob sie ihm die Hand auf die Schulter legen dürfte. Verstehst du, was ich meine?«
    »Nein.«
    »Ich fühlte es im ersten Augenblick, als ich deine Handgelenke packte, hielt mich aber für, nun ja, besoffen eben. Tut mir leid. Ich wollte dir wirklich nicht wehtun. Ob du es glaubst oder nicht, du hast mich genauso erschreckt wie ich wohl dich.« Er lächelte. »Ich denke, du bist auf eine ähnliche Art ebenso sensibel wie mein Sohn.«
    »Hm.«
    »Du glaubst mir nicht?«
    »Doch, schon.«
    »Aber?«
    »Hm.«
    »View, etwas an dir ist seltsam.«
    View schüttelte nur den Kopf. Dagegen ließ sich wohl nichts sagen. Sie wusste ja selbst nur, was andere ihr erzählt hatten und an was sie sich aus dem Labor erinnerte. Alles davor war immer noch nicht greifbar.
    »Hat man dir etwas angetan?«, flüsterte er rau.
    View nickte, ohne es zu wollen. Er würde es falsch verstehen, aber zurücknehmen konnte sie es auch nicht mehr.
    »Den Eindruck machst du auch, View. Es tut mir leid. So leid. Bitte glaub mir, bei mir bist du sicher. Ich helfe dir, wenn du möchtest. Das heute, vorhin, ist … ich hatte …«
    »Eine Ausnahme, ich verstehe dich, Steven. Mir wäre jetzt auch nach einem Schluck.«
    »Wenn du willst. Müsste noch was da sein.« Steven erhob sich und drückte ihr kurze Zeit später eine angebrochene Flasche in die Hand. Dazu ein Schnitz einer Frucht, an der auf zwei Seiten die dicke Schale fehlte. »Billiger Wodka. Warm, aber mit Zitrone genießbar.« Er lachte.
    Sie roch an der reifen Zitrone. Der Duft stieg ihr köstlich frisch in die Nase. Sie nahm einen winzigen Schluck und saugte rasch an der Frucht. Sie rechnete es ihm hoch an, dass er nicht weiterfragte.
    »Ich spreche jetzt mal aus, was ich denke, ja?«
    »Nur zu.« Irgendwie war sie selbst neugierig, auch wenn sie sich vor dem Unbekannten fürchtete.
    »Du bist ebenso wie Zac eine besondere Art eines Regenbogenkindes.«
    View hob den Kopf.
    »Lauf, Joy! Lauf, meine Kleine. Schneller, dann fängt dein Drache vielleicht den Regenbogen. Lauf!« Grandma lachte und lachte, während ich über den Strand fegte, den Griff mit der langen Schnur fest in der Hand. »Lauf deinem persönlichen Glück entgegen, mein süßes Regenbogenkind. Lass deinen funkelnden Wunsch emporschweben.«
    View blinzelte. »Was?«
    »Was?«, fragte Steven zurück.
    »Ach, nichts.« Hatte sie sich gerade erinnert? An ihre Oma? Hieß sie Joy? War sie das tatsächlich mit dem Drachen am Strand? Eine Hitzewelle durchströmte sie.
    »Was sagst du denn dazu? Was ist?«
    View schüttelte den Kopf. Zu viel, um es auszusprechen.
    »Du weißt nicht, was du bist?«
    View atmete tief ein. Was

Weitere Kostenlose Bücher