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Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Duprée
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statt ihrer Stimme
hörte sie die von Tengol. „ Schluss für heute!“ , bestimmte er,
„ es ist fast Mitternacht, und ich will verdammt noch mal
endlich schlafen gehen.“
Rolin hatte alle Kleider zusammengelegt und löschte das
Feuer mit dem restlichen Tee.
„ Du kannst mich morgen töten“, versprach Willet. Mit seiner
verletzten Hand wischte er die Figuren vom Brett. Velura
half ihm, so ging es noch schneller.
Dann wurde es plötzlich dunkel im Zimmer. Tengol hatte
die Kerzen gelöscht. Und eine Hand griff nach ihren Arm.
Willet! Wer sonst? Er zog er sie aus der Wohnstube in den
Hausflur. Also musste sie es wagen. Jetzt oder nie.
„ Hat mein Vater auch Schach gespielt? “
„ Ich
werde dir
von
ihm erzählen,
wenn
es günstigere
Momente gibt“ , versprach er , „nicht jetzt.“
„Wann dann?“
„Bald“, versicherte er.
Seine Augen waren warm, anders als sonst.
    „ Du musst mir vertrauen“, bat er, „ hab ein wenig Geduld.“ Velura nickte. Sie hatten keine Zeit mehr zum Reden, denn
der Nordmann stand bereits hinter ihnen.
„ Los nach oben!“, drängte Tengol , „mach schon!“
Willet erstarrte und kämpfte um seine Fassung.
Dann aber setzte er sich in Bewegung und begleitete den
Hünen die Treppe hinauf.
Es gab so vieles, was sie noch von ihm wissen musste, so
viel, was auf sie wartete.
„ Und du
kommst mit mir “, knurrte der Naugrimm. Mit
grimmigem Gesicht schwenkte er die Laterne beleuchtete
die Stufen.
Auch Vells Weg führte nach oben. Nur einen ganzen Stock
tiefer.
„ Das muss es sein“, bestimmte Rolin und stieß eine Tür auf.
Eine kleine,
dunkle Kammer
wartete auf
sie.
Mit
zwei
schiefen Betten.
„ Was stehst du da rum!“, knurrte er, „ na los! Such dir eins
aus!“
    Während des
Nachts in
Tarlond überall
die Lichter
ausgingen, brannten andere weiter. Lord Seraphim stieg aus
seiner Kutsche. In seiner Hand hielt er eine kleine Laterne
und beugte sich über die tiefe Ragnarschlucht.
„ Es ist zu gefährlich, Herr“, mahnte sein Diener, „ wir müssen
umkehren."
Der Lord nahm sein Taschentuch und entzündete es an der
Kerze. Die Seide fing Feuer, brannte lichterloh. Dann ließ er
es fallen. Gleich einem brennenden Falter schwebte es hinab
in die Finsternis, bis es seinen Augen entschwand. Blitze
zuckten und erhellten sein strenges Antlitz. „ Wir fahren
weiter“, bestimmte er, „ jetzt sofort.“
Kopf oder Zahl
    Sonnenstrahlen erhellten die kleine Kammer. Das Bett des
Naugrimm war bereits verlassen. Es war still, bis auf das
Geschrei der Möwen. Und das Fenster offenbarte einen
wolkenlosen Himmel.
Neugierig kletterte Vell aus der Decke und stellte sich auf
ihr Lager. Tatsächlich, da draußen war Tarlond. Sie sah
bunte Dächer im Licht der Morgensonne und die ruhige See
trug große Schiffe über das Meer!
Sie musste hinaus jetzt gleich!
Eilig schlüpfte sie in ihre Stiefel und rannte die Treppe
runter. Im Untergeschoss war alles ruhig. Bis auf das leise
Klappern
von
Geschirr.
Diesmal kam
es
direkt
aus der
Küche.
Vell wollte sich gerade vorbei schleichen, als sie auf einmal
eine vertraute Stimme hörte.
„ Guten Morgen !“
Im Türrahmen stand Adamus und blickte sie an.
„ich wollte nur...“
„Hier her!“, rief Rolin, „ Du sollst herein kommen!“ „Verdammt! Zu spät.“ Verärgert gab sie ihr Vorhaben auf
und trottete in die Küche.
Dort saß der Naugrimm an einem Tisch. Und glotzte, wie
ein wütender Dachs.
„Setzen.“
Der Mönch machte ihr Platz und stellte ihr eine Schale
Milch vor die Nase.
„ Wo sind denn die anderen ?“, wollte sie wissen.
„ Offensichtlich abwesend“, bestätigte Adamus, „ aber ich habe
heute Morgen mit Tengol noch eine Vereinbarung getroffen.
Und er ist damit einverstanden, dass
du mir
bei meinen
Besorgungen hilfst. “
„Wirklich?“
„Und ob, ich muss heute zum Hauptmarkt fahren . Wir
brechen auf, sobald du hier fertig bist.“
Rolin knurrte.
„ Aber wehe du kommst auf dumme Gedanken“, warnte er,
„ diese Stadt hat Augen und Ohren.“
„ Nein“ , versprach sie, „ würde mir nie in den Sinn kommen.“ In Wahrheit konnte sie ihr Glück kaum fassen. Warum ließ
Tengol das zu? Warum nur schenkten sie Adamus solches
Vertrauen? Hastig trank sie die ganze Schale und stellte sie
leer auf den Tisch. „ Fertig“
„ Na schön“, sprach der Bruder, „ dann kann es ja endlich
losgehen.“
„Ihr habt sie im Auge“, erinnerte der Naugrimm, „ diesem
Mädchen kann man nicht trauen.“
„ Keine Sorge“,

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