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Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Titel: Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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uns nicht unbemerkt an ihnen vorbei vom Schiff hatten schleichen können.
    Ich hörte, wie quietschend Schranktüren geöffnet und wieder zugeknallt wurden.
    »Passt gefälligst auf!«, bellte die tiefe Stimme des Anführers. »Auf diesem Schiff steht alles unter Denkmalschutz. Wenn hier irgendwas zu Bruch geht, muss ich tagelang irgendwelche beschissenen Versicherungsformulare ausfüllen.«
    Die Schritte der Agenten kamen näher. Ich spürte, wie sich Zachary neben mir versteifte.
    Plötzlich ertönte das statische Knacken eines Funkgeräts. Ich hörte, wie der Typ mit der tiefen Stimme leise fluchte, bevor er sich meldete. »Reynolds. Was gibt’s?« Und nach einer kurzen Pause: »Wie bitte? Soll das ein Witz sein? Aber wir wissen aus zuverlässiger Quelle, dass … Selbstverständlich, Sir. Verstanden … Wir machen uns umgehend auf den Weg.« Er holte tief Luft und brüllte: »Raus hier! Sofort!«
    Eine Schranktür wurde geschlossen, und eine Stimme fragte: »Was ist passiert?«
    »Laut Kommandozentrale haben die Zielpersonen das Objekt um sechzehn dreißig verlassen und sind im Hard Rock Café im Power Plant Building gesichtet worden.«
    »Aber wie …?«
    »Na los, worauf warten Sie? Abmarsch!«
    »Natürlich, Sir.«
    Die Treppenstufen ächzten unter den Schritten der Agenten, bis schließlich nur noch unser gepresstes Atmen zu hören war.
    Wir hockten wie festgefroren da. Wortwörtlich. Das Schiff war nicht beheizt und wir saßen direkt neben der Bordwand. Eisige Kälte kroch durch die schmalen Schlitze in der Kiste.
    Ich hörte, wie Zacharys Zähne klapperten, und musste lächeln. Anscheinend waren die Schotten doch nicht so abgehärtet, wie sie sich selbst gern darstellten.
    Als mein Hintern vor Kälte so taub war, dass ich ihn nicht mehr spüren konnte, wagte ich es endlich, mich zu rühren. »Ich glaube, sie sind weg«, flüsterte ich. »Aber wer weiß. Vielleicht haben sie zur Sicherheit jemanden am Ausgang postiert.«
    Zachary massierte seine Beine. »Tut mir leid, dass ich uns auf die Schnelle keine komfortablere Unterkunft besorgen konnte.«
    In meinen Waden kribbelte es höllisch und ich ließ meine eingeschlafenen Füße kreisen.
    »Ich wusste ja, dass sie uns beobachten«, raunte Zachary. »Aber ich hätte nie gedacht, dass die solche Geschütze auffahren würden. Diese Typen waren schwer bewaffnet. Das ist doch kompletter Wahnsinn.«
    »Das DMP ist dafür bekannt, nicht lange zu fackeln. Ich verstehe trotzdem nicht, warum sie hinter uns her sind. Was haben wir denn getan? Glaubst du, die haben irgendwie mitbekommen, wie du mich vor dem Schatten gerettet hast? Vielleicht war ja irgendein Post-Shifter an Bord, den wir nicht bemerkt haben, der aber alles beobachtet hat.«
    »Nein, ich bin mir ganz sicher, dass niemand in unserem Alter hier war. Aber möglicherweise hat das DMP irgendwelche technischen Möglichkeiten, von denen wir nichts wissen. Keine Ahnung.« Er verlagerte seine Position, und ich hörte, wie das Leder seiner Jacke knarzte. »Ich kann nur hoffen, dass sie nach wie vor nichts von meiner rätselhaften Gabe wissen«, seufzte er. »Wenn irgendjemand davon erfährt, wird mein Leben nämlich nie wieder wie vorher sein.«
    »Ich verspreche dir, es keiner Menschenseele zu verraten.«
    »Man sollte ein Versprechen nur dann geben, wenn man es auch ganz sicher halten kann.« Er sah mich ernst an. »Hör zu, Aura. Sollten sie dich je unter Druck setzen oder versuchen, die Wahrheit mit Gewalt aus dir herauszupressen, dann sag ihnen, was du über mich weißt, okay?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Versprich es mir.«
    »Nein!«
    » I will possess your heart .«
    Ich spürte, wie ich rot wurde. »Wie … wie meinst du das?«
    »Mein Lieblingssong. I Will Possess Your Heart .«
    »Von Death Cab for Cutie?«
    Er grinste. »Ich dachte da eher an den Hiphop-Remix von T.I. Nein, Quatsch. Natürlich von Death Cab for Cutie .«
    Ich lächelte. »Im Ernst?«
    »Wieso? Ist das schlimm?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Der Song passt nur irgendwie nicht zu dir. Er ist ziemlich hoffnungslos.«
    »Im Gegenteil, er ist total selbstbewusst. Der Typ sagt nicht ›Ich würde dein Herz gern besitzen‹ oder ›Ich sehne mich danach, es zu besitzen‹, nein …« Er tastete nach meiner Hand. »Er sagt ›Ich werde dein Herz besitzen!‹.«
    Ich lachte nervös. »Bist du dir sicher?«
    Er strich mir über die Wange und sagte mit fester Stimme: »Oh ja. Das bin ich.«
    Irgendwie fanden seine Lippen in der Dunkelheit

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