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Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Titel: Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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»Kannst du dir vorstellen, was los wäre, wenn bekannt werden würde, dass der letzte Mensch, der vor dem Shift geboren wurde, so eine Art wandelnder Obsidian ist, der Geister abstößt? Die würden mich für den Rest meines Lebens in irgendein Forschungslabor stecken.«
    Obwohl alles dafür sprach, dass er mir die Wahrheit sagte, konnte ich einfach nicht glauben, dass er tatsächlich die Fähigkeit besaß, die ich mir mein ganzes Leben lang gewünscht hatte (zumindest bevor Logan gestorben war). »Lass mich mal was ausprobieren, okay?« Ich ging zur Tür. »Bleib hier, bis ich dich rufe.«
    Eilig lief ich durch die Offiziersräume in den Schlafsaal der einfachen Matrosen, wo zwischen den Balken Hängematten befestigt waren, die mich an leere Leichensäcke erinnerten. Der Raum wurde lediglich von ein paar trüben Lampen und dem Abendlicht erhellt, das durch die kleinen Bullaugen hereinströmte. Und von Geistern. Sobald ich durch die Tür trat, stürzten sich Dutzende violett schimmernder Gestalten auf mich und es lief mir kalt über den Rücken, als ich in der Ferne das sich eilig nähernde Kreischen des Schattens hörte.
    Ich fuhr herum. »Zachary?«
    In dem Moment, in dem er aus den Offiziersräumen in den Schlafsaal gerannt kam, verschwanden die Geister und die Stimme des Schattens verstummte schlagartig.
    »Wahnsinn!«, staunte ich.
    »Dann hat es also geklappt?«
    »Und wie es geklappt hat. Oh Mann, Zachary, das ist ja unglaublich!« Ich lief auf ihn zu. »Wie machst du das? Kannst du es mir beibringen?«
    »Ich mache gar nichts.« Er breitete die Arme aus. »Ich bin nur.«
    »Seit wann ist das schon so?« Meine Gedanken überschlugen sich.
    »Schon mein ganzes Leben lang, glaube ich.«
    »Aber warum?«
    »Ich weiß es wirklich nicht.« Er schüttelte lächelnd über meine Begeisterung den Kopf.
    »Was hast du für eine Reichweite? Ich meine, wie nah musst du den Geistern kommen, um sie zu vertreiben?«
    »So nah, dass sie mich sehen, glaube ich. Hey?« Er schaute mich erstaunt an. »Was machst du da eigentlich?«
    Ich hielt verlegen inne. Ohne darüber nachzudenken, hatte ich angefangen, ihn wie eine unerfahrene Polizistin, die zum ersten Mal jemanden verhaftet, abzutasten.
    »Keine Ahnung. Wahrscheinlich suche ich nach einem Obsidian oder so etwas …« Ich befühlte seinen Bauch und seine Hüften.
    »Falls du denkst, dass ich eine Art geisterabweisende Weste trage, muss ich dich enttäuschen.« Zachary senkte die Stimme. »Unter dem Pulli findest du nichts als … nackte Haut.«
    Meine Finger strichen über die dunkelgrüne Wolle. »Vielleicht ist es ja dein Körper.«
    »Ach, du glaubst, dass ich aus Obsidian gemeißelt bin? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dann so kuschelig weich wäre.« Um seine Mundwinkel zuckte es belustigt.
    Ich strich ihm über den Brustkorb und zwickte ihn versuchsweise in die Seite. »Fühlt sich alles hart wie Stein an.«
    Seine Wimpern flatterten im Dämmerlicht, dann griff er nach meinen Ellbogen und schob mich sanft, aber bestimmt von sich. »Spiel keine Spielchen mit mir, Aura. Nicht an meinem Geburtstag.«
    »Tu ich gar nicht.« Ich trat wieder auf ihn zu und näherte mein Gesicht seinem bis auf wenige Zentimeter. »Außerdem habe ich heute auch Geburtstag.«
    »Wenn das so ist …« Er schien plötzlich eine Entscheidung zu treffen, die ich unbewusst wohl längst getroffen hatte, und hob mein Kinn mit dem Zeigefinger an. »Dann wünsche ich uns beiden alles Liebe zum Geburtstag«, flüsterte er und beugte sich zu mir herunter.
    Ich schloss die Augen.
    »Muss das sein, Howard? Es ist doch schon fast Abendessenzeit«, erklang in diesem Moment eine zeternde Frauenstimme vom Deck über uns, während schwere Schritte die schmale Stiege herunterkamen.
    Zachary und ich fuhren auseinander.
    »Ich habe zehn Dollar für die Besichtigung gezahlt, Margie«, brummte eine Männerstimme. »Dafür will ich gefälligst das ganze Schiff sehen. Und jetzt komm endlich runter.«
    »Nicht so schnell«, keuchte die Frau. »Für manche Dinge sollte man sich besser Zeit lassen.«
    Ich zwinkerte Zachary zu. »Vielleicht hat sie ja recht.«
    »Das sehe ich anders. Komm.« Er griff nach meiner Hand und zog mich zu einem der Bullaugen.
    Als Margie schnaufend die Treppe herunterkam, bemerkte ich, dass sie sich kleine, bimmelnde Weihnachtsglöckchen an die Schnürsenkel gebunden hatte, und musste mir auf die Lippen beißen, um nicht laut loszuprusten. Vielleicht hatte die Albernheit, die mich

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