Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Titel: Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
Vom Netzwerk:
ja nichts –, bemerkte ich, dass sie das gleiche trotzige Kinn und die gleichen blitzenden grünen Augen hatten, die sogar noch heller strahlten, wenn sie wütend waren.
    Ich versuchte verzweifelt, wenigstens ein paar Wörter herauszuhören, um mich in das Gespräch einklinken zu können, als Zacharys Vater plötzlich etwas sagte, das ich tatsächlich verstand: »… mit ihr zusammen in der Öffentlichkeit?«
    »Warum soll man uns denn nicht zusammen in der Öffentlichkeit sehen?«, warf ich eilig dazwischen.
    »Weil dann genau das passiert.« Ian Moore deutete mit dem Zeigefinger auf das Power Plant Building, an dem wir gerade vorbeifuhren. Vor dem riesigen Gebäude des ehemaligen Kraftwerks, in dem jetzt eine Konzerthalle, Geschäfte und diverse Restaurants und Bars untergebracht waren, stand ein Wagen des Department of Metaphysical Purity. »Die Leute vom DMP werden misstrauisch.«
    »Warum?«
    »Ich weiß es nicht«, stieß er entnervt hervor. »Ich habe keine Ahnung, warum sie zwei Siebzehnjährige für gefährlich halten. Aber wenn sie die Erstgeborene und den Letztgeborenen zusammen sehen …«, er hob die Hände und ließ sie wieder fallen, »… beginnen sie sofort Verschwörungstheorien auszubrüten. Wobei das auch kein Wunder ist, wenn ihr euch für euren gemeinsamen Ausflug ausgerechnet diesen Tag aussucht.«
    »Was ist so schlimm daran? Wir haben Geburtstag, Herrgott noch mal«, gab Zachary wütend zurück.
    »Ja, aber heute ist nun mal auch die verdammte Wintersonnenwende!« Ian Moore fuhr sich durch die grau melierten Haare und hustete. Anschließend wandte er sich wieder nach vorn und lehnte erschöpft den Hinterkopf an die Kopfstütze seines Sitzes. »Was mache ich nur mit euch?«
    »Na ja«, sagte ich vorsichtig. »Sie könnten zum Beispiel damit anfangen, uns zu sagen, um was es hier eigentlich geht.«
    »Es geht darum, dass ich Monate gebraucht habe, um die Leute vom DMP davon zu überzeugen, dass die Tatsache, dass du das erste nach dem Shift geborene Mädchen bist, nichts weiter als ein unbedeutender Zufall ist und es aus diesem Grund auch keinerlei Veranlassung gibt, dich unter besondere Beobachtung zu stellen. Irgendjemand musste zwangsläufig als Erstes auf die Welt kommen, und das warst eben du.«
    Ich fragte mich, ob Zacharys Vater wirklich so überzeugt von seiner eigenen Erklärung war, wie er vorgab. Einerseits hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn es tatsächlich ein Zufall gewesen wäre – es kam mir vermessen vor zu glauben, meine Geburt hätte etwas so Fundamentales wie den Shift bewirken können –, andererseits gab es einfach zu viele Fragen, auf die ich keine Antworten wusste. Wer war mein Vater? Was hatten die rätselhaften Einträge in Moms Tagebuch zu bedeuten, und warum verfügte Zachary über die seltsame Fähigkeit, Geister zu vertreiben? Konnte das alles wirklich nur Zufall sein?
    »Und nachdem ich mir monatelang den Mund fusselig geredet habe, kommt ihr beiden daher und fahrt zur Wintersonnenwende händchenhaltend in einem Drachentretboot auf den Inner Harbor hinaus!« Ian Moore schüttelte seufzend den Kopf. »Den Paranoikern vom DMP stand wahrscheinlich der nackte Angstschweiß auf der Stirn bei dem Gedanken, ihr könntet euch womöglich fortpflanzen und ein Wesen mit überdurchschnittlich entwickelten metaphysischen Sinnen oder ein alles verschlingendes schwarzes Loch gebären!«
    Ich starrte ihn entsetzt an. Fortpflanzen? Gebären? Wir?
    »Dad …« Zachary ließ sich stöhnend ins Polster zurückfallen und legte sich den Unterarm über die Augen. »Du bist echt peinlich!«
    »Warum wollen Sie das DMP unbedingt davon überzeugen, dass ich unwichtig bin, Mr Moore? Warum liegt Ihnen so viel daran?«, fragte ich.
    »Weil das mein Auftrag ist«, antwortete er eine Spur zu hastig, ohne sich zu mir umzudrehen. »Und weil ich ein verständliches Interesse daran habe, die Leute vom DMP so weit wie möglich von meinem Sohn fernzuhalten.«
    Ich dachte noch einmal darüber nach, wie seltsam es war, dass Zachary und ich nicht nur am selben Tag, sondern im Abstand von einer Minute zur Welt gekommen waren, und plötzlich durchzuckte mich ein Gedanke. Auf einmal fügten sich die Puzzleteile ineinander und in mir keimte ein schrecklicher Verdacht auf. »Mr Moore?«, fragte ich mit belegter Stimme. »Ist Zach mein Zwillingsbruder?«
    »Wie bitte?!«, entfuhr es Zachary. »Großer Gott, Aura! Wie kommst du denn auf die Idee?«
    »Na ja.« Ich zählte die Gründe an meinen Fingern

Weitere Kostenlose Bücher