Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
Vom Netzwerk:
Orion und Leon ausfindig machen. Von Flux fehlte jede Spur. Da sein Bedarf an Schlaf sowieso gedeckt war, verließ er die Unterkunft. Leise plätscherte das Wasser im Fluss, einige nachtaktive Tiere wuselten umher, doch von einem Elf war nichts zu sehen. In einiger Entfernung standen drei malerische Weidenbäume. Leise pirschte sich Calep näher heran. Jemand saß hinter einem der Bäume, Calep nahm sich vor, ihn ein wenig zu erschrecken. Ohne einen Mucks zu machen, kam er bei den Bäumen an. Er wollte gerade mit einen lauten „Buh!“ neben die Person springen, als er einen schuppigen smaragdgrünen Schweif im Gras entdeckte. Er hielt einen Moment inne.
    „ Jade?“ Vorsichtig ging Calep um den Stamm der Weide herum, voller Hoffnung sah er in das Gesicht seines Gegenübers, es war aber nicht Jades hübsches Antlitz, sondern das eines kleinen, grünen Drachen.
    „ Ah!“, stieß Calep entsetzt hervor.
    „ Ihh!“, quietschte der Drache. Eilig nahm Calep die Beine in die Hand und raste zurück zum Zelt, mit den Armen wedelnd kam er dort an: „Ein Drache! Hilfe!“
    Orion und Leon schreckten auf und starrten ihn an.
    „ Was ist denn geschehen?“
    Calep war ganz außer Atem. „Ein – Drache – da – hinten!“, stieß er hervor.
    Eilig verließ Orion das Zelt und sah sich um, Leon folgte ihm: „Wo ist Flux?“
    „ Hier bin ich doch“, von der Seite nahte der kleine Elf und sah alle erstaunt an. „Ihr seid schon wach?“ Die Sonne war ja noch nicht einmal aufgegangen.
    Keuchend holte Calep Luft. „Der Drache hat dich nicht gefressen – den Göttern sei Dank!“
    Stirnrunzelnd sah ihn das Nesthäkchen an. „Was für ein Drache?“
    Mit ausgestrecktem Arm wies Calep auf die drei Weiden: „Da hinten! Da saß ein fürchterlicher Drache! Mit Zähnen wie Dolche und gewaltigen Klauen!“ Um das noch zu unterstreichen, wedelte Calep dramatisch mit den Armen. „Er war riesig und hatte drei Köpfe!“
    Flux zog die Augenbrauen hoch. „Ach ja, wirklich?“
    Calep nickte wild. „Ich habe ja schon vieles gesehen“, gab er an, „aber keine Bestie wie diese! Ihre Augen glühten wie Fackeln und …“
    Beruhigend legte Orion ihm eine Klaue auf die Schulter. „Bei uns bist du sicher, alles wird wieder gut.“
    Eingeschnappt schob Calep die Lippe vor, er war doch kein Angsthase!
    „ Ich schaue mir das Biest an“, versprach Orion und marschierte los, er kam kurze Zeit darauf wieder und zuckte mit den Schultern, er hatte nirgendwo einen dreiköpfigen Drachen finden können.
    „ Das war sicher ein Wasserungeheuer und es ist jetzt im Fluss abgetaucht und wenn wir das nächste Mal ans Ufer gehen, schnellt es aus der Tiefe heraus, um uns zu packen!“
    „ Meinst du wirklich?“, Leon bereitete dies großes Unbehagen.
    „ Quatsch“, fand Flux.
    „ Quatsch?“, wiederholte Calep aufgebracht. „Du hättest das Biest sehen sollen! Dann würdest du nicht über mich lachen – und im Übrigen, wo warst du überhaupt?“
    Misstrauisch kniff er die Augen zusammen, doch Flux machte eine Unschuldsmiene: „Was geht dich das an? Das ist privat … aber wenn du es unbedingt wissen willst, ich war mal für kleine Königstiger.“
    „ Na schön“, Calep fing sich wieder, „macht euch nur lustig, aber das wird euch vergehen, wenn dieses Ungetüm wiederkommt!“
    „ Keiner macht sich lustig“, stellte Orion fest und sofort grinste Flux nur noch halb so breit, „wir glauben dir doch.“
    Leon nickte eifrig mit dem Kopf.
    „ Natürlich“, bestätigte auch Flux.
    „ Na schön“, gab sich ihr Kumpel gnädig, „aber ich finde, wir sollten nicht länger hier bleiben.“
    „ Richtig“, stimmte Orion ihm zu, „wenn hier wirklich ein großer Drache herumschleicht, sollten wir ihn nicht unnötig reizen. Ich habe schon einmal Erfahrungen mit einem Dreikopf gemacht, sie können sehr ungemütlich werden, wenn sie Hunger haben.“
    Gesagt, getan, sie rafften ihre sieben Sachen zusammen und brachen auf, als der Morgen graute.
     
    Mit dem Licht kamen auch die tagaktiven Tiere wieder, Waschbären tummelten sich am Ufer und fingen Fische und eine Gruppe von Skvader stillte ihren Durst. Gegen Mittag begab sich Orion auf die Pirsch und kam mit einem der Hasen-Auerhuhn-Mischlinge wieder. Abseits der anderen zerlegte er die Beute fachmännisch und kurz darauf brutzelten die besten Filetstücke in der Pfanne. Den Rest verputzte er selbst. Es machte ganz den Anschein, als hätte Calep inzwischen Jade vergessen, zumindest erzählte er

Weitere Kostenlose Bücher