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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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Zitronenfalters flog ein Stück näher.
    „ Die große Morgana“, verkündete ihm Orion.
    „ Das kann doch nicht wahr sein!“ Das Volk der Feen war ganz aus dem Häuschen.
    „ Lasst mich raten“, bat Flux, „sie kam als blaues Einhorn angetrabt und hat sich dann in eine Frau verwandelt.“
    „ Mit weißem Haar und smaragdgrünen Augen“, ergänzte Orion, dem Morgana auch in dieser Gestalt begegnet war.
    „ Ja, genauso war es“, murmelten ein paar Frauen.
    „ Langweilig“, fand Calep, „sie könnte sich ruhig mal etwas anderes ausdenken.“
    Misstrauisch musterte ihn der Feenmann mit den Zitronenfalterflügeln. „Und ihr seid alle von ihr besucht und beschenkt worden?“
    „ Wir sind die Auserwählten – in Person“, Calep machte aus seinem Stolz keinen Hehl. Es war nicht zu überhören, dass die Feen nicht besonders angetan waren davon.
    „ Bitte wartet hier einen Augenblick“, der Krauskopf flog davon, die anderen Feen blieben und tuschelten.
    „ Nette Gegend“, versuchte Orion die Stimmung zu heben und setzte sich, „eure Häuser gefallen mir sehr.“
    „ Ja, sicher“, kam es patzig zurück, „passt bloß auf, dass ihr Riesen nichts kaputt macht! Sonst bekommt ihr mächtig Ärger!“
    „ Und von wem?“, forderte Calep sie heraus.
    „ Mit uns!“ Eine Hand voll junger Männer trat vor, ihre Körper leuchteten kurz auf und sie wurden immer größer. Nach der Metamorphose stemmten sie die Hände in die Hüften und verkündeten: „Wir haben keine Angst vor euch Wilden! Wenn ihr Ärger machen wollt, könnt ihr ihn haben!“
    Doch Calep lachte nur, denn auch derart vergrößert war keiner der Feenburschen über 1.20m hoch.
    Wütend ballten die Halbstarken die Fäuste. „Du willst wohl eins auf die Nase haben, Freundchen!“
    „ Und ihr seid ganz schön frech für eure Größe!“
    „ Calep!“, räusperte sich Orion lautstark.
    „ Ich lege mich schon nicht mit denen an“, versprach er, „ich prügle mich doch mit keinem, der kleiner ist als ich.“
    Die Feen wurden ganz rot vor Wut, trauten sich aber nicht, den ersten Schritt zu machen. Calep grinste sie an und streckte ihnen die Zunge heraus.
    „ Lass das“, bat Leon und setzte sich auf sein Hinterteil, die Vorderbeine ließ er dabei gestreckt und die Arme verschränkte er.
    „ Komisch“, Flux hatte wieder auf die Kompassnadel geschaut, sie rotierte nun wild im Kreis herum. Gespannt sahen sie zu dem krausköpfigen Feenmann, der zurückkehrte, und er war nicht allein. Neben ihm flog eine zierliche Dame, mit langen Gewändern und den Flügeln eines Tagpfauenauges. „Das ist meine Frau, Clarissa“, stellte er vor, „und mein Name ist Vittorio.“ Seine Gattin lächelte gekünstelt, dann flogen sie ein Stück zur Seite und gaben den Blick auf eine weitere Fee frei. „Und das ist unsere Tochter, Kleopatra.“
    Das Mädchen sah neugierig mit ihren grünen Augen von einem zum anderen. „Ihhhh!“, sie rümpfte die Nase. „Wer sind die denn?“ Sie kniff die Augen zusammen und sah noch einmal hin. „Naja, der Elf ist ganz okay …“ Ihr Blick blieb an Orion haften. „Den will ich behalten! Papi, krieg ich diesen Wuschel?“
    Vor lauter Schreck verschluckte sich Orion und musste husten: „Ich denke, die Bezeichnung, nach der du suchst, ist Greif.“ Rasch rückte er seine verrutschte Brille wieder zurecht. „Es freut uns sehr, deine Bekanntschaft zu machen, mein Kind.“
    Die kleine Fee rümpfte die Nase. „Kleopatra heiße ich! Und ich bin schon neun!“
    Calep ächzte, diese kleinen Gestalten gingen ihm gehörig auf den Geist und dieses verwöhnte Exemplar war die Krönung.
    „ Gehen wir“, raunte er, „so lange wir noch können.“
    „ Warum hast du mich hergeschleppt, Papi?“
    „ Deswegen, mein Schatz.“ Nacheinander zeigte Vittorio auf die Taijis der Jungs, seine Frau schnappte nach Luft und seine Tochter verzog die Mundwinkel.
    „ Also meines ist viel, viel schöner!“, Kleopatra holte einen Zauberstab hervor mit einem silber-goldenen Stern als Spitze. Am unteren Ende war ein Band befestigt, an welchem wiederum ein Amulett hing. Es war eindeutig das Taiji-Symbol, in pink und weiß.
    „ Nicht doch!“, Calep fielen fast die Augen aus dem Kopf, Flux musste schlucken und Orion verschlug es glatt die Sprache.
    „ Bist du auch eine Auserwählte?“, Leon war der Einzige, der einen kühlen Kopf behielt.
    Die Kleine verzog schon wieder das Gesicht: „Also eines muss ich dir sagen, deine Ohren sind das Hässlichste,

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