Aurum & Argentum (German Edition)
Hündchen?“, fragte der Vater verzweifelt.
Seine Tochter stemmte die Hände in die Hüften: „Weil du mir noch gar keines geschenkt hast!“
„ Richtig Schatz, das stand noch auf der Wunschliste der Kleinen“, erinnerte sich die Mutter.
„ Ich drehe gleich durch“, verkündete Calep, sofort flohen ein paar Feen in Panik zu ihren Häusern.
„ Fein, fein“, die Königin Clarissa wandte sich wieder dem Wesentlichen zu, „Beweise sind das kaum und mir will nicht einleuchten, warum die große Morgana ausgerechnet euch zu ihren Auserwählten bestimmen sollte.“
Darauf wusste ihr nicht einmal Orion eine Antwort zu geben.
„ Das wissen wir ja selber nicht“, gab Leon es offen zu, „also ich jedenfalls nicht.“
„ Ich schon!“, krähte Calep. „Ich bin eben außergewöhnlich! Ich habe schon Drachen besiegt und Dämonen.“
Einige Feen hielten die Luft an vor Schreck und der Dorfälteste brummelte in seinen Bart: „Verdächtig … höchst verdächtig. Die Augen dieses Burschen stehen eindeutig zu nahe bei einander. Diese Verschlagenheit in seinem Blick springt einen förmlich an! Und diese Hörner, wie vom Teufel persönlich! Was sollen dieser lausige Bart, diese Kriegsbemalung und die Ohrringe? Der ist wohl einer von diesen Rebellen, die ihren Großeltern nie ein Wort glauben, und das erinnert mich irgendwie an meinen Neffen.“ Der betroffene Bursche zog ein wenig den Kopf ein und versteckte seine beringten Lauscher zwischen seinen langen Haaren.
„ Eitle, arrogante Feen!“, bekam der Alte dafür an den Kopf geschleudert.
„ Dumme, trunksüchtige Ziegenelben!“, warf jener wieder zurück.
„ Schluss jetzt!“, sprach Leon ein Machtwort, höchst erstaunt sahen ihn alle an. „Können wir uns nicht vertragen?“
„ Putzig“, fand die Königin und räusperte sich sofort verlegen, schließlich waren Kentauren keineswegs putzig – so weit sie wusste.
„ Papi! Schenkst du mir nun endlich ein Hündchen? Am besten einen grünen Feenhund – und den zauberst du mir dann rosa. Dazu auch noch ein Feendrache, auf dem ich ausreiten kann.“
„ Alles zu seiner Zeit, Schätzchen“, ächzte der König, „Papi hat jetzt noch mit diesen Herrschaften zu tun.“
Kleopatra streckte die Zunge heraus und dokterte an ihren herzförmigen Ohrringen herum.
„ Darf ich so lange mit dem Elf spielen? Ich könnte ihn in ein lila Pony verzaubern oder in ein rosa Kätzchen.“
„ Bloß nicht!“, Flux ging auf Tauchstation hinter seinem Bruder. „Mädchen!“
„ Wir haben noch einen Beweis“, wandte Orion ein, „was hat Morgana gesagt, als sie hier war?“
„ Nun“, versuchte sich die Königin zu erinnern, „sie erzählte in der Tat von anderen Auserwählten und dass Kleo hier auf sie warten sollte, um ehrlich zu sein, hatten wir uns diese Personen ein bisschen anders vorgestellt.“
„ Ein Traumprinz, eine Nymphe, ein wunderschönes Einhorn oder auch ein Papellequine“, zählte die Prinzessin auf.
Betretenes Schweigen herrschte auf beiden Seiten, doch Orion fand bald seine Sprache wieder: „Hat Morgana vielleicht eine Prophezeiung geäußert?“
Das königliche Ehepaar sah sich an. „Ja, in der Tat, eine Art Gedicht, wie lautete es doch gleich?“
„ Wo Licht ist, da fällt auch ein Schatten. Zwei Pole hat die Welt. Das Gute wird nie ohne das Böse sein und eine Medaille hat immer zwei Seiten. Das Gleichgewicht gegensätzlicher Kräfte bringt Harmonie. Doch die Waage droht zur dunklen Seite zu kippen und ich allein kann das nicht verhindern. Die Auserwählten wurden bestimmt und die Brüder und Schwestern im Zeichen des Taiji müssen sich zusammenfinden. Sie alle werden die Zukunft beeinflussen, doch nur einer wird den Feind besiegen können“, zitierte Orion wie aus dem FF, Calep, Flux und Leon entsannen sich dunkel daran.
„ Das hat sie gesagt!“, staunten die Feen, sollten diese Jungs tatsächlich die Wahrheit sprechen?
„ Lasst uns das in aller Ruhe besprechen“, der König schickte einige Untertanen fort, nur eine Handvoll junger Männer blieb, sie waren offensichtlich die Beschützer der Königsfamilie. Elegant und anmutig flogen sie zu Boden und vergrößerten sich dort maximal. „Wir haben euch nicht besonders freundlich empfangen“, entschuldigte sich Vittorio, „doch wir sind ein kleines Volk, daher müssen wir wachsam sein.“ Er setzte sich nieder im Schneidersitz, seine Gemahlin kniete sich vornehm neben ihn. Die Wachmänner blieben im Hintergrund.
„ Dürfen wir
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