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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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das man sich stunden- oder gar tagelang den Kopf zerbrach, ohne die Antwort zu finden. Der alte Drache machte es jedoch absichtlich spannend, er drehte und wendete das kugelförmige Steingebilde, dann legte er es auf den Boden und spaltete es mit einem gekonnten Handkantenschlag in zwei Hälften. Er nahm sie in seine Klauen und zeigte sie wie halbierte Kokosnüsse herum. Die Bes wurden fast ohnmächtig vor Freude und Flux’ Augen begannen zu leuchten. Jene unscheinbare Felsblase war nämlich hohl und ihre Innenwand mit glitzernden violetten Kristallen bedeckt, die man Amethyste nannte. Auch Liselotte kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
    „ Oft steckt mehr dahinter, als das Auge zu sehen vermag“, sprach Salazar wieder in seiner rätselhaften Art und Weise, „man nennt so einen Hohlraum im Gestein eine Druse und ich vermag es als Drache, die Kristalle zu wittern, die sich unter der unscheinbaren ‚Schale’ verbergen. Amethyste sind nicht ganz so viel Wert wie Diamanten, aber man wird euch auch dafür einen guten Preis zahlen. Vor allem Zauberer und Hexen können Kristalle immer gut gebrauchen. Außerdem gelten Drusen als Glücksbringer. Im Volksmund wird der Amethyst auch gerne als Talisman gegen Trunkenheit verwendet. Dass sich seine Kräfte jedoch darauf auswirken, kann ich nicht mit Gewissheit bestätigen.“
    Er reichte die beiden Hälften herum und Flux konnte sich gar nicht genug an ihnen satt sehen. Er wusste nicht wieso, aber Edelsteine faszinierten ihn schon immer. Dieser hier war besonders ansprechend, er war teilweise durchscheinend und von einer dezent dunklen Fliederfarbe.
    „ Wo eine ist, sind auch noch andere!“, freute sich der Anführer der Bergmänner und machte sich sofort ans Zerlegen der anderen Steine. Sie fanden nicht in allen Kristalle, aber in einigen und das gab neuen Grund zur Freude. So kamen die Feierlichkeiten nun erst richtig in Schwung, es wurde gelacht, getanzt, gegessen und gesungen. Die Jungs machten sich fast heimlich aus dem Staub. Der Zeiger des magischen Kompasses zitterte unruhig, so als würde er sie zum Aufbruch bewegen wollen. Der Häuptling war betreten darüber, dass sie schon weiterziehen wollten, doch bekanntlich sollte man Wanderer nicht aufhalten. Daher wünschte er ihnen alles Gute und gab ihnen auch noch ein paar Tipps. Er wies in eine Richtung, die sie nur leicht von ihrem Kurs abbrachte und in der sie wohl die Unterkunft von Verwandten Beelzebubs finden konnten. „Aber seid vorsichtig“, mahnte er, „diese Kreaturen sind nicht umsonst berüchtigt. Sie sind böse, schmutzig und abartig. Sie haben keine Moral oder Skrupel.“
    Die drei versprachen artig, dies zu bedenken, sie wollten schon losmarschieren, als Salazar noch zu ihnen trat. Er hatte soeben seinen ersten Einsatz als Dorfwächter hinter sich gebracht und den Kerberos in die Flucht geschlagen, dem sie schon begegnet waren. Der neugierige Wolf hatte wohl den Braten gerochen, doch hier gab es nichts für ihn zu holen, das wusste er nun.
    „ Gebt gut auf euch Acht“, zwitscherte Liselotte. „Da draußen im Wald lauert ein weiteres Raubtier.“
    Doch Calep winkte lässig ab, den alten Kerberos kannten sie ja schon, mit dem würden sie fertig werden. Der große Graue schüttelte nur bedächtig sein weises Haupt, von dem alten Hühnerdieb hatte seine Freundin gar nicht gesprochen.
    „ Seid auf der Hut vor der Musik. Sie klingt himmlisch, ist jedoch des Teufels!“, warnte der Häuptling und sie versprachen wachsam zu sein, verstanden im Grund aber kein Wort davon.
    „ Jenseits des Flusses ist es nicht sicher“, gab ihnen Salazar noch mit auf den Weg, „durchquert diesen Forst so schnell wie möglich.“
    „ Machen wir“, versicherte Calep und verabschiedete sich gestenreich. Flux und sein Bruder bevorzugten einen kurzen Abschied.
    „ Vielleicht sehen wir uns ja eines Tages wieder!“, krächzte Liselotte.
    „ Die Wege des Lebens sind verworren und unergründlich“, stimmte ihr Salazar zu und der Häuptling wischte sich eine Träne aus dem Gesicht: „Da gehen sie hin, die himmlischen Boten … und wir konnten uns gar nicht richtig bedanken.“
    So ganz stimmte das ja nicht, schließlich hatte Flux eine Hälfte der Druse behalten dürfen. Er hielt sie noch immer in Händen und betrachtete sie, während sie das Dorf und seine Bewohner langsam hinter sich ließen.
    „ Endlich“, ächzte Calep, der voran ging, „die armen Leute haben vor lauter Kummer schon ein wenig den Verstand

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