Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
Vom Netzwerk:
hechteten los und packten ihre scheinbar abtrünnig gewordenen Genossen. Die beiden wussten gar nicht, wie ihnen geschah, als sie schon mächtig Prügel einsteckten.
    „ Aber was tust du denn da?“, Leon war das Ganze ein Rätsel. „Sie hätten Flux und Orion befreit, warum hetzt du sie jetzt aufeinander?“
    Calep gab sich gelassen, er war überzeugt von seinem Plan. „Wenn sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, dann ist es noch viel leichter zu entkommen.“ Eine gewisse Logik war also durchaus zu erkennen und das Ganze schien aufzugehen, kaum hatte man die beiden Abtrünnigen außer Gefecht gesetzt, ging eine Welle von Verdächtigungen durch die Reihen der Unholde, jeder verdächtigte den anderen, mit den beiden unter einer Decke zu stecken. Besonders betroffen waren dabei die engsten Familienangehörigen und Freunde der beiden Genossen. Siegesgewiss rieb sich Calep die Hände, „Gleich können wir sie befreien und verschwinden, bevor es jemand merkt!“
    Die ersten blauen Augen waren schon verteilt und dass jeder abstritt, etwas von der Verschwörung gewusst zu haben, säte nur noch mehr Zwietracht. Leise und behutsam näherten sich Calep und Leon dem Käfig, Flux sah ihnen freudestrahlend entgegen, sie waren keine drei Schritte mehr von ihm entfernt, als zwei kräftige Frauenstimmen die Stille durchfuhren.
    „ Ja was ist denn das für ein Sauhaufen?“, beschwerte sich die eine und die zweite fluchte: „Ihr Vollidioten macht nichts als Ärger!“
    Beide Damen traten ins flackernde Licht des Feuers und alle Streithammel hielten sogleich inne. Ohne Zweifel handelte es sich bei den kräftig gebauten Weibsbildern um die Häuptlinge, sie trugen nämlich Helme mit prächtigem Federschmuck und waren gekleidet in wohl gepflegte Felle.
    „ Seit unsere Männer tot sind gibt es nur Ärger!“, fauchte die Orkfrau und die Koboldmadame keifte: „Warum schlagt ihr euch nun wieder? Habt ihr nichts Besseres zu tun? Ich dachte, ihr ward endlich bei der Jagd erfolgreich und die Beute sollte gerecht verteilt für alle ausreichen!“
    Die rangniederen Männer zogen die Köpfe ein, während im Feuerschein weitere Frauen erschienen, zusammen mit einigen Kindern. Auch die Koboldhäuptlingsfrau hatte zwei Sprösslinge am Rockzipfel, ein weiteres auf dem Arm.
    „ Beelzebub!“, Leon erkannte ihn sofort, er sah sehr zufrieden aus, anscheinend hatte er eine neue Mutter gefunden.
    „ Es gab doch schon genug Verletzungen durch die elenden Dämonen“, grunzte die Orkhäuptlingsfrau, „was ist nun wieder der Auslöser für den Streit?“
    Das wollte nun auch die andere Regierende gerne wissen.
    „ Wir müssen uns gar nicht über unseren schlechten Ruf wundern“, fand die Koboldfrau, „unsere Männer sind wirklich so bekloppt, wie man es sich draußen in der weiten Welt erzählt!“
    Die Angesprochenen schauten sie mit Hundeblicken an. „Aber es ist nicht unsere Schuld“, wagte einer ganz kleinlaut zu Protokoll zu geben.
    „ Und wer ist dann dafür verantwortlich?“
    Sofort wurden die beiden Verdächtigen nach vorne gedrängt.
    „ Grunz und Schweißfuß waren es, Gnädigste“, ließ ein Ork verlauten.
    „ So, so.“ Die beiden Anführerinnen betrachteten die Unglücksraben. „Grunz und Schweißfuß also. Das ist ja sehr interessant.“
    Eifrig wurde ihnen nun auch berichtet, was die beiden Verräter im Schilde geführt hatten und dass man sie nur mit ein paar ordentlichen Hieben davon hatte abhalten können.
    „ Sie wollten also mit den Gefangenen stiften gehen“, glaubte die oberste Orkfrau kein Wort und ihre Regierungspartnerin lachte: „Diese kleinen Übeltäter, alle Achtung und das, wo Grunz es in seinem ganzen Leben noch nicht geschafft hat, ein Kaninchen zu schlachten, und Schweißfuß uns so treu ist, dass er uns sogar ohne Mosern und mit Freuden die Fußnägel pedikürt.“
    Augenblicklich hielten Kobolde wie Orks inne, ihnen wurde wohl klar, wie blöd sie gewesen waren.
    „ Wie hätten die beiden denn bitte eine Elfe und einen Greif verschleppen sollen?“, wurde ihnen zu denken gegeben. „Schön und gut, die Elfe hätten sie vielleicht noch schultern können, aber doch nicht dieses riesige Geflügel! Die beiden würden es ja nicht einmal schaffen, eine von uns zu stemmen!“
    Die beiden wohlbeleibten Damen lachten herzhaft und ihre Untertanen versanken fast im Boden, so sehr schämten sie sich.
    „ Nun ist aber Schluss mit lustig“, die beiden regierenden Frauen fassten sich wieder, „wer hat

Weitere Kostenlose Bücher