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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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und Kentauren für jede ordentliche Prügelei zu haben. Wir wollen euch keinesfalls verärgern … unsere Stämme verstehen sich doch so gut.“
    Endlich ging Calep ein Licht auf. „Die fürchten sich vor dir!“, zischelte er Leon ins Ohr. „Das musst du ausnutzen!“
    Doch sein gutmütiger Gefährte verstand die Welt nicht mehr, wieso sollten sich auch diese abartigen Gestalten vor ihm erschrecken?
    „ Die werden wohl schon einmal von einem deiner Artgenossen kräftig durchgeprügelt worden sein! Also los, auf die Beine mit dir, vertrau mir!“ Ohne seinen Plan genauer zu erläutern, sprang Calep auf die Ziegenfüße, er kniff die Augen zusammen und versuchte, so böse zu gucken wie möglich. Sehr verwirrt erhob sich nun auch Leon und der Effekt war verblüffend, die beiden Halunken wichen zurück, ganz als würde ihnen die Muffe gehen. Calep schien das genau so geplant zu haben, doch Leon erwies sich als schlechter Schauspieler, also knuffte er ihm in die Seite. „Willst du sie retten?“, zischte er durch die Zähne. „Dann guck sie endlich an wie ein Schlägertyp und nicht wie ein verschrecktes Häschen!“
    Endlich schluckte Leon den Kloß in seinem Hals herunter, er gehorchte der Anweisung und gab sein Bestes. Es gelang ihm sogar, ein halbwegs eindrucksvolles Grollen zu erzeugen.
    „ Sehr gut“, endlich war Calep zufrieden und dann legte er sich richtig ins Zeug: „Habt ihr sie noch alle?“ Die beiden Einfaltspinsel zuckten erschreckt zusammen. „Erst bewerft ihr uns mit Steinen und betäubt uns und nun wollt ihr uns auch noch unsere Geiseln rauben?“ Er war so überzeugend, dass auch Leon richtig Angst vor ihm bekam. „Geht es euch noch gut? Wollt ihr vielleicht einen Clankrieg heraufbeschwören?“ Zähe zeigend ballte Calep die Fäuste, seine schwarzbraune Haut unterstützte das ganze Gehabe sehr. Ihre Gegenüber schüttelten wild mit den Köpfen, sie wollten keinesfalls eine Konfrontation mit den Großfamilien der Ziegenelben riskieren oder gar mit den Kentauren, die zu waren Berserkern mutierten, wenn man sie ärgerte.
    Erneut bekam Leon einen Stoß in die Rippen, er verschränkte daraufhin die Arme und versuchte noch ein wenig grimmiger auszusehen, der Ork und der Kobold nahmen ihm das Getue jedenfalls ab und zogen die Köpfe ein. „Wir wollten euch keinesfalls herausfordern“, beteuerte der eine, „das würde uns nie einfallen, lasst bitte Gnade walten. Wir sind fast am Verhungern. Wir wurden vor Kurzem von Dämonen überfallen, sie haben einige unserer Leute verschleppt und alles Vieh, was wir hatten. Uns ist kaum etwas geblieben.“
    Doch er konnte winseln, so viel wie er wollte, Calep gab sich nicht einsichtig.
    „ Ach ja? Und dann dachtet ihr wohl, es sei eine gute Idee, die Bes auszurauben, nach dem Motto: was man mir antat, das füge ich auch einem anderen zu.“ Die beiden Naivlinge wichen noch ein Stück zurück und starrten den Knaben an, als hätten sie einen Allwissenden vor sich.
    „ Wir wussten ja nicht, dass sie unter der Kontrolle eurer Clans stehen“, beteuerte der Kobold, „außerdem ist uns zu Ohren gekommen, dass ihr sie auch bereits überfallen hattet, wir dachten, das was übrig ist, wolltet ihr nicht.“ Calep rümpfte die Nase und stampfte mit seinem linken Ziegenfuß auf:
    „ Falsch gedacht! Und nun lasst unsere Gefangenen frei, bevor mein Kumpel richtig sauer wird!“
    Sogleich nahmen die beiden finsteren Gestalten die Beine in die Hand und wetzten davon, nicht aber, ohne vorher darum zu betteln, die Frauen und Kinder zu verschonen. Das irritierte Leon ein wenig, in den Geschichten über diese dunklen Wesen hieß es doch immer, dass sie sich auch untereinander nicht lange ausstehen konnten und brutale Kämpfe in den Clans der grünen Kobolde und Orks an der Tagesordnung waren. Genau dieselben Geschichten hatte auch Calep schon vernommen und er wollte sie gegen diese Kreaturen verwenden. „Hergehört!“, rief er so laut er konnte und alle anderen Clanmitglieder, die bisher geschäftig das Feuer in Brand gehalten hatten oder anderen Tätigkeiten nachgegangen waren, hielten inne. „Wollt ihr sie denn nicht aufhalten?“
    Sofort wurden die Anwesenden auf ihre Brüder aufmerksam, die sich den Gefangenen näherten. „Sie wollen euch um euren Anteil prellen!“, behauptete Calep, so dreist, wie er eben war. „Sie wollen die Elfe und den Greif für sich alleine! Wollt ihr euch das gefallen lassen?“
    Sofort ging ein Ruck durch das Volk, mehrere Clanmitglieder

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