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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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Plan nicht auf, denn der Angreifer folgte ihm mit großen Sprüngen, kolossale Flammen loderten nun aus seinem Rachen.
    „Wir haben doch gar nichts gemacht!“, beschwerte sich Flux. „Was hat es nur gegen uns?“ Kleopatra klammerte sich fest und gab ihm da Recht:
    „Was hat die Tierwelt allgemein gegen uns?“
    „Ist es noch da?“, Leon rannte im großen Bogen immer um das Lager herum, die halbwüchsige Chimäre folgte ihm hartnäckig.
    „Ja, leider!“, bestätigte Flux durch einen Blick nach hinten, er war schon drauf und dran, sich in sein Drachen-Ich zu verwandeln. Fauchend setzte die Bestie gerade zum Sprung an, Calep sah es und drehte sich ruckartig zur Seite, Flux und Kleopatra riss er mit sich zu Boden. Keine Sekunde später landete das Biest dort, wo sie eben noch gesessen hatten. Leon ließ Pazu und das Nesthäkchen fallen, als sich spitze Krallen in seinen Pferderücken bohrten und gebärdete sich wie ein Wildfang beim Rodeo. Sein Hengstleib war völlig außer Kontrolle, er bockte und schlug aus, wodurch sich der Widersacher aber nur noch stärker festkrallte. Wild mit den Armen rudernd bäumte sich Leon auf, nun packte das Scheusal auch noch mit seinen Raubtierzähnen zu. Ein ohrenbetäubendes Brüllen ließ es aber innehalten.
    „Noch so ein Vieh!“, Calep sprang auf, doch der stechende Schmerz erinnerte ihn an seine Blessur.
    „Es ist unsere Chimäre!“, Flux fiel ein Stein vom Herzen. „Und Orion ist auch da!“ Der Greif wetzte auch sofort herbei, doch die Chimärenmutter war schneller. Verdutzt legte er die Ohren an, als er sah, dass das andere Biest von Leon abließ, zu Boden sprang und ihnen entgegen kam. Beinahe wären die beiden Chimären zusammengestoßen, doch sie stoppten dicht voreinander, sie brüllten und blökten, zischten und sprangen umeinander herum, wie bei einem Freudentanz.
    „He!“, beschwerte sich Calep. „Was soll der Mist?“ Sogar Orion war der Unterschnabel heruntergeklappt.
    „Mein Sohn!“
    „Mutter!“
    „Himmel hilf“, kam es von Kleopatra, „auch das noch.“
    „Alles okay bei euch?“, mit ein paar Sprüngen war Orion bei ihnen und assistierte dann erst einmal Flux beim Behandeln der Verletzten. „Und ich war nicht da“, brummte er, „es tut mir leid.“ Ein wenig griesgrämig sah er zu den Chimären hinüber, die nun ihre Köpfe aneinander rieben.
    „Du bist ihnen entkommen!“, schnurrte sie.
    „Ja, Mutter, mir ließen sie das Leben, als sie mich heute zum Wasserloch zur Tränke führen wollten, bin ich entwischt.“ Nun blickte der Kater allerdings auf und sein Drachenschwanz zuckte nervös. „Was ist mit meiner Schwester?“ Die Kleine kam geradewegs auf ihn zugetapst, was ihn zu erleichtern schien, aber dennoch hob er ruckartig den Kopf und knurrte in Leons Richtung. „Der Kerl wollte sie entführen!“
    „Stimmt ja gar nicht!“, das ließ sich Flux nicht bieten. „Er hat sie nur gerettet! Wir dachten, du würdest sie fressen!“
    Der Chimärenknabe rümpfte die Nase, „Ich würde niemals meiner kleinen Schwester ein Leid zufügen!“
    „Entschuldige bitte“, zischte Calep, „aber die Familienähnlichkeit ist nicht besonders groß!“
    Seltsamerweise lachte die Mutter an dieser Stelle laut los. „Da hast du Recht, mir sieht er nicht ähnlich und während meine Tochter nach mir kommt, ist er eindeutig seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Der war ein prächtiger Bursche, mit wallender Mähne, durchtrainiertem Ziegenbauch und einem furchterregenden Drachenhinterleib.“ Sie hielt inne und Tränen rollten aus ihren Augen.
    „Die Ziegenfüße haben ihn auf dem Gewissen. Ein besonders fetter sitzt jetzt auf seinem gegerbten Fell. Wenn ich wieder bei Kräften bin, werde ich mich rächen!“, jetzt knurrte der Sohn auch noch in Caleps Richtung. „Sie haben sich schon viele Feinde in der Gegend geschaffen“, wusste der Chimärenjunge, „nun steht unsere Familie auch auf Kriegsfuß mit ihnen.“
    „Jetzt reicht es mir aber!“, zischte Calep. „Solche Idioten! Ziegenelben sind fröhliche Gesellen. Aber diese Bande zieht unseren guten Ruf in den Dreck. Denen werde ich gehörig die Meinung geigen!“
    Der Chimärenjunge lachte nur heiser. „Guter Ruf? Welcher gute Ruf? Diese ständig betrunkenen, stinkenden Viecher sind doch nirgendwo beliebt … genau wie seinesgleichen.“ Damit meinte er Leon, zu dessen Schmerzen sich nun auch noch Bestürzung gesellte.
    „Jetzt ist es aber genug!“, Flux hörte sich das nicht weiter an,

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