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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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seine Waffe aushändigte.
    »Ich muss ihn überrumpeln«, sagte Sebastian. »Lenken Sie ihn ab, so gut es geht.«
    »Okay«, erwiderte Gabe und klopfte seinem Master Chief auf die Schulter, bevor er sich an ihm vorbeischlängelte.
    »Wenn wir das überstanden haben, sind Sie mir was schuldig«, brummte Sebastian. Er konnte die Ekstase, die er noch vor ein paar Minuten verspürt hatte, einfach nicht vergessen. Er hoffte bei Gott, dass Leila wegen dieses Zwischenfalls nicht ihre Meinung ändern würde und immer noch mit ihm schlafen wollte.
    Gabe verschwand aus seinem Blickfeld. Sebastian wusste, dass er in Kürze um den Bungalow herumkommen und an die Eingangstür klopfen würde. Er wartete, und eine vertraute Ruhe überkam ihn.
    Das Klopfen folgte nur wenige Sekunden später. Gabe sprach mit lauter Stimme, damit Sebastian ihn über das Rauschen der Brandung hinweg hören konnte. »Lass das Mädchen frei! Ich ergebe mich.«
    Sebastian riskierte einen Blick über die Dünen. Am Fenster bewegte sich ein Schatten. Der Kerl hatte sich zur Tür gewandt. Sebastian preschte aus seinem Versteck hervor und rannte auf den Bungalow zu – gegen den Wind, sodass die Geräusche seiner Schritte nicht zum Fenster getragen werden konnten.
    »Wo ist deine Frau?«, hörte er den Mann fragen.
    »Ich weiß es nicht. Ich habe ihr gesagt, dass sie weglaufen soll. Sie ist irgendwo am Strand. Nimm mich«, verlangte Gabe. »Ich bin doch derjenige, den ihr wollt. Lasst meine Frau und meine Tochter aus dem Spiel.«
    Dicht an das raue Holz des Bungalows gedrückt, schlich Sebastian näher. Er war nicht scharf darauf, sich an Glasscherben zu schneiden, aber ohne das strapazierfähige Material einer Kevlarweste oder eine Decke, die er über den Fensterrahmen werfen konnte, würde sich das kaum vermeiden lassen.
    »Ich mach die Tür auf«, sagte der Mann im Gebäude. »Wirf zuerst deine Waffe herein.«
    »Ich habe keine Waffe.«
    »Du lügst. Wirf die gottverdammte Waffe herein, sonst brech ich deiner Tochter das Scheißgenick.«
    »Na schön. Rühr sie ja nicht an.«
    Ein Riegel wurde geräuschvoll zurückgeschoben. Das war für Sebastian das Zeichen, nach dem Fensterbrett zu greifen und sich an den Einstieg zu machen. Eine Waffe schlitterte über den Boden, das Geräusch überlagerte das Knirschen zerbrochenen Glases unter seinen Händen. Er zog sich hoch, wobei ihm eine Scherbe in die Handfläche schnitt, und schob den rechten Fuß über die Fensterbank. Mit dem Knöchel fegte er kleinere Scherben zu Boden. Er musste sehr vorsichtig sein.
    Wie eine Katze an einem Baum klammerte er sich fest, starrte ins Dunkel und wünschte sich, seine Augen wären so gut wie die von Jaguar. Um unbemerkt durch das Fenster klettern zu können, musste er warten, bis der Kerl abgelenkt war. Er fühlte, wie das Blut unter seiner rechten Hand eine warme Lache bildete. Maricón, dieses kleine Stück Glas tat höllisch weh!
    Er spähte angestrengt in das Zimmer hinter dem Fenster und versuchte den eigenen Schmerz zu ignorieren. Die Zielperson war an der Tür. Sie hielt eine Maschinenpistole in der einen Hand, mit der anderen umfasste sie Gabes Pistole. Dann trat sie hinter den Stuhl und richtete die Glock auf die zusammengesackte Gestalt, die darauf saß. Sebastian klammerte sich augenblicklich fester an das Fensterbrett. Mallorys Leben hing davon ab, dass er genau im richtigen Moment in das Zimmer sprang. Was für ein kranker Hurensohn zielte denn mit einer Waffe auf ein Kind?
    »In Ordnung«, rief der Mann. Seine ruhigen, knappen Anweisungen ließen auf eine militärische Ausbildung schließen, ebenso die Tatsache, dass er das Licht nicht eingeschaltet hatte, sondern lieber im Dunkeln agierte. Das beunruhigte Sebastian zutiefst. »Komm rein, die Hände an den Kopf. Eine falsche Bewegung und ich jage deiner Tochter eine Kugel in den Schädel. Los, mach schon.«
    Von dieser Drohung wurde Mallory wach. Bei dem Hämmern in ihrem Kopf drehte sich ihr der Magen um, aber sie erinnerte sich auf der Stelle daran, wo sie war. Sie spürte, dass der Entführer hinter ihr stand, und verhielt sich ganz still. Er durfte jetzt auf keinen Fall merken, dass sie wieder zu sich gekommen war, also verharrte sie in der zusammengesackten Haltung und täuschte vor, weiterhin bewusstlos zu sein. Ihr Herz schlug wie wild, das Blut rauschte in ihren Ohren.
    Der Raum war dunkel. Als die Tür knarrte, riskierte sie einen Blick aus halb geschlossenen Lidern. Gabes Silhouette erschien im

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