Aus Dem Dunkel
die Abmachung mit ihm zu kompliziert. Sebastian würde sie nicht einfach nur schwängern und es dabei belassen. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Sie konnte nicht …
Er zog ihr Höschen nach unten, Zentimeter für Zentimeter, und ihre Bedenken waren verflogen, davongeweht wie Laub. Mit seinen Lippen folgte er seinen Fingern. Sie wagte es nicht, hinzusehen, sonst wäre sie peinlich früh zum Höhepunkt gekommen. Es genügte ihr, ihn zu spüren, seine Finger, mit denen er über die Innenseiten ihrer Schenkel strich, seine Zunge, die feuchte Spuren auf ihrer Haut hinterließ, was sie so sehr erregte, dass es fast unerträglich war.
Der kleine Teil ihres Verstands, der noch funktionierte, sagte ihr, dass diese Verführung für ihre Vereinbarung völlig bedeutungslos war. Kinder entstanden nicht durch Oralsex. Aber … sie konnte es nicht über sich bringen, ihm Einhalt zu gebieten, als er mit seiner festen Zungenspitze endlich genau dorthin glitt, wo Leila sie am meisten spüren wollte.
Bei Allah und allen Propheten! Sie wand sich unter den sanften Schlägen seiner Zunge, krallte die Finger in die Decke, damit sie ihn nicht bei den Haaren packte und schamlos zwischen ihre Beine drückte. Er wusste genau, wie man eine Frau verwöhnte, sein Timing war perfekt. Sie verspürte plötzlich einen heftigen Anflug von Eifersucht auf alle Frauen, die schon in den Genuss seines Könnens gekommen waren. Sebastian gehörte ganz allein ihr!
Der irrsinnige Gedanke schoss ihr genau in dem Moment durch den Kopf, als sie kam, wodurch ihr Orgasmus unglaublich intensiv wurde, emotional wie körperlich. Er gehört mir! Nur mir! Oh ja!
Erschöpft und zugleich von Furcht erfüllt lag sie da, während sie von den letzten Wellen des Höhepunkts geschüttelt wurde. Was hatte sie getan? Hatte sie aus der Erfahrung vor drei Monaten denn nichts gelernt? Wusste sie nicht, wie verwundbar sie in Herzensangelegenheiten war? Denn jetzt wollte sie mehr als nur ein Baby. Sie wollte, dass Sebastian sie wie verrückt liebte, über alles und für immer!
Ein Orgasmus, und schon träumte sie von einer gemeinsamen Zukunft. Doch Sebastian León war ein SEAL und als solcher mit seinem Beruf verheiratet. Das waren genau seine Worte gewesen, als er ihr vor drei Monaten erklärt hatte, warum er unverheiratet geblieben war. Leila machte sich auf ein Desaster gefasst.
Sie musste etwas sagen. Er schälte sich mit einer Hand aus seinen Boxershorts, wobei er sein ganzes Gewicht auf den anderen Ellbogen stütze. Hatten seine Augen vorhin noch förmlich vor Verlangen geleuchtet, lag jetzt pure Lust darin. Die Unterhose noch um die Oberschenkel, schob er sich über sie.
»Warte!«, rief sie und stemmte sich gegen seine Schultern. Doch im gleichen Moment verriet ihr Körper sie, denn sie hob unwillkürlich ihr Becken.
Er drang so entschlossen in sein, dass ihr jeder weitere Protest im Hals stecken blieb. Es wäre nicht fair von ihr gewesen, jetzt noch zu verlangen, dass er aufhörte. Außerdem füllte er sie so vollständig aus, dass sie ohnehin nicht mehr imstande war, ihn darum zu bitten. Sie konnte keine vernünftigen Entscheidungen mehr treffen.
Wenn er wüsste, wie oft sie im Bett gelegen und sich nach einer Wiederholung jener leidenschaftlichen Nacht im Mai gesehnt hatte!
Da fing er an, sich zu bewegen, und die Vergangenheit war vergessen. Jetzt gab es nur noch Gegenwart und Zukunft, die quälende Langsamkeit, mit der Sebastian in sie hinein- und wieder aus ihr herausglitt, den salzigen Geschmack seiner Zunge, die er im Gleichklang mit seinem Körper bewegte, während er sie küsste, das Gefühl seiner schwieligen Hand auf ihren nackten Pobacken. Unwillkürlich schloss sie die Schenkel fester um ihn. Sie spürte, wie sich ein weiterer Orgasmus langsam in ihr aufbaute.
Warum nur hatte sie sich ihm so lange widersetzt? Es war das Paradies, der Inbegriff der Erfüllung.
Dann fiel es ihr wieder ein: Im Paradies gab es eine Schlange.
Gerade, als sie im Begriff war, ein weiteres Mal zu kommen, nahm sie durch ihren vor Lust vernebelten Verstand einen Schrei wahr. Sebastian erstarrte. Wieder war das Rufen zu hören. Es war eine Frau, die da schrie. »Master Chief!«
Sebastian zog sich aus Leila zurück, zerrte seine Boxershorts hoch und krabbelte schon die Düne hinauf, ehe Leila ganz begriffen hatte, nach wem die Frau überhaupt rief.
Sie lag da, berauscht, schmerzlich unbefriedigt und durcheinander, und bereute bereits den Handel, auf den sie sich
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