Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons
›Hier ist der Vollendete in der unvergleichlichen vollkommenen Erwachung auferwacht‹; gedenkend: ›Hier hat der Vollendete das unvergleichliche Reich der Wahrheit dargestellt‹; gedenkend: ›Hier ist der Vollendete in der ohne Hangen verbliebenen Art der Erlöschung zu erlöschen gekommen.‹ Die aber da, Anando, nach den Denkmalen wandernd wallfahrten und mit heiter gewordenem Herzen sterben werden, die werden alle, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte geraten, in himmlische Welt einkehren.« –
»Wie sollen wir, o Herr, mit den Weibern uns verhalten?«
»Nicht sehn, Anando.«
»Und wenn, Erhabener, gesehn, soll man sich wie verhalten?«
»Nicht ansprechen, Anando.«
»Wenn aber eins anspricht, o Herr, soll man sich wie verhalten?«
»Einsicht, Anando, bewahren.« –
»Wie sollen wir, o Herr, mit dem Leichnam des Vollendeten uns betragen?«
»Nicht sollt ihr, Anando, beschäftigt sein mit des Vollendeten Leichenfeier: laßt euch nur lieber, Anando, am eigenen Heile gelegen sein, am eigenen Heile weiterschaffen, am eigenen Heile unermüdlich, in heißem, innigem Ernste arbeiten. Es gibt, Anando, weise Fürsten, auch weise Priester, auch weise Bürger, die dem Vollendeten freundlich ergeben sind: die werden dem Vollendeten die Leichenfeier entrichten.«
»Wie aber, o Herr, hat man mit dem Leichnam des Vollendeten zu verfahren?«
»Wie man, Anando, mit dem Leichnam eines Kaiserkönigs umgeht, so hat man mit dem Leichnam des Vollendeten zu verfahren.«
»Und wie geht man, o Herr, mit dem Leichnam eines Kaiserkönigs um?«
»Den Leichnam, Anando, eines Kaiserkönigs umwindet man mit ungebrauchtem Linnen; mit ungebrauchtem Linnen umwunden umwindet man ihn mit ausgefaserter Baumwolle; mit ausgefaserter Baumwolle umwunden umwindet man ihn mit ungebrauchtem Linnen: hat man auf diese Weise den Leichnam des Kaiserkönigs fünfhundertmal doppelt umwunden, so versenkt man ihn in eine eherne Truhe mit Öl, verschließt sie mit ehernem Deckel, schichtet einen Scheiterhaufen aus allen würzigen Hölzern zusammen und läßt den Leichnam des Kaiserkönigs in Flammen aufgehn, errichtet wo vier Straßen sich kreuzen dem Kaiserkönig ein Kuppelmal. Also geht man, Anando, mit dem Leichnam eines Kaiserkönigs um. Wie man nun, Anando, mit dem Leichnam eines Kaiserkönigs umgeht, so hat man mit dem Leichnam des Vollendeten umzugehn, wo vier Straßen sich kreuzen dem Vollendeten ein Kuppelmal zu errichten. Die aber etwa dort einen Kranz oder eine Blume oder Sandel niederlegen, oder einen Gruß darbringen, oder das Herz heiter zuwenden werden, denen wird das langehin zur Freude, zum Wohle gereichen.
Vier sind es, Anando, denen ein Kuppelmal gebührt: und welche vier? Einem Vollendeten, Heiligen, vollkommen Erwachten gebührt ein Kuppelmal, einem einzeln Erwachten gebührt ein Kuppelmal, einem Jünger des Vollendeten gebührt ein Kuppelmal, einem Kaiserkönige gebührt ein Kuppelmal. Was für ein Umstand, Anando, begründet es aber, daß einem Vollendeten, Heiligen, vollkommen Erwachten ein Kuppelmal gebührt? ›Das ist das Kuppelmal jenes Erhabenen, Heiligen, vollkommen Erwachten‹: so wenden, Anando, viele Leute das Herz heiter zu; und haben sie dort das Herz heiter zugewandt, so gelangen sie, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, zur Einkehr in himmlische Welt. Das ist, Anando, ein Umstand, der es begründet, daß einem Vollendeten, Heiligen, vollkommen Erwachten ein Kuppelmal gebührt. Was für ein Umstand, Anando, begründet es aber, daß einem einzeln Erwachten ein Kuppelmal gebührt? ›Das ist das Kuppelmal jenes einzeln Erwachten‹: so wenden, Anando, viele Leute das Herz heiter zu; und haben sie dort das Herz heiter zugewandt, so gelangen sie, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, zur Einkehr in himmlische Welt. Das ist, Anando, ein Umstand, der es begründet, daß einem einzeln Erwachten ein Kuppelmal gebührt. Was für ein Umstand, Anando, begründet es aber, daß einem Jünger des Vollendeten ein Kuppelmal gebührt? ›Das ist das Kuppelmal des Jüngers jenes Erhabenen, Heiligen, vollkommen Erwachten‹: so wenden, Anando, viele Leute das Herz heiter zu; und haben sie dort das Herz heiter zugewandt, so gelangen sie, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, zur Einkehr in himmlische Welt. Das ist, Anando, ein Umstand, der es begründet, daß einem Jünger des Vollendeten ein Kuppelmal gebührt.
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