Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons
Was für ein Umstand, Anando, begründet es aber, daß einem Kaiserkönige ein Kuppelmal gebührt? ›Das ist das Kuppelmal jenes gerechten, wahrhaftigen Königs‹: so wenden, Anando, viele Leute das Herz heiter zu; und haben sie dort das Herz heiter zugewandt, so gelangen sie, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, zur Einkehr in himmlische Welt. Das ist, Anando, ein Umstand, der es begründet, daß einem Kaiserkönige ein Kuppelmal gebührt. Das sind, Anando, die Vier, denen ein Kuppelmal gebührt.«
Da hat nun der ehrwürdige Anando das Schutzhaus betreten, den Türkopf umklammert und ist weinend gestanden: ›Wie muß ich kämpfen, ach, muß da noch ringen: und es geht mir der Meister nun zur Erlöschung hin, der sich meiner erbarmte!‹ Alsbald aber wandte sich der Erhabene an die Mönche:
»Wo ist wohl, ihr Mönche, Anando?«
»Es ist, o Herr, der ehrwürdige Anando in das Schutzhaus getreten; den Türkopf umklammernd steht er weinend daran: ›Wie muß ich kämpfen, ach, muß da noch ringen: und es geht mir der Meister nun zur Erlöschung hin, der sich meiner erbarmte!‹«
Da hat der Erhabene einen der Mönche beauftragt:
»Gehe du, Mönch, und sag' in meinem Namen zu Anando: ›Der Meister läßt dich, Bruder Anando, rufen.‹«
»Wohl, o Herr«, sagte da gehorsam jener Mönch zum Erhabenen; und er begab sich zum ehrwürdigen Anando hin und sprach also: »Der Meister läßt dich, Bruder Anando, rufen.«
»Ich komme, Bruder«, entgegnete der ehrwürdige Anando jenem Mönche; und er kam zum Erhabenen heran, verbeugte sich ehrerbietig vor dem Erhabenen und setzte sich beiseite nieder. Zum ehrwürdigen Anando, der da beiseite saß, sprach nun der Erhabene also:
»Genug, Anando, sei nicht traurig, lasse die Klage: hab' ich denn das, Anando, nicht vorher schon verkündet, daß eben alles, was einem lieb und angenehm ist, verschieden werden, aus werden, anders werden muß? Woher könnte das hier, Anando, erlangt werden, daß was geboren, geworden, zusammengesetzt, dem Verfall unterworfen ist, da doch nicht verfallen sollte: das gibt es nicht. Lange hindurch hast du, Anando, dem Vollendeten mit liebevoller Tat gedient, freundlich, zartfühlend, unverhohlen, unbegrenzt, mit liebevollem Worte gedient, mit liebevollem Geiste gedient, freundlich, zartfühlend, unverhohlen, unbegrenzt. Gutes getan hast du, Anando; schaffe rüstig weiter: bald wirst du frei vom Wahne sein.«
Dann wandte sich der Erhabene an die Mönche:
»Die da einst, ihr Mönche, in vergangenen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte waren, auch jene Erhabenen hatten nur solche unübertreffliche Aufwärter, wie es Anando bei mir war. Und die einst, ihr Mönche, in künftigen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte sein werden, auch jene Erhabenen werden nur solche unübertreffliche Aufwärter haben, wie es Anando bei mir war. Klug ist, ihr Mönche, Anando, er weiß: das ist die Zeit den Vollendeten besuchen zu gehn für die Mönche, das ist die Zeit für die Nonnen, das ist die Zeit für die Anhänger, das ist die Zeit für die Anhängerinnen, das ist die Zeit für den König und königliche Würdenträger, das ist die Zeit für Büßer und Büßergefolge.
Vier Dinge, ihr Mönche, erstaunlich und ungewöhnlich, finden sich bei Anando: und welche vier? Wenn da, ihr Mönche, eine Versammlung von Mönchen Anando besuchen geht, gereicht ihr sein Anblick zur Freude; wenn dann Anando die Lehre vorträgt, gereicht ihr auch sein Vortrag zur Freude; und immer noch lauschen, ihr Mönche, würde die Versammlung der Mönche: aber Anando hat beendet. Wenn da, ihr Mönche, eine Versammlung von Nonnen, eine Versammlung von Anhängern, eine Versammlung von Anhängerinnen Anando besuchen geht, gereicht ihr sein Anblick zur Freude; wenn dann Anando die Lehre vorträgt, gereicht ihr auch sein Vortrag zur Freude; und immer noch lauschen, ihr Mönche, würde so eine Versammlung: aber Anando hat beendet. Das sind, ihr Mönche, vier erstaunliche, ungewöhnliche Dinge, die sich bei Anando finden.
Vier Dinge, ihr Mönche, erstaunlich und ungewöhnlich, finden sich bei einem Kaiserkönige: und welche vier? Wenn da, ihr Mönche, eine Versammlung von Kriegern den Kaiserkönig besuchen geht, gereicht ihr sein Anblick zur Freude; wenn dann der Kaiserkönig zu reden anhebt, gereicht ihr auch seine Rede zur Freude; und immer noch lauschen, ihr Mönche, würde die Versammlung der Krieger: aber der Kaiserkönig hat beendet. Wenn da, ihr Mönche, eine
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