Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons
Versammlung von Priestern, eine Versammlung von Bürgern, eine Versammlung von Asketen den Kaiserkönig besuchen geht, gereicht ihr sein Anblick zur Freude; wenn dann der Kaiserkönig zu reden anhebt, gereicht ihr auch seine Rede zur Freude; und immer noch lauschen, ihr Mönche, würde so eine Versammlung: aber der Kaiserkönig hat beendet. Ebenso nun auch, ihr Mönche, finden sich bei Anando diese vier Dinge, die erstaunlich und ungewöhnlich sind.«
Nach diesen Worten sprach der ehrwürdige Anando zum Erhabenen also:
»Möge, o Herr, der Erhabene nicht an diesem unbedeutenden Orte, der in der Wildnis gelegen ist, bei der kleinen Landstadt zur Erlöschung eingehn! Es gibt, o Herr, andere, große Städte, als wie etwa Campa, Rajagaham, Savatthi, Saketam, Kosambi, Benares: dort geruhe der Erhabene erlöschen zu wollen, dort sind viele hochmögende Fürsten, hochmögende Priester, hochmögende Bürger dem Vollendeten freundlich ergeben, die werden dem Vollendeten die Leichenfeier entrichten.«
»Sage das nicht, Anando, sage das nicht, Anando: ein unbedeutender Ort, in der Wildnis gelegen, eine kleine Landstadt. Es war einmal, Anando, ein König gewesen, ›Der große Herrliche‹ genannt, ein Kaiserkönig, ein gerechter und wahrer Herrscher, ein Sieger bis zur Mark der See, der seinem Reiche Sicherheit schuf, mit den sieben Juwelen begabt war. Diesem König, Anando, dem großen Herrlichen, war da Kusinara, Kusavati geheißen, zur Königsburg eigen, ein Stadtgebiet von Osten nach Westen zwölf Meilen in die Länge, von Norden nach Süden sieben Meilen in die Breite. Kusavati, Anando, die Königsburg, war mächtig emporgediehen, volkreich, von Menschen durchströmt, voller Überfluß. Gleichwie etwa, Anando, bei den Göttern Alakamanda, wie man sagte, die Königsburg, mächtig emporgediehen war, volkreich, von Geistern durchströmt, voller Überfluß: ebenso auch nun, Anando, war Kusavati die Königsburg mächtig emporgediehen, volkreich, von Menschen durchströmt, voller Überfluß. Kusavati, Anando, die Königsburg, wurde vor zehnfachem Lärmen nicht ruhig, weder bei Tag noch bei Nacht, und zwar vom Trompeten der Elefanten, vom Wiehern der Rosse, vom Rasseln der Wagen, von Paukenschall und Trommelwirbel, von Lautengefiedel und Liedergesang, von lustigem Schreien und Händeklatschen und dem Rufe ›Ergetzet euch, trinket und esset‹ als zehntem Lärm. – Geh' hin, Anando, nach Kusinara steige hinauf, und bringe den kusinarischen Mallern die Botschaft: ›Heute, ihr Vasetther, in den letzten Stunden der Nacht, wird der Vollendete zur Erlöschung eingehn. Schreitet herbei, Vasetther, schreitet herbei, Vasetther, auf daß ihr später nicht Reue empfindet: »Bei uns, in unserem Feldbereich, ist der Vollendete zur Erlöschung eingegangen – und wir haben in der letzten Stunde den Vollendeten nicht zu sehn bekommen.«‹«
»Wohl, o Herr«, sagte gehorsam der ehrwürdige Anando zum Erhabenen; und er rüstete sich, nahm Mantel und Schale und stieg ohne Gefährten nach Kusinara hinauf.
Um diese Zeit nun waren die kusinarischen Maller im Herrenhause versammelt, irgendeiner Angelegenheit wegen. Da begab sich denn der ehrwürdige Anando nach dem Herrenhause der kusinarischen Maller hin. Dort angelangt brachte er den kusinarischen Mallern die Botschaft:
»Heute, ihr Vasetther, in den letzten Stunden der Nacht, wird der Vollendete zur Erlöschung eingehn. Schreitet herbei, Vasetther, schreitet herbei, Vasetther, auf daß ihr später nicht Reue empfindet: ›Bei uns, in unserem Feldbereich, ist der Vollendete zur Erlöschung eingegangen – und wir haben in der letzten Stunde den Vollendeten nicht zu sehn bekommen.‹«
Auf diese Meldung des ehrwürdigen Anando wurden die Maller und die Söhne der Maller, die mallischen Frauen und die mallischen Mütter betroffen, betrübt, von geistigem Schmerze erfüllt: und manche rauften sich klagend das Haar, rangen klagend die Hände, stürzten hin wie gebrochenen Fußes, schwankten heran und schwankten hinweg: ›Allzu bald wird der Erhabene zur Erlöschung eingehn, allzu bald wird der Willkommene zur Erlöschung eingehn, allzu bald wird das Auge der Welt dahingeschwunden sein!‹
Da sind denn die Maller und die Söhne der Maller, die mallischen Frauen und die mallischen Mütter, betroffen, betrübt, von geistigem Schmerze erfüllt, in die Landschaft hinabgezogen, nach dem Kronwalde der Maller, zum ehrwürdigen Anando haben sie sich hinbegeben.
Aber der ehrwürdige Anando sagte
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