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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Schulter und drehte sich um. »Dann wäre hier also alles klar?«
    »Sieht so aus. Wir werden die Sensoren und ein paar von den Miliz-Jungs als Wache zurücklassen«, sagte Savoy. »Aber es sieht so aus, als ob dieser Ort jetzt sicher wäre.«
    »Freut mich zu hören, Lieutenant.«
    Beide Männer fuhren herum, als Colonel Reeds Stimme aus ihren Empfängern drang.
    »Sir!«
    »Im Operationsgebiet der Bravo-Staffel braut sich etwas zusammen«, sagte Reed den konsternierten Soldaten ohne weitere Einleitung. »Lassen Sie ein Sicherungsteam hier zurück und bewegen Sie Ihre Ärsche zum Standort von Bravo.«
    »Verstanden, Sir. Äh … wir brauchen ein Transportmittel«, sagte Savoy.
    »Die Shuttles sind alle im Einsatz. Es ist mir aber gelungen, Plätze in einem Priminae-Orbiter für Sie zu reservieren.«
    »Na toll«, erwiderte Savoy trocken. »Er wird doch nicht gleich schmelzen, wenn wir in einen Regenschauer geraten, oder?«
    Reed ignorierte die Frage. Er brach die Verbindung abrupt ab und ließ Savoy bedröppelt dastehen. Der Lieutenant stöhnte.
    »Mann, ich traue diesen Dingern nicht. Wer baut denn auch schon ein Schiff, das schmelzen kann?«
    »Im Zweiten Weltkrieg hat man ernsthaft in Erwägung gezogen, Flugzeugträger aus Eis zu bauen«, antwortete Master Chief Wilson und stand auf. »Diese Pläne wurden aber nicht verwirklicht, weil der Krieg dann schon zu Ende war. Also lautet die Antwort auf Ihre Frage wohl, dass wir alle ein bisschen gaga sind. Liegt wahrscheinlich daran, dass die Uniform den Blutfluss zum Kopf abschnürt.«
    Savoy verdrehte die Augen. Ein Master Chief mit Sinn für Humor. Super – jetzt weiß ich, das Ende der Welt ist nah .
    Doch in dem Moment, wo er das dachte, erinnerte Savoy sich daran, welche Konsequenzen es hatte, wenn auch nur eine einzige Drasin-Drohne intakt blieb. Bei dieser Vorstellung lief es ihm eiskalt den Rücken herunter, und er verdrängte den ganzen Gedankengang wieder.
    Manche Dinge waren einfach nicht lustig, ganz egal, unter welchem Blickwinkel man sie betrachtete.
    Crowley knirschte mit den Zähnen, als er den Laserschneider herunternehmen musste. Der Gelenkarm versenkte die Waffe wieder in der Aussparung im Rücken der Rüstung, damit er einen Trümmerbrocken packen und aus dem Weg räumen konnte. Der gehärtete Baustoff flog taumelnd durch die Luft und schlug mit einer solchen Wucht, dass der Boden erbebte, in einer kleinen Gruppe von Soldaten-Drohnen der Drasins ein.
    Er manövrierte die EXO -12-Rüstung durch die Bresche, die er geschlagen hatte, und aktivierte schon einmal die dreiläufige Revolverkanone. Wie das Gefechtsnetzwerk meldete, wartete ein Dutzend der hundegroßen Drohnen auf ihn. Oder sie glaubten zumindest, dass sie auf ihn warteten.
    Was sie nämlich erwartete, war eine 100-Schuss-Salve aus seiner Revolverkanone. Die Explosivgeschosse zerrissen sie, und geschmolzenes Silikon spritzte in alle Richtungen.
    Wahnsinn, welche Energie diese Dinger allein dafür aufwenden müssen, nur um in Bewegung zu bleiben .
    Crowley war ein aufgeweckter Geist; einer der Gründe, weshalb er sich für die Erprobung von Ausrüstung wie dem EXO -12 gemeldet hatte. Er liebte es, sich mit Dingen zu beschäftigen, die noch niemand zuvor gesehen hatte und die Facetten zu entdecken, die sie zu etwas Besonderem machten – ob nun zum Guten oder zum Schlechten. Und die Drasins inspirierten ihn jedes Mal, wenn er wieder neue Informationen über diese Spezis erhielt.
    Das flüssige Silikon, das ihr Blut darstellte oder zumindest die Funktion von Blut hatte, faszinierte ihn über alle Maßen. Bei hohen Temperaturen waren diese Kreaturen gewissermaßen in ihrem Element. Unter anderem wurde dadurch ihre Beweglichkeit gewährleistet, denn Silikon war bei den Temperaturen, die normalerweise auf belebten Welten herrschten, eine feste Substanz.
    Zumindest auf denjenigen Welten mit menschlichem Leben .
    Nein – dass sie in seinen Augen so verdammt bizarr anmuteten, lag daran, dass sie auch so viele andere Wege hätten einschlagen können. Silikonbasiert hin oder her, sie hätten sich auch vernünftiger entwickeln können – nein, sie hätten sich vernünftiger entwickeln müssen . Der hohe Wärmepegel, den die Drasins aufwiesen, musste einfach ausgesprochen energieintensiv sein. Also war es klar, dass sie, um dieses hohe Niveau über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten, fast ständig essen oder sich sonstwie Energie zuführen mussten.
    Das Phänomen an sich war nicht gänzlich

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