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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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unbekannt. Es gab auch viele einfache Lebensformen auf der Erde, die auf diesem Prinzip beruhten. Wodurch es so bizarr anmutete, war eben der Umstand, dass diese Dinger sich in einem Ausmaß ernährten und vermehrten, bei dem sie buchstäblich Planeten verzehren konnten.
    Und genau an diesem Punkt sagten Crowleys Verstand, seine Intelligenz und seine schier unersättliche Neugier, dass es für heute genug sei. Wir können doch morgen damit weitermachen …
    Er vermied den inflationären Gebrauch des Wortes unmöglich , vor allem wenn es sich um etwas handelte, das offensichtlich nicht unmöglich war. Doch die Drasins waren so absolut unmöglich, dass er – wenn er bei der Lektüre eines der vielen Science-Fiction-Romane, die er so liebte, auf sie gestoßen wäre – sofort die mangelnde Logik beanstandet und den Autor als Spinner bezeichnet hätte.
    Allerdings würde ich das spätestens jetzt wohl zurücknehmen müssen , sagte der Mann sich verschmitzt, als er in seinem dick isolierten Anzug leicht durchgeschüttelt wurde – ein Indikator dafür, wie stark die dreiläufige automatische Revolverkanone tatsächlich war.
    Ein paar versprengte Drasins versuchten ihn in die Zange zu nehmen, doch mit der komprimierten Darstellung auf seinem HUD konnte er sie leicht ausmachen und ausschalten. Der am Anzug montierte starke Laser war sozusagen eine Miniaturausgabe der Hauptartillerie der Odyssey . Die mit Billiarden lichtemittierender Dioden im Nanometerbereich bestückte Kanone emittierte eine Schmalbandenergie von etwas weniger als einem Gigawatt.
    Im Vergleich mit den Multi-Terawatt-Strahlen, die die Drasins verschleuderten, war das nicht viel, allerdings wurde dieses Defizit durch einen Trick ausgeglichen. Der Strahl fungierte als Teil eines Zielerfassungs- und Diagnosesystems in der Rüstung, das noch von Hyperspektral-Scannern vervollständigt wurde. Sie analysierten die Zusammensetzung des Zielobjekts und stellten den Laser dann präzise auf die Frequenz ein, die von diesem Objekt am stärksten absorbiert wurde. Mit einem Wirkungsgrad von beinahe hundert Prozent war der Strahl absolut tödlich und verdampfte fast jedes Material, auf das er traf.
    Als er nun den Laser herumschwenkte und einen Schuss auf den nächsten Drasin abgab, ging das verdampfte Material so schnell in den gasförmigen Zustand über, dass der Drasin allein durch den Abgasstrahl zurückgerissen wurde und zerplatzte. Und im nächsten Moment folgte auch schon der zweite.
    »Gamma, Bravo, hier Gamma Actual«, sagte er seelenruhig und ließ den Blick über das Schlachtfeld schweifen, in dessen Mitte er stand. »Der Sektor ist gesäubert. Ich rücke weiter vor.«
    »Verstanden. Wir registrieren weitere Aktivitäten unter den eingestürzten Gebäuden, verstanden?«, erwiderte Bermont mit angespannter Stimme.
    »Verstanden«, sagte er im Tonfall des anderen Lieutenants.
    Trotz seiner Leistungsfähigkeit war der EXO -12 nicht als Räumgerät für große Schuttmassen geeignet. Und die Standard-Servoanzüge waren nicht einmal imstande, kleine Trümmerstücke der eingestürzten Gebäude zu verschieben.
    Sie konnten den Auftrag mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen, nicht ausführen. Völlig ausgeschlossen.
    Er aktivierte den Befehlskanal und kopierte erneut Bermont. »Sir, wir können diesen Bereich nicht säubern. Uns fehlen die Ressourcen.«
    »Ich stimme Ihnen zu«, sagte Bermont. »Wir brauchen Pioniere, aber schnell.«
    Es trat eine Pause ein, während das System die Nachrichten komprimierte, sie als Impuls abstrahlte und darauf wartete, dass Colonel Brinks die Daten empfing und antwortete.
    In der Zwischenzeit erfüllten beide Lieutenants weiter ihre Pflicht und versuchten das Unmögliche möglich zu machen: den Bereich zu säubern.
    »Verstanden, Gamma, Bravo«, antwortete Reed kurze Zeit später. »Warten Sie auf Verstärkung durch Savoys Team.«
    »Gott sei Dank – wie weit sind die denn von uns entfernt?«, fragte Bermont.
    Da der Kanal nun offen war, konnte Reed schnell antworten. »Hundert Kilometer. Sie warten darauf, von einem örtlichen Vogel mitgenommen zu werden.«
    » ETA ?«
    »Fünfzehn Minuten.«
    Bermont fluchte so unflätig, dass Crowley zusammenzuckte. Es war nie eine gute Idee, vor einem gestandenen Colonel zu fluchen. Auch dann nicht, wenn man in seiner Eigenschaft als Angehöriger der Special Forces die meiste Zeit seiner militärischen Laufbahn im Feld verbracht hatte.
    »So lange dauert es eben, den nächsten Vogel

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