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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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dieses Risiko wohl eingehen, sagte er sich.
    »Captain!«
    Eric hielt inne und sah sich um. Ein junger Mann, Lieutenant Walter Daniels, lief hinter ihm her. Er wartete, bis der Nachwuchsoffizier ihn eingeholt hatte, und nickte ihm dann höflich zu.
    »Lieutenant.«
    »Sir.« Der Lieutenant kam zum Stehen und salutierte vor ihm. »Ich soll Sie von Commander Roberts grüßen und Ihnen das hier geben, Sir.«
    Eric erwiderte den Gruß und nahm den Speicherchip von dem jungen Mann entgegen. Er fragte sich, weshalb Roberts ihn zum Laufburschen degradiert hatte. »Vielen Dank, Lieutenant.«
    »Kein Problem, Sir«, erwiderte Daniels. »Ich wollte sowieso gerade zur Stationsmesse gehen.«
    Eric lächelte knapp und nickte. Das erklärte zumindest, wieso Daniels den Laufburschen gespielt hatte – so hatte der junge Mann wieder einen Vorwand, sich mit einem gewissen jungen weiblichen Ensign zu treffen, die im Kommunikationszentrum der Liberty Dienst tat. Und Eric nahm ihm das auch nicht übel; er hatte zu seiner Zeit mehr für weniger auf sich genommen, zumal er sich auch sicher war, dass seine kommandierenden Offiziere mehr als einmal ein Auge zugedrückt hatten. »Na schön. Weitermachen, Lieutenant.«
    »Vielen Dank, Sir.«
    Eric sah ihm noch für einen Moment nach, und dann steckte er den Chip ein, drehte sich um und setzte seinen Weg fort. Schließlich hatte er eine Besprechung mit einer Admiralin.
    Amanda Gracen blickte auf, als Weston in ihr Büro gebeten wurde, und nickte ihrem Sekretär knapp zu. Als der Marine-Attaché den Raum verließ, sah sie ihm noch für einen Moment nach, bevor sie auf einen Stuhl vor sich deutete. »Nehmen Sie Platz, Captain.«
    Eric trat vor und setzte sich auf den bequemen Stuhl, der vor der Admiralin stand. »Admiralin.«
    Gracen hatte den Blick auf Dateien gerichtet, die auf dem Bildschirm unter der Hartplastikplatte des Schreibtischs angezeigt wurden, und wechselte mit energischen Fingerbewegungen zwischen ihnen hin und her. Weston fragte sich, worauf sie noch wartete – oder ob sie ihn nur verunsichern wollte. Das war eine Taktik, die er selbst schon mehr als einmal angewandt hatte, wenn er ein heikles Thema mit einem Untergebenen besprechen wollte – hauptsächlich deshalb, weil sie auch dann so verdammt effektiv war, wenn man sie schon kannte. Nach einem Moment sah sie wieder auf und lehnte sich im hochlehnigen Sessel zurück. »Nun, Captain, wie lautet der Statusbericht für Ihr Schiff?«
    Eric versteifte sich leicht und nickte. »Aye, Ma’am. Die Odyssey ist durchrepariert und vollständig bemannt. Es ist mir eine Ehre, über eine so gute Besatzung verfügen zu dürfen. Wir warten jetzt nur noch auf Ihre Befehle, Admiralin.«
    Ein seltsames Glitzern erschien in den Augen der Admiralin, das Eric jedoch nicht recht zu deuten vermochte. Vielleicht Belustigung, aber er war sich nicht sicher. Sie nickte bei seinen Worten, ließ wieder die Finger über das Display huschen und öffnete eine weitere Datei. Eric hätte zu gern gewusst, was sie sich da ansah, vermochte wegen des zu engen Betrachtungswinkels aber nichts zu erkennen.
    »Haben Sie die Entwicklung in Bezug auf die Aktivitäten des Botschafters verfolgt?«, fragte sie nach einem Moment.
    Nach der schweren Schlacht, die die Odyssey in ihrem Heimatsystem gegen die »Drasins«, wie die Kolonisten sie nannten, geschlagen hatte, war der »Botschafter«, der Älteste Corusc, von seinem Volk beauftragt worden, einen Vertrag mit der Erde auszuhandeln. Die Technologie der beiden menschlichen Kulturen hatte sich stark auseinanderentwickelt, sodass die Odyssey zwar über die moderneren Waffen verfügte, in Bezug auf reine Feuerkraft aber weit hinterherhinkte.
    Er hatte seitdem in vielen schlaflosen Nächten darüber nachgegrübelt, wie diese pure Energie für die terrestrische Technologie nutzbar gemacht werden könnte. Denn viele Beschränkungen, denen die Odyssey unterlag, waren im Grunde einem Energiemangel und nicht etwa technologischen Defiziten geschuldet.
    Dennoch beantwortete Weston die Frage mit einem Kopfschütteln; aufgrund seiner Arbeit bei der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft der Odyssey hatte er keine Zeit gehabt, sich damit zu befassen. »Leider nicht, Ma’am. Ich war in letzter Zeit ziemlich beschäftigt.«
    Der Gesichtsausdruck der Admiralin und das verhaltene Lächeln sagten Eric, dass sie genau wusste, womit er beschäftigt gewesen war – doch das war eine andere Geschichte.
    »Schade. Das hätte Sie

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