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Aus heiterem Himmel (German Edition)

Aus heiterem Himmel (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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auf die Stirn. “Lieber ganz still liegen.”
    “Gut so. Du brauchst deine ganze Kraft, um wieder gesund zu werden. Du musst …”
    “Nicole? Darling?” Ty kniff die Augen zu. “Ich höre mir deine Belehrungen wirklich sehr gern an, aber wenn du nichts dagegen hast, werde ich mich jetzt übergeben.”
    Als Ty das nächste Mal die Augen öffnete, lag er immer noch im Krankenhausbett. Das Krankenhaushemd war viel zu kurz und hinten offen. Ihm war übel, und er hatte Schmerzen. Offenbar hatte die Spritze, die die Schwester ihm vor kurzer Zeit gegeben hatte, nicht gewirkt.
    Krankenhäuser konnte er nicht ausstehen. Das war schon früher so gewesen, als er mit zwölf fast zu Tode geprügelt worden war. Es war seine eigene Schuld gewesen, weil er in ein Restaurant eingebrochen war. Der Inhaber hatte ihn erwischt, als er vor dem riesigen Kühlschrank saß und Essen in sich hineinstopfte. Dass er total abgemagert war und einfach nur Hunger gehabt hatte, hatte für den Mann keine Rolle gespielt. Er hatte einen Tobsuchtsanfall bekommen und ihn so verprügelt, dass er auf der Intensivstation gelandet war.
    Dort hatte man ihn eher wie ein wildes Tier als wie einen Menschen behandelt. Damals war er nur haarscharf um eine Haftstrafe im Jugendgefängnis herumgekommen.
    Jetzt lag er wieder im Krankenhaus, und all die unangenehmen Erinnerungen kehrten zurück.
    Nicoles Gesicht tauchte in seinem Blickfeld auf. Ihre großen, ausdrucksstarken grauen Augen; das kurze Haar, das ihr schönes Gesicht noch betonte; und die silbernen Ohrringe in einem Ohr. Und diese sinnlichen Lippen, die er so gern küssen wollte.
    Bildete er sich ihr Gesicht vielleicht nur ein? Er hatte hier in diesem Bett schon einige wirre Träume gehabt, und immer war Nicole darin in einem BH im Tigerlook und einem violetten Seidenslip aufgetaucht.
    “Hallo.” Nicoles Stimme klang sachlich. Sie trug einen weißen Kittel, und ein Stethoskop hing um ihren Hals. Es war der Krankenbesuch einer Ärztin. “Wie geht es dir? Ist dir noch übel?”
    In seinen Tagträumen hatte sie nicht gesprochen, sondern nur vielsagend gelächelt und sich über ihn gebeugt, um ihm Freuden zu verschaffen, die er noch nie erlebt hatte. “Mir gefiel das andere Outfit besser”, sagte er und schloss die Augen.
    “Wie bitte?” Prüfend legte sie ihm die Hand auf die Stirn.
    Offenbar dachte sie, er sei immer noch nicht bei Sinnen. “Ach, egal, lass uns aus dieser netten Herberge verschwinden.”
    “Auf keinen Fall.”
    “Wie bitte, Frau Doktor?”
    Sie hielt ihr Klemmbrett vor die Brust und sah sehr beherrscht aus. Hier war sie in ihrer vertrauten Umgebung. Und ich will in meiner vertrauten Umgebung sein, dachte Ty, und nicht flach auf dem Rücken liegen und ein Nachthemd tragen, das an allen Enden zu kurz ist.
    “Du musst heute Nacht noch hierbleiben, Ty.”
    “Das glaube ich nicht.” Er lächelte verkrampft. “Gib mir meine Sachen.”
    “Ich meine es ernst.”
    “Ich auch. Gib mir meine Sachen, oder du bekommst mich in ganzer Pracht zu Gesicht. Dieses Nachthemd lässt einem keine Geheimnisse.”
    Vorsichtig setzte er sich auf und unterdrückte ein schmerzvolles Stöhnen. Seine Rippen brannten wie Feuer, genau wie der Knöchel. Über den Schmerz in seinem Kopf wollte er lieber nicht nachdenken, sonst verlor er sofort wieder das Bewusstsein. Da Frau Doktor ihm seine Sachen nicht reichte, sondern ihn nur missbilligend ansah, wobei sie allerdings sehr sexy wirkte, stellte er die Füße auf den Boden.
    “Ty, jetzt sei doch nicht dumm.”
    “Es war schon dumm genug von mir, durch deine Wohnungsdecke zu stürzen.”
    “Du stehst noch unter Schmerzmitteln. Du kannst dich nicht selbst anziehen, geschweige denn nach Hause fahren.”
    “Ich fühle mich gar nicht benommen.”
    “Ach, nein? Wie viele Finger halte ich hoch?”
    Er blinzelte zu ihrer Hand. Da waren überhaupt keine Finger. Und wenn er jetzt genauer hinsah, war ihr Kopf vom Körper getrennt. Schade, es war ein so hübscher Kopf. Ein Dickkopf, aber hübsch.
    “Wie viele, Ty?”
    “Weiß ich nicht genau. Aber du trägst einen BH mit Tigerstreifen und einen Slip aus violetter Seide.”
    Da sie nicht lachte, fand sie das wohl nicht lustig.
    Er versuchte weiterhin, auf die Beine zu kommen, und blickte auf seinen Knöchel. Als er aufzutreten versuchte, tat es so weh, dass er keuchend nach Luft schnappte. “Bist du sicher, dass das Ding nicht gebrochen ist?”
    “Der Knöchel ist nur schlimm gezerrt.”
    Na schön, dann

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