Aus lauter Liebe nach New York
sie.
Sekundenlang hatte sie das Gefühl, der Boden unter ihr würde schwanken. Am liebsten hätte sie die Hand ausgestreckt und sich an Jace festgehalten. Sie tat es jedoch nicht.
Du liebe Zeit, was soll das, wahrscheinlich schwankt der Ausflugsdampfer etwas, sagte sie sich sogleich. Aber das war unmöglich, das Schiff fuhr ganz ruhig weiter, und das Wasser war glatt und nahezu unbewegt.
Das ist wirklich bedenklich, überlegte sie und lehnte sich an die Reling. Dann konzentrierte sie sich auf ein kleineres Schiff, das gerade vor Anker ging, und betrachtete schließlich die Silhouette der Stadt.
Die meisten Passagiere waren jetzt an Deck. Rebekah drehte sich überrascht um, als Jace sich hinter sie stellte. Aber sogleich wurde ihr bewusst, dass es eine reine Höflichkeitsgeste war, um auch anderen zu ermöglichen, die schöne Aussicht zu genießen. Er stützte sich mit beiden Händen auf die Reling, und Rebekah kam sich vor wie in einem Käfig.
Er berührte sie nicht. Doch sie malte sich aus, wie er ihr, wenn sie sich an ihn lehnte, die Hände um die Taille legte und das Kinn in ihrem Haar barg.
Sekundenlang hatte sie das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Panik stieg in ihr auf, weil sie befürchtete, Jace würde ihr Unbehagen spüren. Deshalb zwang sie sich, tief durchzuatmen und sich zu beruhigen.
Um vier Uhr legte das Ausflugsschiff wieder an, und die Passagiere machten sich bereit, an Land zu gehen. Jace stand hinter Rebekah. Er legte den Arm um ihre Taille, während sie über die Gangway liefen.
Ihr kribbelte die Haut, und Hitze breitete sich in ihr aus, als Jace sie berührte. Meine Nerven halten das nicht aus, dachte sie. Sobald Jace in ihrer Nähe war, war ihr Körper in einem Zustand ständiger Erregung.
„Es ist nicht weit zum Aquarium", erklärte er. „Ich habe es heute Morgen auf dem Stadtplan entdeckt. Wir können es uns noch ansehen, es wird erst in ungefähr einer Stunde geschlossen."
„Wieso wir?" Sie sah ihn überrascht an. „Ich glaube nicht..."
„Hast du eine Abneigung gegen Tiere, die im Wasser leben?" unterbrach er sie.
„Nein."
„Oder warst du vielleicht schon zu oft dort?"
Verdammt, er machte sich über sie lustig. Das würde sie ihm heimzahlen. „Willst du dir wirklich Fische ansehen?" fragte sie betont freundlich.
Er lächelte sie so verführerisch an, dass es ihr beinah den Atem raubte. „Ja, zusammen mit meiner Lieblingsfremdenführerin."
Rebekah verzog spöttisch die Lippen. „Wir Australier halten es für unsere Pflicht, unseren Gästen aus Übersee jeden Wunsch zu erfüllen." Sie wies auf eine Treppe vor ihnen. „Komm mit."
Die Frau an der Kasse des Aquariums, die ihnen die Eintrittskarten verkaufte, schüttelte zweifelnd den Kopf. Sie gab zu bedenken, dass sie in weniger als einer Stunde schließen würden.
„Wir beeilen uns", versicherte Rebekah, während Jace die Eintrittskarten an sich nahm.
Sie eilten durch die gläsernen Tunnel, die durch diese Unterwasserwelt führten, und konnten sich die vielen verschiedenen Arten von Fischen nur flüchtig ansehen. Die Luft war feucht, und Rebekah atmete erleichtert auf, als sie wieder draußen im Sonnenschein waren.
„Wie gern spielst du Fremdenführerin?" fragte Jace, während sie zusammen zum Parkplatz wanderten.
Sie drehte sich zu ihm um. „Willst du etwa noch nicht ins Hotel zurück?"
„Ich würde gern durch the Rocks bummeln", antwortete er.
Rebekah blickte ihn mit großen Augen an. „Das ist ein Scherz, oder?"
The Rocks war ein historischer Stadtteil mit engen Gassen mit Durchblick auf das glitzernde Wasser. Hier drängten sich Galerien, Pubs, Museen und Geschäfte für Kunsthandwerk.
„Wir könnten dort etwas essen", schlug Jace vor.
Das ging entschieden zu weit. „Wir haben schon den ganzen Tag zusammen verbracht", erinnerte sie ihn.
„Ja, ich weiß. Auf einige Stunden mehr an, oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr, stimmt's?"
„Ich habe zu Hause noch viel zu erledigen", wandte sie wenig überzeugend ein.
„Soll ich dir helfen?"
Am liebsten hätte sie Ja gesagt, nur um ihn bei der Hausarbeit zu beobachten. „Es fällt mir schwer, mir dich mit einem Staubsauger oder einem Bügeleisen vorzustellen", erwiderte sie.
„Während meines Studiums konnte ich gut damit umgehen."
Sei vorsichtig, mahnte sie in dem Moment eine innere Stimme. Wollte sie ihn wirklich mit in ihr Apartment nehmen? An neutralen Orten fühlte sie sich viel sicherer.
Rebekah setzte sich ans Steuer ihres
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