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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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dort herrschenden System.« Häftling Josef Köhler (AV, Bl. 19625): »Im Sommer 1943 bekam Harder die Nachricht, daß zwei seiner Söhne gefallen seien. Auf dem Lagerplatz, in der Nähe der Küche, lief Harder ein junger Jude in den Weg. An diesem hat er dann seinen Zorn ausgelassen. Er befahl ihm, den Mund aufzumachen, dann schoß er dem Häftling in den Mund. Der Häftling war sofort tot. Das habe ich selbst beobachtet.«

Harsany, Geza
    SS -Sturmmann
    * 4.9.1914 Zipser Neudorf. SS-Totenkopf-Sturmbann, Birkenau, Standortverwaltung (Druckerei). † 27.8.1981 Oberviechtach.

Harschnek, Helmuth
    SS -Unterscharführer
    * 23.10.1921 Kronstadt/Oberschlesien. Ab Dezember 1941 in Auschwitz, Blockführer. 1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt (LaV). † November 1949 Mocotow/Polen. – Blockschreiber Jan Pilecki im Auschwitz-Prozeß: »Alle Schreibarbeiten hatten wir Häftlinge zu erledigen, denn die SS-Blockführer hatten Schwierigkeiten mit dem Schreiben.«

Hart, Kitty, geb. Felix
    Häftling Nr.  39934
    * 1926 in Bielsko/Polen, etwa 50 Kilometer von Auschwitz entfernt. Ankunft Auschwitz mit ihrer Mutter April 1943. Zunächst in einem Außenkommando: »Endlose Wochen hielt ich bei Außenarbeiten durch, gepeitscht und getreten von Frauen und gebissen von abgerichteten Hunden. Wir bekamen Magenkrämpfe vor Hunger.« Danach im Kommando Kanada . Hart (StAu II): »Man bildete eine Tag- und eine Nachtschicht. Unsere Arbeit bestand darin, die Besitztümer von Menschen zu sortieren, die vergast und verbrannt worden waren. Eine Gruppe sortierte in einer Baracke ausschließlich Schuhe; in einer anderen wurde nur Männerkleidung durchgesehen, in der nächsten Frauenkleider, in einer weiteren Kindersachen. Eine Baracke wurde Freßbaracke genannt. Dort moderten und verfaulten ganze Berge von Lebensmitteln, die von den Vergasten aus ihrer Heimat auf den Transport hierher mitgenommen worden waren. Wieder in einer anderen Baracke wurden Wertsachen, Juwelen, Geld und andere Kostbarkeiten sortiert. Nur wenige Meter von uns entfernt – und vielleicht im gleichen Moment – wurden Menschen, denen das alles gehört hatte, verbrannt.« 1946 mit ihrer Mutter Übersiedlung nach England. Ein Onkel, September 1946 bei der Ankunft in Dover: »Auf keinen Fall dürft ihr darüber reden, was mit euch passiert ist! Nicht in meinem Hause! Ich will nicht, daß sich die Mädchen aufregen, und ich will es nicht wissen!« 1949 Heirat mit einem NS-Verfolgten. Autorin des Buchs Wo die Hoffnung erfriert .

Hartelik, Johann
    SS -Sturmmann
    * 10.5.1913 Zemun, heute Stadtteil von Belgrad/Serbien. SS-Totenkopf-Sturmbann, Monowitz, Kommando Golleschau. Belobigt im Kommandanturbefehl Monowitz vom 22.12.1944, da er die »Flucht« von Häftlingen »verhinderte«. † 21.11.1962 Wattenscheid.

Hartenberger, Richard
    SS -Untersturmführer ( 1943 )
    * 27.4.1911 Wien. Steindrucker. Eichmann-Mitarbeiter der Zentralstelle für jüdische Auswanderung Wien. Juni 1941 im Judenreferat des Reichssicherheitshauptamts, Abteilungsleiter. Ließ Januar 1944 in Auschwitz Juden Postkarten schreiben, es gehe ihnen gut (Czech). 1944 Sonderkommando Eichmann in Ungarn (Krumey-Anklage). Mai 1945 mit Eichmann in Altaussee (Moosalm) im Salzkammergut. Nach 1945 Abteilungsleiter in Wien. † 28.10.1974 Wien. Lit.: Pätzold/Schwarz.

Hartjenstein, Fritz
    KZ -Kommandant
    * 3.7.1905 Peine. Sohn eines Schusters. 1926 Reichswehr, zuletzt Oberfeldwebel. SS-Nr. 327350, Obersturmbannführer (1944). Januar 1939 SS-Totenkopfverband. Kommandanturbefehl (KB) Nr. 27/42: »Mit Wirkung vom 5.10.1942 hat der von der SS-T-Division zum KL Auschwitz versetzte SS-Sturmbannführer Hartjenstein als Kommandeur die Führung des SS-T-Sturmbannes KL Auschwitz übernommen.« KB Hartjensteins vom 24.11.1943: »Gemäß Standortbefehl Nr. 53/43 habe ich das Konzentrationslager Auschwitz II (Birkenau) verantwortlich [als Kommandant] übernommen.« Mai 1944 Kommandant in Natzweiler (Vogesen). Verließ das Lager vor Ankunft der US-Truppen am 11.11.1944, Verlagerung der Kommandantur ins Gasthaus zum Karpfen in Guttenbach am Neckar (Steegmann). Als einziger KZ-Kommandant ohne Stammlager dirigierte er von hier aus eine Vielzahl von Außenkommandos. 1954 Todesurteil franz. Militärgericht in Metz. † 20.10.1954 in Paris an Herzschlag.

Hartmann, Anton
    SS -Rottenführer
    * 13.2.1919 im Kreis Arad. Ab Juli 1944 in Auschwitz, Ordonnanz. Wohnsitz in Bayern.

Hartmann, Karl
    SS

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