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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Frauenkonzentrationslager Birkenau. Wohnsitz in Hessen.

Fryc, Jakob
    SS -Unterscharführer
    * 22.2.1903 Wien. SS-Totenkopf-Sturmbann. Kommandanturbefehl Nr. 23/42: »Am Nachmittag des 16.11.42 wurde aus dem Fahrradständer vor dem Stabsgebäude das Privatfahrrad des SS-Unterscharführers Jakob Fryc, 9. [Kompanie]/SS-T-Sturmbann, entwendet. Kennzeichen: Marke SUN, niedriger Rahmen, Halbballonbereifung, kompl. Lichtanlage, Gepäckträger sowie Abstellvorrichtung.« Wohnsitz in Wien.

Frydman, Estera (Mädchenname)
    Objekt von Medizinverbrechen, Nr.  15488
    * 28.4.1913. Frydman: »Ich wurde am 6.7.1942 anläßlich einer Razzia verhaftet, und zwar aus rassischen Gründen. Ich kam zunächst nach Pithiviers, wo ich bis zum 1.8.1942 blieb. Dann wurde ich nach Birkenau deportiert. Dort mußte ich schwere Zwangsarbeit im Straßenbau verrichten. Im Jahre 1943 wurde ich dort eines Tages ausgesucht und als eine der ersten in Block 10 nach Auschwitz geschickt. Dort wurden an mir Injektionen durch Dr. Clauberg und Dr. Göbel vorgenommen. Es waren 4 Spritzen, die im Laufe von 1½ Jahren vorgenommen wurden. Sie waren jedesmal außerordentlich schmerzhaft und gefolgt von einer schweren eitrigen und blutigen Diarrhöe, von starkem Ausfluß und hohen Fieber. Jedesmal blieb ich etwa 8 Tage liegen, ohne Möglichkeit, mich zu rühren, denn ich stand unter dem Eindruck, eine Perforation [Durchstoßung] des Darms zu haben.« Ärztliches Gutachten, neun Jahre nach der Befreiung: »Die Sterilität ist definitiv.« Ermordet: Vater, Mutter, zwei Schwestern, ihr Ehemann, ihre Tochter. Q.: SP.

Frymark, Boleslaw
    * Nicht identifiziert. Volksdeutscher aus Polen (Lasik). Unteroffizier der Wehrmacht, da frontuntauglich. 1944 Einsatz in der Lagerapotheke. Häftling Tadeusz Szewczyk (Nr. 115479) im Auschwitz-Prozeß: »Es war im Sommer 1944, da sagte uns Frymark, er sei in Vertretung eines anderen zum Rampendienst eingeteilt worden. Morgens ging er mit Helm und Pistole weg, mittags kam er zu uns zurück. In unserem Raum erlitt er einen Nervenzusammenbruch und sagte: ›Sie können mit mir machen, was sie wollen, sie können mich an die Front schicken, ich gehe nicht mehr auf die Rampe.‹« Frymark wird nicht mehr zum Rampendienst eingeteilt.

Fuchs
    Kommandoführer Gaskammern
    * Nicht ermittelt. SS-Scharführer. Laut Eliezer Eisenschmidt Chef zweier Krematorien. Häftling Jaacov Gabai: »Fuchs hielt uns eine Abschiedsrede: ›Morgen werde ich euch verlassen, ich werde für das Vaterland kämpfen.« Soll an die Front versetzt worden sein.

Fuchs, Heinrich
    SS -Rottenführer
    * 16.6.1903 Wien. Vom 23.10.1941 bis 7.3.1942 SS-Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Wadowice zu 3 Jahren Haft verurteilt. † 25.8.1952 Wien.

Fuchsberger, Georg
    SS -Unterscharführer
    * 30.3.1921. Verbleib unbekannt. Laut KZ-Kollege Stenzel Angehöriger der Wachkompanie. KZ-Kollege Johann Messmer im Auschwitz-Prozeß zur Frage, ob zum Absperrdienst an der Rampe die ganze Kompanie oder nur Züge dieser Kompanie eingeteilt waren: »Es wurde manchmal auch die ganze Kompanie dazu eingeteilt.«

Fugger, Franz Josef, später Fugger-Craigher
    SS -Unterscharführer
    * 18.11.1920 Metnitz in Kärnten. Süßwarenbäcker. Zunächst SS-Regiment Der Führer . Ab Sommer 1942 in Auschwitz (LaP). Ende 1943 SS-Stabsscharführer (Spieß) am Hygiene-Institut der Waffen-SS in Rajsko. Häftlingsarzt Lettich (AV, Bl. 17004): »In besonders unangenehmer Erinnerung ist mir Fugger. Ich kann zwar nicht sagen, daß er Häftlinge getötet hat, er hat aber die Häftlinge manchmal schwer mißhandelt.« Nach 1945 als Fugger-Craigher Espresso- und Konditorpächter in Friesach in Kärnten. Beteuerte in einer Aussage (AV, Bl. 12567), »daß ich mit dem KZ Auschwitz u. der Tötung und Mißhandlung von Juden nie etwas zu tun hatte«. † 1.4.1980 Friesach.

Fuks, Arie
    Häftling Nr.  81454 , Rampensonderkommando (Fuks)
    * 7.2.1925 Markow. Ankunft Auschwitz am 10.12.1942 aus dem Durchgangslager Malkinia. Von 2500 Deportierten werden 1976 sofort in der Gaskammer erstickt, darunter seine Mutter. Sein Vater (»dem Sonderkommando Krematorien zugeteilt«) stirbt im Lager. Fuks über seine Aufgabe, nachdem die Antransportierten die Waggons verlassen haben: »Wir Angehörigen des Sonderkommandos [Kanada] begaben uns unterdessen in die Güterwagen und warfen das Gepäck heraus. Es kam häufig vor, daß wir in den Wagen noch Menschen antrafen. Entweder handelte es sich um Leichen oder um kranke Personen,

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