Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
ermordet. Das Mützenwerfen war dort großer Sport, die Häftlinge mußten ihre Mütze, die über die Postenkette geworfen wurde, suchen und wurden dabei ›auf der Flucht erschossen‹, wie es hieß. Da kam ein reichsdeutscher Kapo ins Kommando, er hieß Hermann. Als von einem SS -Mann wieder die Mütze geworfen wurde, sagte dieser Kapo zu dem Mann: »Geh nicht nach der Mütze, ich hole sie.‹ Das Verhalten eines Kapos und eines Blockältesten war Charaktersache.«
Hennes , Josef
SS -Schütze
* 15 . 3 . 1890 Aachen. Ab 11 . 9 . 1944 in Auschwitz, SS -Totenkopf-Sturmbann, Monowitz, ab 30 . 9 . 1944 im Außenlager Neu-Dachs. 1948 in Wadowice zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 16 . 11 . 1963 Viersen.
Hennig , Johann
SS -Schütze
* 23 . 9 . 1910 Beukukten/Rumänien. Ab August 1943 in Auschwitz, Wachmannschaft, Kommando Gleiwitz II . 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 19 . 11 . 1949 . Gleiwitz-Häftling Rood: »Die Sekretärin im Frauenlager hat ein Kind bekommen. Niemand von uns wußte, daß sie schwanger war. Schwangerschaft bedeutet Tod in Auschwitz. Sie hat das Kind gleich nach der Geburt erstickt.«
Henning , Rudolf
SS -Schütze
* 24 . 2 . 1917 . Kommandanturstab Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. SS -Küche Außenlager Sosnowitz ( II ). Verbleib unbekannt. Erinnerungen Ella Lingens: »Das Sterben durch Krankheit und Hunger übertraf in manchen Zeiträumen die Vernichtung in den Gaskammern.«
Hentsch , Franz
SS -Sturmmann
* 23 . 7 . 1914 . Kommandanturstab Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. Verbleib unbekannt. – Häftling Salmen Gradowski: »Das quälende Gefühl von Hunger steigert sich, und der Mensch wird im Angesicht dieses größten Feindes immer schwächer. Der Hunger läßt einen nicht in Ruhe und erlaubt nicht, an etwas anderes zu denken.«
Hepner , Robert
SS -Sturmmann
* 25 . 1 . 1922 Dubeczno, Kreis Colm. SS -Totenkopf-Sturmbann. Wohnsitz in Niedersachsen.
Heppert , Willi
Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
* 2 . 10 . 1920 . SS -Scharführer. Standortverwaltung, Abteilung GEV (Vertreter der GEV waren bei Transportankünften immer auf der Rampe). Verbleib unbekannt. – Auschwitz-Urteil: »Die Korruption untergrub die Manneszucht und Disziplin. Die Autorität der SS -Führer und Unterführer ihren Untergebenen gegenüber war meist gering. Die Vorgesetzten konnten sich ihren Untergebenen gegenüber nicht durchsetzen, weil diese von ihren Verfehlungen und ihrer Bestechlichkeit wußten. Fast jeder hatte den anderen in der Hand.«
Herbel , Friedrich
Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
* 4 . 1 . 1912 Sandhofen. SS -Unterscharführer. Standortverwaltung, Abteilung GEV . † 15 . 4 . 1972 Mannheim.
Herbst , Richard
SS -Sturmmann
* 13 . 11 . 1900 Rosenhain, Kreis Ohlau in Schlesien. Ab September 1944 in Auschwitz, Kommando Sosnowitz ( II ). Am 23 . 1 . 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt. † 7 . 3 . 1964 Düren.
Herklotz , Paul
SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG ),
Desinfektor
* 10 . 10 . 1903 Dittmannsdorf/Sachsen. Bäcker. SS -Sturmmann ( 1941 ). Ab 20 . 7 . 1942 in Auschwitz. SS -Totenkopf-Sturmbann, auch Landwirtschaftskommando Budy. 1945 in Flossenbürg. Am 2 . 4 . 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt. – KZ -Kollege Hantl ( AV , Bl. 8991 ): »Im Konzentrationslager Auschwitz gab es die verschiedensten Arten, wie ein Häftling ums Leben kommen konnte. Hiervon sind mir folgende Arten bekannt geworden: 1 . Natürlicher Tod durch Krankheit oder Kräftemangel. 2 . Tod durch Erschlagen. 3 . Tod durch Vergasen. 4 . Tod durch Erschießen. 5 . Tod durch Erhängen. 6 . Tod durch Abspritzen.«
Herman , Chaim
Jüdisches Sonderkommando
, Nr. 106113
* 3 . 5 . 1901 Warschau. Ankunft Auschwitz am 4 . 3 . 1943 »in einem Viehwaggon ohne Wasser« aus Drancy. Von 1000 Deportierten werden 881 sofort in der Gaskammer ermordet. Verfaßte am 6 . 11 . 1944 einen Abschiedsbrief an seine Frau (»ich weinte viel«), den er versteckt und der Februar 1945 gefunden wird: »Wenn Ihr wollt, so ist es die Hölle, aber Dantes Hölle ist ungeheuer lächerlich im Vergleich zur Wirklichkeit von hier, und wir sind ihre Augenzeugen, die nicht überleben dürfen.« Gestorben am 26 . 11 . 1944 . Q.: Handschriften.
Hermann , Josef
SS -Rottenführer
* 4 . 7 . 1913 Ruma/Kroatien. Ab 10 . 1 . 1943 in Auschwitz. 1948 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt (LaV). Wohnsitz in Hessen.
Hermann , Ruth
Mengele-Zwilling
, Nr. A-
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