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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Häftlingsmorde, Tarnwort 14  f  13
    *  25 . 4 . 1902 Forst/Lausitz. Psychiater. Mai 1933 NSDAP (Nr.  3068165 ). 1934 Oberarzt Uni-Nervenklinik Würzburg. Juni 1936 SS (Nr.  276655 ), Standartenführer ( 1945 !). Führer der Sanitätsabteilung der SS -Totenkopfverbände/ KL . 1938 Führer im Stab SS -Hauptamt ( SS -Sanitätsamt) und beim Inspekteur der Konzentrationslager. Dezember 1939 Ordinarius in Würzburg. Juli 1939 bis 31 . 12 . 1941 Medizinischer Leiter von T 4  – Tarnungskürzel für die Zentraldienststelle der Kanzlei des Führers in der Berliner Tiergartenstraße  4 , die den Massenmord an Behinderten (»Euthanasie«) organisierte. November 1942 Leiter des psychiatrisch-neurologischen SS -Lazaretts Würzburg. Psychiatrische Gutachten, z.B. über KZ -Arzt Adolph ( AV , Bl.  9024 ). Ab 1950 unter dem Namen
Dr. Fritz Sawade
Gutachter u.a. für Landesversicherungsanstalt, Landesentschädigungsamt ( NS -Verfolgte!) und die Justiz in Flensburg. November 1959 Verhaftung. † Suizid 13 . 2 . 1964 Zuchthaus Butzbach. – Himmler hatte am 13 . 1 . 1941 Viktor Brack (Kanzlei des Führers) einbestellt. Er will die für den Krankenmord installierten Vergasungsanstalten (Bernburg/Saale, Hartheim b. Linz, Sonnenstein in Pirna) nutzen, um die KZS von
Ballastexistenzen
zu »befreien« Die Ermordung der Häftlinge läuft unter dem Code
Aktion 14  f  13
oder
Sonderbehandlung 14  f  13
, wobei
Sonderbehandlung
das bei der Gestapo übliche Tarnwort für Exekution ist und 14  f  13 das Aktenzeichen, unter dem die Häftlingsmorde beim Inspekteur der Konzentrationslager geführt werden. T 4 -Ärzte, darunter Heyde und Schumann, bereisen ab Frühjahr 1941 die Lager, um unerwünschte Häftlinge in die T 4 -Gaskammern zu selektieren. In Auschwitz findet eine Selektion durch die Lagerärzte Popiersch und Schwela sowie die T 4 -Ärzte Robert Müller und Schumann am 28 . 7 . 1941 statt. 575  Häftlinge werden anschließend in Schumanns Anstalt Sonnenstein vergast. Nur wenig später, am 3 . 9 . 1941 , beginnt Schwela mit dem Gasmord mittels Zyklon B in Auschwitz. Am 27 . 4 . 1943  – die Kriegslage erfordert den Einsatz aller Häftlinge für die Rüstungsindustrie – gibt Richard Glücks (Wirtschafts-Verwaltungshauptamt) einen Runderlaß an alle KZ -Kommandanten heraus, mit dem 14  f  13 vorerst endet: »Der Reichsführer- SS und Chef der Deutschen Polizei hat auf Vorlage entschieden, daß in Zukunft nur noch geisteskranke Häftlinge durch die hierfür bestimmten Ärztekommissionen für die Aktion 14  f  13 ausgemustert werden dürfen. […] Der Befehl des Reichsführers- SS ist in Zukunft genauestens zu beachten.« Laut Czech wird auf Grund dieses Erlasses die Tötung kranker Häftlinge durch Phenolspritzen eingestellt. Häftlinge des KZ Mauthausen werden jedoch ab dem 11 . April 1944 wieder in der Vergasungsanstalt Hartheim vergast. Q.: Klee, »Euthanasie«.

Heyden , Karl von den
    Aufsicht Postamt  2
    *  18 . 10 . 1887 Darmstadt, Sohn eines Ratsdieners. Vertreter. 1932 NSDAP , auch SA . Aus Bensheim im Odenwald. Nach eigener Aussage ab Sommer 1944 am Bahnhof Auschwitz. Heyden: »Mit dem Konzentrationslager Auschwitz hatten wir dienstlich keinen Kontakt. Die Post für das KL Auschwitz wurde täglich mit einem Lastwagen der Waffen- SS abgeholt. Dabei waren immer 6 – 8 Häftlinge und zwei Wachleute von der SS . Das KL Auschwitz hatte am Bahnhof Auschwitz eine eigene Paketkammer, so daß sie mit der allgemeinen Post nicht in Berührung kamen.« StA Frankfurt ( AV , Bl.  3767 ): »Leitete das Postamt in Auschwitz. Überwachte Häftlingsarbeiten. Verursachte den Tod vieler Häftlinge.« Heydens Glaubwürdigkeit dokumentiert seine Aussage: »Von den Vergasungen im KL Auschwitz habe ich erst nach dem Kriege gehört.« Rapportführer Kaduk im Auschwitz-Prozeß (Langbein, Menschen): »Wenn die Öfen gebrannt haben, dann war eine Stichflamme von fünf Meter Höhe, die hat man vom Bahnhof aus gesehen.« Aussage Heyden: AV , Bl.  8656 ff.

Hiegl , Franz
    SS -Schütze
    *  1 . 1 . 1911 Milidisen. Vom 20 . 10 . 1943 bis 2 . 12 . 1944 in Auschwitz. Wachmannschaft. 1948 in Krakau zu 4  Jahren Haft verurteilt (LaV).

Hieke , Friedrich
    SS -Oberscharführer
    *  20 . 9 . 1891 . Monowitz. Verbleib unbekannt. – Buna-Häftling Primo Levi über eine Selektion: »Dort, vor den beiden Türen, steht der Richter unseres Schicksals, ein SS -Scharführer. Zu seiner Rechten der Blockälteste, zu seiner Linken der

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